shipcember -5-

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---memories---

5/24

winterwidow

( Baut auf keinen Teil auf! )

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Natashas pov

Ich weiß nicht, ob ich glücklich seien soll, darüber die Wache über Bucky übernehmen zu dürfen, oder besorgt da dieser seit tagen nicht isst oder trinkt.

Nun, die Kochkünste von Scott lassen zu wünschen übrig, und doch muss ihn doch Hunger plagen.
Aber nein. Er bewegt sich ja nicht einmal. Bucky läuft höchstens in seiner Zelle auf und ab, bis er mich mit den Geräuschen wahnsinnig macht und ich ihm befehele, zu sitzen.

Schlafen tut er auch kaum. Er hat Albträume, von Dingen, die keiner von uns zu verstehen vermag.
Darum liegt er meist nur da und ich beobachte ihn, wie er die Decke oder die Wand anstarrt.

Es zerreißt mich förmlich von Innen, zu wissen dass er nicht mehr weiß wer ich bin. Als er hier eingeliefert wurde, hatte ich noch Hoffnung dass Bucky mich erkennt, aber er tat es nicht.Er machte nicht eine Anspielung auf das, was mal war. Auf das war wir hatten.
Und vermtulich wird er es auch nicht mehr.
Aber ich, ich kann es noch immer fühlen. Seine Berührungen auf meiner Haut, seine Küsse auf meinen Lippen und seine Hände in meinen.


Ich sitze wie jeden Abend im Kontrollraum und beobachte seine Zelle durch eine der Kameras, als er beginnt sich in seinem Bett hin und her zu werfen. Erst nur leicht, dann immr heftiger. Bucky hat seine Hände über den Kopf gelegt als er beginnt zu schreien.
Ich kann es bis hier her, durch die dicken Wände hören.

Ich muss mir auf die Zunge beißen, denn ich kenne die Regeln: Ich darf nicht zu ihm gehen. Ich darf ihn nicht trösten, ich darf ihn ja nicht einmal aufwecken, um ihm zu sagen dass es nur ein Traum ist!

Also versuche ich, die Augen zusammen zu pressen und die Schreie zu ignorieren. Er muss wohl in seinen Träumen durch die Hölle gehen, so sehr brüllt er.
Bucky hat schon so viele Dinge gesehen und getan, dass ich mir nicht vorstellen will, was in seinen Träumen passiert!

Aber dann bemerke ich etwas. Er schreit nicht einfach irgendetwas: Es ist mein Name!
Ganz klar.
Bucky wirft sich noch immer herum und schreit. Aber es ist mein eigener Name, der über seine Lipen kommt.
Und mit jedem Mal wird es deutlicher: !Natasha! Natasha!" 

Jetzt kann ich nicht mehr länger nur hier sitzen und es beobachten! Denn wenn er meinen Namen noch weiß, ist das ein Anfang.
Ich entschuldige mich innerlich bei Tony, als ich aufspringe und zu seiner Zelle laufe.

Einige Codes muss ich eingeben, aber schließlich stehe ich unmittelbar vor der dicken Glasscheibe die zu ihm führt.
Natürlich ist mir das Risiko klar, was ich hier eingehe, aber andererseit habe ich so vielleicht die Chance die Liebe meines Lebens zurück zu bekommen. Und die muss ich nutzen!

Mit zittrigen Fingern greife ich nach der Karte, welche mir Eintritt verschwaffen kann und schiebe sie in den dünnen Schlitz neben der Tür.
Es arbeitet einige Sekunden, bis ein licht grün aufleuchtet und eine kleine Tür aufspringt.

Jetzt werden die Schreie ohrenbetäubend laut und ich muss mir meine Finger in die Ohren stecken um den Schmerz zu ertragen.

"Bucky?" schreie ich und gehe langsam auf ihn zu.
"Bucky wach auf! Das ist nur ein Traum! Bucky!" ich stoße mehrere Male sanft gegen ihn und lasse meine Hand schließlich auf seiner Schulter liegen um diese zu schütteln.
"Bucky bitte!" es ist schon fast ein Flehen.

Ganz plötzlich fährt sein Metallarm nach vorne um packt mein Handgelenk. Ich schreie vor Schmerz auf, als er dieses wie ein Schraubstock greift und sich erhebt.
Ich habe keine Chance mich zu befreien, da drückt er mich auch schon gegen eine Zellwand.
Bucky lässt zwar von meinem Handgelenk ab, umfasst aber meinen Hals und drückt mir die Luft ab, während er mich hochhebt und meine Füße den Kontakt zum Erdboden verlieren.
Panisch versuche ich mich aus dem Griff zu befreien, als er immer fester presst und mir langsam schwarz vor Augen wird.

"Bucky bitte" keuche ich.
"Ich bin es...Na..tasha"
Mehr bekomme ich nicht mehr heraus da mir die Luft nicht mehr reicht.

"Natasha?" wiederholt er ungläubig und lässt mich zu Boden fallen. Mein schlaffer Körper klappt in sich zusammen und ich atme schnell und flach wieder neue Luft in meine Lungen.

Seine kalte Hand umfasst mein Kinn und er richtet meinen Kopf so aus, dass ich ihm in die Augen sehen muss.
Eine Weile starrt er mich einfach nur verwirrt an, dann taumelt er einige Schritte nach hinten und fasst sich an den Kopf.
"Natasha...Nat!" mrumelt Bucky immer wieder.
"Ja! Nat..Natasha, das bin ich!" versuche ich seinen Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen.

Bucky schaut mich eine Weile warm an.
"Nat...Bist das wirklich du?"
"Ja! Ja! Gott Bucky! Kannst du dich an mich erinnern?"
"Teilweise" grübelt er nach einer langen Pause.
"Okay..Okay das ist gut" nicke ich lächelnt und springe auf.
"Kannst du dich an...An diesen Moment erinnern?" ich öffne das Medallion, das um meinen Hals hängt und zeige ihm das kleine Bild. Es sind wir beide, in einer Photobox, Arm in Arm.
"Nein...Obwohl!" er überlegt einige Sekunden. "Doch!" schreit er dann und zeigt auf das Bild.
"Es war der Tag, an dem es so regnerisch war! Wir beide...Haben uns in einer Photobox untergestellt und haben all mein Kleingeld dafür ausgegeben!"
Tränen steigen in meinen Augen auf.
"Ja...Das ist richtig Bucky!"
"Du...Du hattest dieses Kleid an! Das wunderschöne schwarze, von dem du nicht wolltest dass es nass wird!" erzählt er weiter und ich folge ihm gespannt.
"Darum hast du mir deinen Mantel gegeben!" erkläre ich und er nickt.

"Aber Nat, warum weinst du?" besorgt blickt Bucky mich an.
"Es ist nur" ich schüttele den Kopf und wische mir über die Wangen. "Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet...An dem du zurück kommst! Und hier bist du. Kannst dich an Dinge erinnern, die ich niemals vergesse werde! Und doch...scheinst du dich nicht mehr an uns erinnern zu können!"
"An uns?"
"Siehst du...Du weißt es nicht mehr oder?"
"Weiß was nicht mehr? Dass du Natasha Romanoff bist? Dass wir uns im RedRoom kennengelernt haben? Dass du mir schon als wir jung waren diese Briefen geschickt hast? Dass du jedes mal, bevor du ins Bett gehst einen Blick unter die Decke wirfst, aus Angst jemand will dir etwas Böses? Dass du mich damals zu erst geküsst hast, nachdem ich zu ängstlich war? Dass du immer das letzte Wort haben muss? Dass du es hasst, offenen Haare zu tragen? Dass du immer ein Mal vor und ein Mal nach dem Frühstück die Zähne putzt? Dass deine Küsse nach Kirschen und Honig schmecken? Du...Du kippst erst die Milch in die Schüssel und dann die Cornflakes, was ich persönlich hasse! Du liebst Musik und singst, lässt es aber niemanden wissen, du kannst Klavier spielen und du liebst lange Filmabende!"
Seine Worte rauben mir den Atmen.
"Du hasst es, wenn man unpünktlich ist, du bist der größte Chaosstifter den ich kenne! Du liebst den Geruch von gemähtem Rasen. Du trinkst nur Wasser ohn Sprudel und du duscht immer kalt. Du hast mehr Angst vor dem Leben als vor dem Tod und du bist immer die die am lautesten lacht. Du hasst es im Mittelpunkt zu stehen und doch ruhten schon immer alle Blicke auf dir! Du bist Natasha Romanoff und wir waren einmal ein Paar. Bis ich verschwunden bin"

Die Tränen laufen mir über die Wangen.
"Alles ist gut Natasha! Ich bin hier und fange dich auf, wenn du fällst"
Ich nicke und lasse mich von ihm umarmen.
"Aber was wird denn jetzt aus uns? Ich werde es nicht einfach so vergessen können?"
Er beugt sich über mich und schaut mich an.
"Ich denke das weißt du"
Und dann küsst Bucky mich.
Seine Lippen sind noch immer so rau, wie am ersten Tag, schmecken noch immer gleich. Schon seit so vielen Jahren warte ich darauf, seine Küsse wieder spüren zu dürfen.
Und hier sind sie. Leidenschaftlich und langsam. Wie am ersten Tag.

"Ich liebe dich" haucht er zwischen zwei Küssen.
"Ich dich auch" raune ich zurück.

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Heyo,

Dieses Kapitel ist vielleicht nicht besonders weihnachtlich, aber ich mag es trotzdem, außerdem hat dieses Shipping defintiv einen Platz im Shipcember verdient!

Enjoy it!
Macht euch einen schönen Tag & have fun!

peace out

-lia

Marvel OneShots // ShippingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt