𝐰𝐚𝐧𝐝𝐚𝐯𝐢𝐬𝐢𝐨𝐧 - human

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Song: Chasing Cars -Snow Patrol

Wandas pov

Da ist es wieder!

Dieses sanfte, schwache Treten gegen die innere Seite meines Bauches, welches mich jedes Mal kurz erstarren lässt.

Ich sitze auf unserem Sofa und streiche vorsichtig über die kleine Beule oberhalb meines Unterleibes. Dort wo ein kleines Herz begonnen hatte zu Schlagen. Ein Herz, welches das Blut eines Mutanten und einer Maschine pumpt. 

Vision weiß nichts davon, aber ich will es ihm sagen. Noch heute soll er von dem kleinen Wesen in mir erfahren. Von meinem, unserem Kind welches ich schon jetzt von ganzem Herzen liebe! 

Zwar bin ich mir sicher dass er es nicht glauben würde, aber doch muss ich es ihm früher oder später sagen.
  Aber was, wenn er keine Kinder will? Was wenn er es bloß nicht für möglich gehalten hat?! mein Herz beginnt schneller zu schlagen, aus Angst, er könnte mich und sein Kind hinaus werfen. Andererseits ist Vision der wohl liebevollste Mann den ich je getroffen habe und ich kann mir nicht vorstellen dass er so eine Tat übers Herz bringen könnte. 

Die Zeit vergeht nur zu schnell und ich falle fast von der Couch als ich Schritte im Flur höre. Ganz klar die Schritte von Vision: Große, schwere Schritte, die den Flur hinauf kommen. "Wanda, Liebling?" seine Stimme erfüllt den Raum. "Ich bin wieder da!" 

"Hallo" sage ich matt und blicke ins Leere.

"Ist alles in Ordnung?" er klingt ehrlich besorgt. 

"Ja...Nein...Ich meine naja es geht" 

"Was ist denn los Liebes?" Vision ist schnell an meiner Seite und nimmt neben mir Platz. "Ich weiß es nicht" lüge ich und zog schnell mein Shirt wieder über meinen Bauch. "Wanda?" er sieht mir tief in die Augen. "Du weißt doch, dass du nicht lügen kannst! Es ist schon okay. Du kannst mir vertrauen!" 

Eine erste Träne läuft meine Wangen hinunter und Vision bemerkte es sofort. "Hey, Wanda. Sprich mit mir! Was dich auch bedrückt ich bin mir sicher, wir werden eine Lösung finden. Zusammen!" "Aber was, wenn es keine Lösung gibt? Nicht für mich!" 
"Wir werden für alles eine Lösungen finden"
"Nein!" widerspreche ich. Ich will dieses Kind. Von ganzem Herzen und nichts in dieser Welt kann mich vom Gegenteil überzeugen. Herr Gott, so habe ich mir den großen Moment ganz und gar nicht vorgestellt! 

"Sag mir doch erst einmal was überhaupt los ist. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich!" 
"Das brauchst du nicht" meine Stimme zittert. 
"Oh doch! Seit Tagen sprichst du kaum mit mir, du isst nichts und schließt dich Stunden lang ein! Was ist denn nur los?" besorgt stützt er seinen Kopf in die Hände. 
"Liegt es an mir? Bin ich dir nicht menschlich genug?"

Einen Moment lang bin ich überrascht von der Aussage, dann beginnen die Tränen wieder zu laufen.  
"Aber nein! Du bist perfekt und die menschlichste Person die ich kenne!" 
Er lächelt, bevor er weiter fragt, und ich weiß ich kann die Lüge nicht mehr lange aufrecht erhalten. 

"Woran liegt es dann?"
"Vision ich-"
"Überlege bitte gut, ob du mir jetzt endlich die Wahrheit sagst, ja?"
"Ja"
"Wirklich?"
"JA!" 

Ich musst es ihm einfach sagen. Möglich oder nicht, ich BIN eindeutig schwanger, der Test hatte es bewiesen. Der Test. 

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich geschrien habe, als ich das Ergebnis sah. Und wie ich vor Freude geweint habe. In dem Moment, in dem ich das Wort Schwanger auf dem kleinen Plastik Test gelesen habe, hat sich mir eine völlig neue Welt geöffnet. Eine Welt als Mutter, als geliebte, sorgende und liebevolle Mutter welche für ihr Kind sterben würde. 
Dies war einer dieser Momente, von denen du genau weißt, dass du sie niemals vergessen wirst, egal wie viele Jahre auch vergehen mögen.
Ein wundervoller Moment, den ich mit Vision teilen möchte. 

"Also...Vision ich...Ich bin...Ich bin schwanger" presse ich heraus und will mir gleich darauf ins Gesicht schlagen. 
Vision dagegen wirkt gerade so, als hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen: Völlig perplex, nicht in der Lage zu sagen ob es ein Scherz war oder nicht. 

"Wie bitte?" fragt er schließlich. 
"Ganz richtig Vision. Ich, wir, sind schwanger!"
"Das ist unmöglich Wanda, ich-"
"Das habe ich auch gedacht! Bis ich das gesehen habe" 
Vorsichtig ziehe ich mein Oberteil ein Stück nach oben.

Eine Weile beobachtet er die gewölbte Haut an der Stelle bis er seine Finger darauf legt. Ich weiß was er vor hat und ich lasse es geschehen. 
Kurz hält er die Augen geschlossen, bis der Stein unter seiner Haut aufleuchtet. "Was siehst du?" fragt er ruhig, als würde er es noch immer nicht wirklich glauben. 

Schnell lege ich die Hand auf seine Stirn und versuche zu sehen, was der Stein mir sagt. 

Dunkelheit. 

Dann das Pumpen. Wie ein Herzschlag. 

Nein! Zwei Herzschläge. Zwei kleine Herzen die im Takt mit einander schlagen und so zwei kleine Körper am Leben erhalten. 

"Zwillinge!" schreie ich und reiße die Augen auf. Vision hat seine Hände um meine Hüfte gelegt und in seinen Augen glänzen die Tränen. 
"Du hattest Recht...Wir werden Eltern!" 
"Kannst du dir das vorstellen? Wir werden Eltern von zwei wundervollen Kindern! Sowie ich und Pietro damals...Nur das sie die Chance auf ein besseres Leben bekommen als ich und mein Bruder es hatten! Kannst du das glauben? Was für ein Glück wir haben?" 

Ich schreie förmlich. 
"Shhh, ist ja gut, ist ja gut!" vorsichtig legt Vision mir einen Finger auf die Lippen. Ich weiß genau dass er mindestens genau so aufgeregt ist wie ich. 

"Eigentlich glaube ich, dass reicht an Überraschungen für heute, aber ich hatte da noch etwas geplant..." ich halte inne.

Und was dann passiert, kann ich selbst kaum glauben: Vision steht vom Sofa auf und kniet sich vor mich auf den Boden.
Meiner Kehle einfährt ein rauer Schrei als er mir den Ring präsentiert den er in einer kleinen Schachtel hat.
"Willst du, Wanda Maximoff, Mutter von zwei wundervollen Kindern, mich zum Mann nehmen?"

Ich kann mein Glück kaum fassen und nicke unter Tränen mit dem Kopf. "Ja! Ja und wie ich das will Vision!" kaum hat er mir den Ring an den Finger gesteckt springe ich schon auf ihn und drücke meine Lippen auf seine. 
"Ich liebe dich" lache ich und eine meiner Tränen tropft zu Boden.
"Ich liebe dich auch" Vision lächelt und legt seine Arme um mich. 
"Pietro wäre sicher stolz auf dich!" 
"Er ist es!" 

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