Marvel OneShots // Shippings

𝐜𝐚𝐫𝐨𝐥𝐧𝐚𝐭 - you should sleep!

Song: New -Daya

Nats pov: 

Eine bedrückende Stille herrscht außerhalb des Avengers HQs und ich bin glücklich dass wir hier über gute Lampen verfügen.

Die Uhr zeigt mir, dass es deutlich zu spät bzw. früh für einen nächtlichen Ausflug in die Zentrale ist, aber geschlafen habe ich in den letzten Nächten sowieso nicht wirklich viel und werde es heue wohl auch nicht mehr. 

Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf, raubt mir Abends den Schlaf und taucht in meinen Träumen auf. Und das nur, wegen dem was wir vor einigen Wochen hier passierte. 

Es war eine Nacht wie diese es auch ist. Ich wurde von Albträumen geplagt und verirrte mich hier her, wo ich meine Ruhe habe und nicht von den Schlafräumen der anderen umgeben. Wo ich ungestört weinen kann. So war es aber nicht. Sie war da. Saß einfach nur ganz still vor dem Fenster und blickte hinaus. Carol war mir von der ersten Sekunde an aufgefallen. Ihre langen blonden Haare, die wunderschönen, braunen Augen und ihre Lippen, deren Geschmack sich auf ewig in meinen Kopf gebissen hat. 

Seit dem was war, hat sie nicht mehr mit mir gesprochen oder ein Wort über das Geschehene mit mir gewechselt. 

Niedergeschlagen lasse ich mich in einen der vielen Stühle fallen und lehne mich zurück, als sich auch schon das Wasser beginnt, in meinen Augen zu sammeln. "Verdammt" flüstere ich mit erstickter Stimme und stütze den Kopf in die Hände. Es kann so nicht weiter gehen. Es geht einfach nicht mehr!

"Tasha?" erschrocken fahre ich hoch und wische instinktiv die Tränen von meinen Wangen. "Carol?!" Obwohl es buchstäblich mitten in der Nacht ist, sieht sie umwerfend aus: Ihre Haare sind zu einem Zopf gebunden, ihre Wimpern sind geschwungen und alles was sie trägt ist ein Sport-BH. Ich erwische mich unfreiwillig dabei, wie ich sie anstarre und schaue schnell weg. "Was tust du hier?" tatsächlich klingt sie ein wenig besorgt. "Nichts wichtiges" es ärgert mich, wie meine Stimme bricht. 

"Das glaube ich nicht!" stellt Carol klar und ihre plötzliche Kälte erschreckt mich. 

"Mir geht es gut, okay?" fahre ich sie an. 

"Nein Natasha das tut es nicht, und das weißt du auch" sie steht genau vor mir und ich blicke beschämt zu Boden, nicht in der Lage sie anzusehen. Die Tränen brennen heiß in meinen Augen und ich weiß, wenn ich jetzt etwas sage, werden sie alle heraus platzen. 

"Und wenn du auch nur einmal in deinem Leben auf dein Herz hören würdest, wüsstest du genau dass ich Recht habe!" 

Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr halten und sie strömen alle hinaus. Jedes gespielte Lächeln der letzten Tage, jedes unterdrückte Schluchzen, all die versteckten Gefühle brechen nur so aus mir heraus, laufen meine Wangen hinab, fallen hinab auf den Boden und tropfen auf mein Shirt. 

"Gott Tasha!" Carol kniet sich vor mich auf den Boden und tastet nach meinen Händen.                   So kennt mich niemand auf dieser Welt. Weder sie noch irgendein anderer Avenger. Nicht einmal Clint. 

Verzweifelt schaue ich auf und mein Blick trifft auf ihre perfekten Augen, die voller Gefühle sind. "Was ist denn los?" mit der einen Hand hält sie noch immer meine, mit der anderen wischt sie mir die Straßen aus Salz vom Gesicht. Ihre Berührungen jagen mir elektrische Schläge durch den Körper. 

"Du...du fehlst mir Carol" bringe ich heraus. Carol atmet geräuschvoll durch. 

"Nat, das mit uns war ein Fehler...Wir hätten das niemals tun dürfen! Wir sind ein unfassbar hohes Risiko eingegangen und das haben wir jetzt davon!" ihr Ton ist zwar sachlich aber ich sehe etwas in ihr, was sich gegen die Worte sträubt und sie mit aller Kraft weg tritt. 

"Ich weiß" nicke ich. "Aber Carol...Du kannst sagen was du willst, du kannst es mit noch so vielen Fakten belegen, du kannst mich nicht davon abhalten dich zu vermissen!" Ich kann selbst kaum glauben, was ich genau in diesem Moment tue aber etwas in mir schreit danach. "Natasha..." haucht sie leise und streicht mir über die von Tränen getränkte Wange.  Für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, etwas in ihren Augen aufblitzen zu sehen aber es verschwindet so schnell wie es gekommen ist. 

"Du liebst mich, nicht wahr?" raunt sie. ich muss nicht lange überlegen. "Ja...Ja verdammt! Und wie ich dich liebe Carol Danvers" Jetzt sprudeln auch aus ihren Augen dicke, salzige Tränen.

Und ja sitzen wir. Arm in Arm und weinen wie Kinder. "Ich hielt uns für eine naive Idee...Zum scheitern verurteilt! Der Alienpilot von der Erde und die russische Agentin mit nerven wie Stahl und einem so, so unfassbar großen Herz!" Carol schenkt mit ein kleines Lächeln bevor sie weiter spricht. "Gott Natasha, wie falsch ich doch lag" sie schüttelt, lächelnd und doch weinend den Kopf.  "Und jetzt-" "Jetzt?" hake ich nach als sie abbricht. 

"Jetzt will ich dass du mich verflucht nochmal küsst Romanoff!" ein bezauberndes Grinsen huscht über ihr Gesicht als ich unter Tränen glucksen muss. "Es wäre mir eine Ehre Danvers" flüstere ich schließlich und schlinge meine Arme um ihren Nacken.

Alles was ich mir je gewünscht habe erhalte ich in dem Moment, in dem sie ihre Lippen auf meine legt und diese liebevoll küsst. Den süßen Geschmack erkenne ich sofort wieder und er hypnotisiert mich sofort. 

Carol drückt ihre Hände behutsam gegen meinen Hinterkopf und presst uns so nur noch näher an einander. "Du bist gut Romanoff" schmunzelt sie in den Kuss. "Halt die Klappe" zische ich und zerre sie auf den Stuhl, was sie ohne Protest zulässt. Sie kniet sich über mich und grinst auf mich herab. "Was guckst du denn so?" frage ich mit erhobener Braue. "Du bist wunderschön Natasha" kichert sie, bevor sie sich wieder meinen Lippen widmet.

Es muss einfach ein Traum sein. Carol, die Frau die ich liebe, sitzt praktisch auf mir, und küsst mich!

"Tasha?" erschrocken falle ich aus meiner Traumblase. Carol liegt hinter mir, ihr Körper ist noch an meinen Rücken geschmiegt, und sie hat sich auf ihren Ellenbogen gestützt und schaut so auf mich. "Du hast meinen Namen gesagt?" flüstert sie mit einem breiten Lächeln. "Ich habe geträumt" antworte ich. "Erzählst du mir von deinem Traum?" bittet sie und spielt sich an einer Haarsträhne herum. "Ich weiß worauf das hinaus laufen wird Carol..." sie zuckt nur mit den nackten Schultern. "Was denkst du? Dass ich es schlimm finden würde wenn es darauf hinaus läuft?" "Ich weiß nicht" langsam, fast schon siegessicher, lehne ich mich auf ihre Lippen zu, aber sie zuckt nur zurück und grinst verschwörerisch. "Du hast von gestern Nacht geträumt nicht?" Ich nicke nur ungeduldig. "Das werde auch ich nicht so schnell vergessen" Carol setzt sich langsam auf. 

"Ich werde duschen gehen" verkündet sie dann, als ihr Blick auf meinen verwirrten trifft. 

Ich ziehe, ein wenig zu scharf, die Luft ein, als Carol sich erhebt und das lockere Bettlaken an ihren Beinen entlang zu Boden gleitet. Natürlich starre ich viel zu langem was sie offensichtlich ungeduldig werden lässt. 

"Kommst du dann?" fragt sie und ich beiße mir auf die Unterlippe. Das war es, was ich hören wollte!