1 - Chronische Faulheit

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Schon seit einer Stunde sitze ich hier. Mindestens. Ich würde es ja gern tun, aber ich kann nicht. Ich kann mich nicht überwinden, den Stift in die Hand zu nehmen und meine Hausaufgaben für Politik zu machen. Seufzend lasse ich mich rücklings auf mein Bett fallen und schließe die Augen. Nein, entspannen kann ich mit dem Gedanken im Hinterkopf, noch Hausaufgaben machen zu müssen, auch nicht. Was ein Dilemma. Es bringt nichts. Also wieder Augen auf. Und mit einem lauten Schrei erneut zukneifen. „Fine? Alles gut?", fragt mein Vater von unten. Keine Antwort. Mein rechtes Auge öffnet sich leicht und mustert die dicke Spinne über meinem Schreibtisch. Tja, sie will wohl auch nicht, dass ich Hausaufgaben mache. Meine fehlende Antwort muss wohl die Lebensgeister aller Anwesenden in diesem Haus geweckt haben, denn kaum habe ich mich versehen, stehen alle vier in meinem Zimmer. Paula, Phil, Toni und mein Vater, Franco. „Was ist los?", kommt es von allen vier wie aus einem Mund. „Da ist eine Spinne." Mit meinem rechten Zeigefinger deute ich auf das schwarze, kleine Wesen. Erst jetzt bemerken die vier das Ding. Mit einem undefinierbaren Laut ist Paula auch schon zu mir unter meine Decke gesprungen. „Macht das weg!", ruft sie schon fast panisch, was mich zum Lachen bringt. „Fine, wir wissen ja, dass du Spinnen nicht magst. Aber seit wann reagierst du da so hysterisch?" Phil legt seinen Kopf schief und mustert mich mit schiefem Grinsen. Mein Bruder hat sich schon längst wieder verkrümelt. „Das war nur der Schrecken. Trotzdem wäre es lieb, wenn sie einer von euch beseitigen könnte", merke ich an, mein Blick springt zwischen Phil und Papa hin und her. „Oh ja, bitte. Schnell", pflichtet Paula bei, deren Stimme durch meine Decke nur gedämpft zu hören ist. „Na ja, meins sind die ja jetzt auch nicht wirklich. Ich überlasse dir den Job mal, Franco." Phil haut Papa auf die Schulter und verschwindet aus meinem Zimmer. „Da ist der Papa dann wohl mal wieder der Held." Mit einem süffisanten Grinsen entfernt mein Vater die Spinne und schmeißt sie aus dem Fenster. „Paula, die Welt ist gerettet. Du kannst wieder rauskommen. Und Fine, Essen ist gleich fertig. Kommst du in zehn Minuten?" Ich nicke. „Solange ich meine Hausaufgaben noch gerechtfertigt vor mir herschieben kann, würde ich sogar mein Zimmer aufräumen", murmele ich. Papa stimmt mir zu: „Wäre bei diesem Chaos auch eine äußerst gute Idee." Dann ist auch er hinter Paula verschwunden.

Und was soll ich sagen? Ich habe dann tatsächlich mit dem Aufräumen begonnen.

23:48 Uhr. Und ich habe auch mal die ersten Sätze meiner Politikerörterung zu Papier gebracht. Man könnte stolz auf mich sein. Das Haus ist gespenstisch still, sodass ich auch den Schlüssel höre, der sich jetzt im Schloss dreht. Kurz darauf ertönen schon Stimmen. „Mann siehst du scheiße aus." Phil. „Danke fürs Kompliment. War auch eine bescheidene Schicht mit schönen Überstunden", brummt Alex zurück. „Ich verschwinde dann auch sofort ins Bett", ergänzt dieser und seine Schritte sind auf der Treppe zu hören. Verrückt, aber ich kann an den Schritten erkennen, ob Alex, Phil, mein großer Bruder Toni oder mein Vater kommt. Denn mit diesen vier entzückenden Männern wohne ich schon mein ganzes Leben zusammen. Meine Mutter ist nach meiner Geburt abgehauen, stören tut es mich nicht. Immerhin kenne ich sie ja nicht. Doch ich muss sagen, es ist manchmal ziemlich anstrengend, die einzige weibliche Person im Haus zu sein. Paula war vorhin nur zu Besuch da, wie es oft Kollegen bei uns sind.

Ein Räuspern holt mich aus den Gedanken. Und nein, nicht aus den Gedanken für meine Erörterung. „Du solltest langsam mal schlafen. Morgen ist Schule." Alex steht mit verschränkten Armen in meiner Tür und lehnt am Türrahmen. Er sieht wirklich scheiße aus, da muss ich Phil recht geben. „Und morgen muss ich auch meine Erörterung für Politik abgeben", kontere ich und wedele mit dem kaum beschriebenen Blatt. Alex seufzt. „Deine chronische Faulheit hat wohl wieder zugeschlagen. Aber weißt du was? Ich habe da so eine Idee." Verschwörerisch grinst er mich an, nimmt mir mein Blatt weg und verschwindet aus meinem Zimmer. Was macht er denn jetzt? Zwei Minuten später steht er wieder neben mir - ohne Blatt. Wie ein Fragezeichen gucke ich ihn an. „Phil schreibt sie dir. Du musst sie morgen früh nur noch ordentlich abschreiben, sonst fällt das auf. Und jetzt zackig ins Bett mit dir."

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Willkommen zu meiner zweiten Geschichte! (An die, die von meiner ersten kommen.) An die anderen: willkommen zu dieser Geschichte! :)

Diese Geschichte geht in eine komplett andere Richtung als die erste. Lasst mich nicht lügen, ich habe mit der Zeit schon 28 Geschichten geschrieben, die einen länger, die anderen kürzer. Aus diesem Grund werde ich in diesem Buch viele Ideen der anderen Bücher gemischt übernehmen und natürlich diesem Sinn hier anpassen.

!!Achtung: Natürlich kann es hier zu Ähnlichkeiten in manchen Situationen zu anderen Fanfictions kommen. Jedoch gibt es schon unzählige solcher Bücher und die Ideen, die ich hier verfasse, habe ich teilweise schon vor zig Monaten aufgeschrieben. Dieses Kapitel besteht mit der Idee beispielsweise seit einem knappen halben Jahr. Wenn ihr jedoch große Parallelen zu einem eurer Bücher feststellen solltet und dies euch massiv stört, dann könnt ihr mir auch gern schreiben. Ich bin in solcher Hinsicht sehr flexibel und entgegenkommend. :)!!

Ich weiß nicht, wann hier die nächsten Kapitel kommen werden. Voraussichtlich wird hier jedoch nicht so häufig und regelmäßig ein Kapitel kommen, wie bei meiner ersten Geschichte. Aber das kann sich auch ändern, das steht noch in den Sternen.

In diesem Sinne wäre alles geklärt und ich hoffe, ihr freut euch über eine neue Geschichte. Und natürlich würde es mich freuen, wenn euch diese hier genauso gefällt (jedenfalls hat euch die andere laut Kommentaren gefallen).

Einen schönen Morgen, Tag oder Abend noch :)

(Auch hier mein schwarzes Cover, man wird bei mir nie etwas anderes sehen. Ups)

Und an die alten Leser: Ich danke euch so sehr für die ganzen Kommentare unter meinem Epilog. Ich war, bzw. bin total baff, wirklich. Dickes, dickes Dankeschön!

Genug gelabert, ich belasse das jetzt alles dabei :)


7 Jahre Pech (Asds) |1/2|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt