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Nach ungefähr einer Stunde öffnete sich wieder die Tür, und jedesmal erwartete ich Peter. Oder einen seiner Ärzte! Doch es war mum! Ich stand auf, und lief zu ihr. Ich drückte sie ganz fest, und begann jetzt zu weinen. Die letzte Stunde habe ich fast an nichts gedacht. Nur an Peter. Wie er auf dem Boden lag, blutend, voller Schmerz! Ich weinte und weinte und weite! Sie drückte mich ganz fest, und versuchte mich zu beruhigen. In einer knappen WhatsApp hatte ich ihr nur gesagt das Peter im Krankenhaus liegt, und operiert wird. May war ebenfalls aufgestanden. Mum zog uns hinaus, und dann in ein freies Zimmer. Dort stand nur ein Tisch mit einigen Stühlen dran, ein Wasser Kocher stand in der Ecke auf einem kleinen Beistelltisch mit Tassen, Tee Sorten und Zucker. Wir setzten uns, und May erzählte ihr, was der Arzt bei der erst Untersuchung alles erfahren hat. ,,Wo ist Dad?" fragte ich als May geendet hat. ,,Er.. kommt bald kleines. Ihm geht es gut!" ich beließ es dabei. Ich hatte grade zu große Sorgen um Peter. Und Dad würde immer nachhause kommen. Er hat es versprochen!

Dad traf weitere neun Stunden später ein. Und hatte eine Platzwunde am Kopf, die mum Liebevoll versorgte. Mittlerweile hatte sie dadrinnen gute Übung. Dad hielt meine Hand, als ein Arzt herein kam, und und einen Zwischenbericht zu geben.
,,Mister Parkers Verletzungen an der Wirbelsäule sind glücklicherweise nicht schlimm. Er wird vermutlich einige Wochen nicht laufen können, aber er ist nicht gelähmt. Von dort aus sind keine bleibenden Schäden zu erwarten. Sein Bein haben wir mit einem außen liegenden fixateur stabilisiert! Dies sieht anfangs sehr gruselig aus, ist aber nicht schlimm! Er hat ebenfalls eine Gehirnerschütterung dritten Grades, und wird daher einige Tage im künstlichen Koma gehalten. Bei.. dieser schwere eines Schädel-Hirn-Traumas sind.. neurologische Defizite zu erwarten. Aber, nicht immer treten sie auf. Das können wir erst sagen, sobald er ansprechbar ist! Die inneren Blutungen begrenzen sich auf zwei Organe, undzwar Lunge und Leber. Sie sind sehr leicht, und dort sind keine Folgen zu erwarten. Er wird in etwa einer Stunde bereit sein, auf die Intensivstation verlegt zu werden.
Bereits ab dem Wort neurologische Defizite höre ich nicht mehr zu. Mein Peter... ich weinte, und Dad hielt mich in den Armen. Er war verletzt! Schwer verletzt. Der Arzt überreichte uns eine Tüte, und ging dann hinaus. Ich nahm die Tüte, und nahm Peters Anzug heraus. Er war zerstört. Er wurde überall aufgeschnitten, und brandlöcher hatte er ebenfalls. Wunderten sie sich nicht, wieso er spiderman Kostüm anhatte? Ich legte meinen Kopf an Dad, und weinte weiter.
Meine Augen vielen immer wieder zu, und ich konnte kaum noch ordentlich sitzen. May und mum unterhielten sich, und Dad strich immer wieder über meinen Rücken. Grade als ich fast eingeschlafen war, durften wir endlich zu ihm. Wir gingen die langen Flure des Krankenhauses entlang, und betraten die intensiv Station. Wir mussten unsere Hände desinfizieren, Plastik Überzieher über unsere Schuhe ziehen. Einen Kittel anziehen und einen Mundschutz um den Mund tragen sowie Handschuhe anziehen. Dann durften wir das Zimmer betreten.  Dort lag er. Sein rechtes Bein war auf einige Kissen gelegt, und Metallstäbe schauten heraus. Sein Kopf war in einen Verband gebunden, und er war intubiert. Dieser Anblick war schrecklich! Ich ging vorsichtig zu ihm, und nahm seine Hand. Ich konnte nichts sagen. May nahm seine andere Hand. Er hatte überall kleine Schnittwunden, und auf seiner Schulter war etwas vernäht wurden. Zitternd betrachtete ich sein Gesicht. Vorsichtig strich ich über seine Wange. Dad schob mir einen Stuhl an sein Bett, welchen ich dankbar nahm, und mich setzte. Das Zimmer war von einem lauten Piepen erfüllt. In einem gleichmäßigen tackt piepte das Gerät, an dem er angeschlossen war. Der Monitor über dem Bett zeigte seine Herzschläge an. Ich ging wieder an zu weinen. Das das überhaupt möglich war verwunderte mich. Ich hatte die letzten Stunden durchgehend geweint! Auch mum wischte sich die Tränen weg. May war zu geschockt irgendwas zu empfinden. Und Dad.. Dad sah .. traurig aus, als wenn er denken würde es wäre seine Schuld. Peter hatte mir mal gesagt das Dad meinte wenn er sterben würde, wäre es seine Schuld gewesen. Aber Peter würde nicht sterben! Sein arm war in zweieinhalb Wochen geheilt! Er heilt schneller. Ich strich über seinen Kopf. Dann legte ich meinen Kopf neben seine Hand, und verschränkte unsere Finger.

,,Kleines. Wir wollen gehen." Dad rüttelte mich leicht. Ich hielt immer noch Peters Hand, und sah Dad an. ,,Ich.. geh nicht. Ich kann ihn nicht alleine lassen." Dad hockte sich neben meinen Stuhl und sah mich an. ,,Wir müssen gehen. Das ist eine intensiv Station. Sie schließt jetzt. Morgen früh kommen wir direkt wieder!" ich sah ihn traurig an, und stand auf. Ich küsste Peters Wange, und verabschiedete mich. Meine knie waren so weich wie wackelpudding, ich hielt mich an Dad fest, und wir verließen das Krankenhaus.
Bereits im Auto schlief ich ein, allerdings nicht traumlos wie meistens, sondern ich hatte den schlimmsten Alptraum auf der Welt. Ich schrie auf, und setzte mich hin. Ich war in meinem Zimmer, eingekuschelt in meine Decke. Ich legte mich wieder hin, und sah auf die Uhr. Sechs Uhr morgens. Ich stand auf, duschte und stellte mich vor den Spiegel. Ich sah die kleine Spinne auf meinem Dekolleté an, und umfasste sie mit meiner Faust. Nicht weinen! Du hast genügend geweint in letzter Zeit! Ich wischte meine Tränen weg, zog mich an, und verließ mein Zimmer. Ich aß etwas zum Frühstück, und packte einige Bilder ein.  Um sieben Uhr, ging ich runter zur Tiefgarage, wo Happy auf mich wartete. Zusammen fuhren wir ins Krankenhaus.

Spiderman FF - Beendet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt