Anmerkung: Die Reihenfolge der Geschichte gerät an dieser Stelle immer durcheinander.
Richtige Reihenfolge der Kapitel, falls es mal wieder so ist: - Überraschungstests sind toll; - Fragen ohne Antwort; - Rettende Idee; - Mörderische Stimmung; - Schweigen spricht tausend Worte; -Reden hilft, glaub mir; - Eine nasse Überraschung
Danach bleibt alles die gleiche Reihenfolge :) (anhand der Nummerierungen ebenfalls ersichtlich ;)
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„Autsch!", zische ich und beiße instinktiv die Zähne zusammen. „Tat das gerade so weh?", hakt Alex nach und mustert mich besorgt. Ich nicke nur. Behutsam löst er den Verband von meinem Finger. Die Schnittwunde schimmert rötlich und sieht etwas angeschwollen aus. „Scheint sich leicht entzündet zu haben", stellt er fest. Er lässt von meinem Finger ab, um eine Salbe aus dem Schrank zu holen. „Damit müsste das schnell besser werden. Phil wird das morgen früh dann nochmal kontrollieren. Ist denn heute in der Schule etwas damit passiert? Immerhin hat Phil das ja heute eigentlich sofort versorgt." Ich hadere mit mir, ob ich es sagen soll. „Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab. Aber weißt du, ich glaube, du musst gar nichts mehr sagen. Der Verband sah heute Morgen nämlich noch etwas anders aus." „Ja na schön, ich habe ihn in der Schule gewechselt, weil es plötzlich total geblutet hat. Vielleicht ist da ja was in die Wunde gekommen." „Das habe ich mir gedacht. Deine Hände werden in der Schule auch nicht gerade die Saubersten gewesen sein. Nächstes Mal sagst du das bitte sofort. So was kann doof enden, das weißt auch du. Hattest du Angst, dass das genäht werden muss?" Ich nicke nur, was Alex mit einem Seufzer quittiert.
„Kannst du denn so heute zum Training?" Anni deutet auf meine verbundene Hand, was ich mit einem Schulterzucken beantworte. „Wieso nicht? Ich kann zwar nichts mit Kraft auf den Händen machen, aber dafür kann ich mich ausgiebig dehnen." Anni und ich turnen seit fünf Jahren zusammen in einem Verein. „Es hat sich übrigens entzündet, ich hätte den Verband gestern vielleicht doch nicht in der Schule wechseln sollen", gebe ich zu, worauf Anni mich mit einem ‚Ich habe es dir gleich gesagt'-Blick anguckt. Ja, das hat sie auch. Leider hält dieser nicht lang an, denn das Vorklingeln scheucht alle Schüler auf einmal hoch und aus der Cafeteria, so wie auch Anni, ein paar andere Mädchen unserer Klasse, mit der wir die Pause verbracht haben, und mich. Zusammen gehen wir zum Deutschraum. Die Freude ist groß.
„Wir werden jetzt mal gucken, wie viel ihr tatsächlich von dem Buch in euren Köpfen behalten habt. Glück für die, die es wirklich gelesen haben. Pech für die, die dafür zu faul waren." Mit einem leichten Lächeln im Gesicht teilt unsere Deutschlehrerin einen Test aus. „Das ist nicht Ihr Ernst", kommt es aus einer Ecke des Klassenraumes, viele ähnliche Sätze folgen. „Doch ist es, und wer jetzt redet, bekommt eine sechs wegen Betrugsversuch." Eigentlich habe ich kein Problem damit, dass wir einen Test schreiben. Die Betonung liegt auf eigentlich. Ich habe das Buch, welches wir in den letzten 2 Wochen lesen sollten, durchgelesen. ‚Leben des Galilei'. Nicht wirklich spannend, aber akzeptabel. Generell lese ich viel, auch wenn es mir durch Zwang von der Schule aus schwerer fällt. Doch wenn ich mir jetzt diesen Test so durchlese, muss ich auflachen. Das kann sie doch nicht ernst meinen. Diese Fragen sind ja mal so was von dämlich. Wieso sollte ich mir merken, welche Masken auf einem komischen Ball getragen wurden? Sorry, aber ich konzentriere mich in Büchern auf deutlich wesentlichere Dinge. Außerdem habe ich das Buch sofort gelesen und die Hälfte schon längst wieder vergessen. Ein flüchtiger Blick zu Anni verrät mir, dass auch sie aufgeschmissen wirkt. Super.
