Der Wahrheitsfinder

#15

Vor dem Spiel mussten sie noch die Netze aufbauen, denn sie waren heute die Gastgeber. Nachdem sie damit fertig waren, nahmen sich immer zwei Mädchen einen Ball und fingen an sich warm zu spielen.Chloe stand etwas abseits, denn sie wusste nicht, mit wem sie sich den Ball zuspielen sollte.

Dann bemerkte sie ein Mädchen, das am Rand stand und einen Ball in ihren Händen drehte.

„Hey, wollen wir uns aufwärmen?"

„Klar, gern." Ella nickte und warf Chloe den Ball zu.

„Ich bin Chloe. Bist du neu hier? Ich habe dich hier noch nie gesehen?"

Das Mädchen nickte und sagte: „Ich bin Ella. Wir sind gerade erst hierher gezogen."

Beim Aufwärmen kamen sie langsam ins Gespräch. „Wie lange spielst du schon Volleyball?"

„2 Jahre, du?"

„Seit der sechsten Klasse.", sagte Chloe und spielte den Ball zu Ella zurück.

„So lange schon?"

„Volleyball hat mir halt schon immer Spaß gemacht."

Die ersten Spielerinnen und Zuschauer trudelten ein. Als Chloe sich umschaute, sah sie wie ihre Mutter die Halle betrat.

„Sie ist wirklich gekommen", murmelte Chloe mehr zu sich selbst als zu Ella.

„Wer?", fragte Ella.

„Meine Mom. Da die mit der hellblauen Bluse." Sie winkte und Mila kam lächelnd auf die beiden zu.

„Viel Glück. Ich drücke euch die Daumen", sagte sie, ehe sie vorne auf der Tribüne Platz nahm.

Inzwischen war die Halle recht gut mit Zuschauern gefüllt, vorwiegend mit Müttern und Vätern ein. Das Turnier würde bald losgehen. Chloe schaute sich um und zählte insgesamt fünf Mannschaft. Ihre eigene in orange und die anderen in grünen, blauen, schwarzen und roten Trikots. Chloe war etwas nervös. Der Startpfiff ertönte und die Bälle fingen nun an von Feld zu Feld zu fliegen. Die Köpfe der Zuschauer folgten dem Ball über das Netz und zurück. Chloe fühlte sich ganz in ihrem Element. Die Anwesenheit ihrer Mutter, verstärkte das Gefühl noch. Das erste Mal konnte sie ihr zeigen, wie sie spielte. Das wollte sie nicht vermasseln. Ihre Mannschaft führte. Chloe war mit dem Aufschlag an der Reihe. Nur noch ein Punkt der fehlte, dann hatten sie gewonnen. Ein Handyklingeln zerriss die gespannte Stille. Chloe machte den Fehler sich umzudrehen und sie sah wie ihre Mutter hastig den Saal verließ. Gleichzeitig ertönte ein Pfiff. Sie warf den Ball und machte eine Angabe. Allerdings hatte sie zu wenig Schwung geholt und der Ball prallte am Netz ab. Sie biss die Zähne zusammen und spannte ihre Muskeln an. Die Wut half ihr, sich besser zu konzentrieren. Die Gegner bekamen den Ball und die Spielerin machte sich bereit. Sie machte eine Angabe, Chloe nahm an, spielte zu Ella, diese zu Moni und sie schmetterte ihn mit voller Wucht ins Feld. Das erste Spiel war gewonnen. Chloe freute sich mit ihrer Mannschaft. Ihre Mutter hatte sie wieder im Stich gelassen. Sie gewannen vier Spiele, ein ging unentschieden aus, somit gewannen sie das Turnier.

„Ich lade euch zum Eis essen ein. Ihr habt alle gut gespielt heute", sagte ihre Trainerin Frau Newman zu ihrer Mannschaft.

Die Einladung ließ sie sogar fast vergessen, dassihre Mutter sie schon wieder im Stich gelassen hatte, aber nur fast.