The Psychiatry

Kapitel 8

Ich nahm mein Handy und ging auf YouTube. Ich gab das Lied ‚Problems' von DeathbyRomy ein und machte die Musik laut. Ich stand auf und fing an zu tanzen. Alle starrten mich an doch es interessierte mich nicht. Ich fing an mit zu singen und auf Olivias Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.

„Kommt Tanzt mit!",sagte ich doch keiner rührte sich.

„Okay wen ihr es so wollt dann muss ich wohl schwere Geschütze ziehen.",sagte ich und änderte das Lied. Diesmal machte sich mein Lieblingslied an. Ich hab auf die Suchleiste ‚Do It your self von Ilira' ein. Als ich drauf drückte begang ich sofort mit zu singen. Ich sah wie mich alle komisch anschauten.

„Habt ihr noch nie dieses Lied gehört?",fragte ich. Alle schüttelten den Kopf bis auf Noah . Fassungslos hörte ich auf zu tanzen. Ich schaute zu Noah rüber.

„Und du Noah?",fragte ich. Er nickte und es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

„Okay und warum singst du nicht mit?"

„Naja ich hab es mir schon lange nicht mehr angehört. Ich kenne nicht die neusten Lieder und so.",sagte er und rieb sich mit seiner Hand auf den Nacken. Ich seufzte.

„Wisst ihr was. Ihr wisst schon so vieles über mich und es fühlt sich falsch an nicht zu wissen wie es euch geht und...",ich hielt inne. Ich traute mich nicht die letzten Worte zu sagen. Ich ließ meinen Kopf hängen.

„...wie euer Leben vor all dem hier war",sagte ich so leise das mich fast keiner hören konnte. Als ich wieder hoch blickte lächelte mich Noah verständnisvoll an. Olivia und Marco schauten mich überrascht an. Ich legte mich dann wieder auf Noahs Beinen hin. Er lächelte und streichelte mich wieder. Keiner sagte was und ich wusste das es falsch war oder besser gesagt zu früh um drüber zu reden.

„Tut mir leid das ich euch solche Fragen stelle. Ihr müsst mir nichts sagen wen ihr es nicht wollt.",sagte ich schnell. Noah legte dann seine Hand auf meine und verkreuzte sie in einander. Ich schaute hoch zu ihm und er schaute mir in die Augen. Ich lächelte ihn dankbar an. Marco räusperte sich. Alle schauten zu ihm hinüber.

„Ich fang an.",sagte er.

„Ich sehe Dinge die andere Menschen nicht sehen können.",sagte er leise. Ich wusste sofort was er meinte.

„Ich hab das schon seit ich klein bin. Ich hatte immer jemanden bei mir den niemand sehen konnte außer ich. Ich nannte ihn immer Felix. Seit klein auf begleitete er mich. Meine Eltern dachten immer es würde nach ner Zeit weggehen doch das passierte nie. Also brachten sie mich hier her um mich zu ‚heilen', wie sie es so schön sagen.",sagte er und ließ den Kopf hängen.

„Darf ich dich was fragen?",sagte ich sanft. Er nickte unsicher.

„Siehst du Felix jetzt gerade?",fragte ich ihn. Er nickte und plötzlich bekam ich überall Gänsehaut.

„Hi Felix. Ich bin Zoe. Eine Freundin von Marco. Es ist schön dich kennen zu lernen.",sagte ich dann und schaute zu Marco. Er lächelte mich an.

„Er hat gesagt das es auch sehr schön ist dich kennenzulernen." Ich lächelte.

„Dann bin wohl ich dran.",sagte Noah.

„Es ist ein dummer Grund wieso ich hier bin. Mein Dad ist ein Killer. Er hat meine Mom umgebracht. Als sie ihn geschnappt hatten untersuchten sie ihn und fanden die Killer Gehne bei ihm. Sie hatten Angst das ich das auch habe und hatten mich darauf hin auch untersucht und ich hab auch die Killer Gehne. Darum bin ich hier. Um diesen angeblichen Drang den ich habe zu unterdrücken aber ehrlich gesagt hab ich keinen Drang dazu jemanden umzubringen. Nicht vorher und auch nicht jetzt.",sagte er.

„Ich glaub auch nicht das du jemanden umbringen könntest.",sagte ich zu ihm. Er lächelte mich süß an. Keiner sagte mehr was. Olivia seufzte und eine Träne tropfte runter. Ich wollte aufstehen doch Noah drückte mich runter.

„Nicht! Lass ihr Zeit.",flüsterte er mir zu.

„Ich bin hier weil...",fing sie an. Und wieder kullerte eine Träne über ihre Wangen. Ich wollte aufstehen doch er drückte mich wieder runter.

„Noah ich will sie trösten.",flehte ich in an. Er schüttelte den Kopf.

„Sie wird es noch nicht zu lassen.",flüstere er. Ich schaute ihn perplex an.

„...weil ich mich umbringen wollte.",fuhr sie fort. Sie legte ihre Hände vor Gesicht und weinte.

„Noah lass mich los!",sagte ich und riss mich von seinen Handgriffen.

„Ich rate dir ab das zu tun.",sagte er. Ich ging auf Olivia zu und wollte sie umarmen.

„Nein. Bitte lass das.",flüsterte sie kraftlos. Ich wusste zuerst nicht was ich machen sollte aber dann nickte ich verständnisvoll und legte mich wieder zu Noah hin der meine Hand in seine legte.

„ Der Grund wieso ich das tun wollte waren die Menschen um mich herum. Diese hasserfüllten Menschen die mein Leben zerstören wollten. Ich wurde gehasst, geschlagen, beleidigt und das alles ohne Grund Oder zumindest weiß ich den Grund nicht. Ich hab mir überall Hilfe gesucht. Bei meinen Eltern, bei meinem ach so geliebten Freunden und was haben sie gemacht? Sie haben mir den Rücken zugedreht und taten so als ob nichts wäre. Jahre lang bin ich an dieser scheiße zerbrochen und trotz all dem wollte ich nie aufgeben. Ich hatte keinen aber jeden Tag hab ich gehofft vielleicht dieses eine mal nicht alleine zu sein. Ich wurde immer trauriger und fing an mich zu ritzen. Am Anfang waren ganz leichte Linien die ich auf meiner Haut zog. Nach einer gewissen  Zeit wurden es immer größere und tiefere Wunden die nicht mehr heilen konnten.",sagte sie aufgebracht.

„Ich hab öfteren versucht mir das Leben zu nehmen aber nie hat es geklappt. Meine Eltern brachten mich dann hier her um mir zu ‚helfen'. Die Psychiatrie ist das beste was mir je passiert ist. Hier gibt es tausende von Menschen die das selbe durch machen mussten wie ich. Alle verstehen mich hier und ich bin nicht alleine. Anfangs brauche ich immer Abstand von den Menschen die ich neu kennenlerne aber nach ner Zeit, wen die Person mein Vertrauen verdient hat, so wie du Zoe, dann kannst du mich gerne umarmen aber ich brauch nun mal Zeit. Also versteh das nicht falsch.",sagte sie und schenkte mir ein kraftloses Lächeln. Ich nickte verständlich.

„Hast du...Narben?",fragte ich unsicher. Sie nickte und wischte sich dann ihre Tränen weg. Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte also ließ ich die Stille zwischen uns alle einfach so wie es ist.

„Noah?",fragte ich.

„Hm?"

„Was ist jetzt mit dir und Abigail?",fragte ich.

„Sie hat keine Gefühle für mich und wie es sich heraus stellte ich auch nicht für sie.",sagte er kurz und knapp. Irritiert starrte ich ihn an.

„Aber du...ihr...du hast sie doch so süß angelächelt und...Hä?",stottere ich. Er lächelte amüsiert.

„Ich weiß auch nicht was das war. Ich denke das war einfach nur ein paar kleine Gefühle die dann doch nicht genug waren.",zuckte er mit den Schultern. Ich brachte ein einfaches ‚oh okay' heraus. Noah ließ mich los und legte sich dann neben mich hin. Olivia und Marco legten sich dann auch hin und schlossen die Augen. Ich schmiegte mich dann an Noah heran und legte mein Kopf auf seine breite Brust. Er schlang die Arme um mich.

„Hast du jetzt jemanden anderes im Blick?",flüstere ich ihm zu.

„Ich weiß es noch nicht aber ich denk schon",sagte er. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben und dann machte ich meine Augen zu. Plötzlich klopfte jemand an der Tür.

Fortsetzung folgt...