Zehn Minuten später geben wir ab. Ein paar, noch lange nicht alle Fragen habe ich beantwortet. Die Richtigkeit ist jedoch bei den meisten zu bezweifeln.
Frau Meier erteilt uns Arbeitsaufträge und fängt sofort mit dem Kontrollieren der Tests an. Wirklich lang kann das nicht dauern, denn ich bezweifle, dass hier viel geschrieben wurde. Und tatsächlich, schon am Ende des Blockes bekommen wir sie wieder. „Vielleicht sollte der ein oder andere Arbeitsaufträge langsam mal ernster nehmen." Mehr sagt sie dazu nicht, sie teilt uns die Tests schweigend aus. „Was hast du?", frage ich sofort, als Anni ihren Test bekommt. „3." Doch anstatt irgendwelche negativen Emotionen zu zeigen, lacht sie. Kurz bin ich verwirrt und muss nachhaken: „Note oder Punkte?" „Notenpunkte. Und du?" Also hat sie eine 5+. Ich dachte gerade schon kurz, sie hat eine 3 geschrieben. Dafür steht nämlich viel zu wenig auf ihrem Blatt. Auch ich habe meinen Test schon bekommen, aber ich will gar nicht erst gucken. Anni nimmt mir mein Blatt weg und lacht wieder auf. „Du bist besser als ich. Du hast 4 Punkte." Oh wow, eine 4-. Ist ja viel besser. Das wäre nicht mal mehr bestanden. Liebend gern würde ich so reagieren, wie Anni reagiert. Doch hier gibt es einen großen Unterschied zwischen uns: ich kann mit schlechten Noten einfach nicht umgehen. Meine Laune ist im Keller, vielen Dank Frau Meier.
„Wer hat dich denn gebissen?" Alex guckt mich belustigt an, als ich mit schlechter Laune vom Feinsten ins Wohnzimmer komme und mich neben ihm auf die Couch fallen lasse. „Frau Meier", grummele ich. „Ah ja. Was hat sie denn gemacht?" „Einen Test geschrieben. Über das Buch. Und ihn uns sofort zurückgegeben." „Da ist jetzt genau wo das Problem? Muss ich dir jetzt alles einzeln aus der Nase ziehen?" „Ich hab eine 4-." Statt das sehr dringend benötigte Mitleid von ihm oder aufmunternde Worte wie: „Das kann jedem mal passieren.", „Mach dir nichts draus.", kann er sein Lachen nicht an sich halten. Schön, dass ich ihn so amüsiere. „Ich habe es dir doch gesagt. Der Spiegel ist schuld. 7 Jahre Pech." „Oh ja, wie konnte ich das nur vergessen. Daran wird es liegen, ganz bestimmt." Schnaubend stehe ich wieder auf und gehe in die Küche, um etwas zu essen. Ja, mir kann eine schlechte Note den Tag so sehr vermiesen.
Wäre es mal nur bei schlechten Noten geblieben.
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Einen schönen Morgen, Tag oder Abend noch :)
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7 Jahre Pech (Asds) |1/2|
Fanfiction|1/2| Ein bekannter Aberglaube besagt: „Ein zerbrochener Spiegel bringt sieben Jahre Pech." Josefine, von allen nur Fine genannt, findet das unsinnig. Doch was ist, wenn es genau nach solch einer Tollpatschigkeit eine Reihe von weniger schönen Ereig...