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„Genug jetzt! Hier denkt wohl jeder er kann machen, was er will. Schluss jetzt. Steigt in den Wagen." Seine Stimme hatte einen drohenden Unterton angenommen und in seinem Gesicht sah man ein Gewitter aufziehen.

„Nein." Chloe verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

Einzelne Blitze und Donnergrollen tobten über Augenbraue und Stirn. „Steig in den Wagen, junge Dame."

„Damit du uns wieder einsperren kannst? Nein, danke." Sie hob eine Augenbraue, wie um ihn zu provozieren.

Aaron machte einen Schritt vorwärts. „Es ist nur zu eurem Besten. Sobald ihr mich vollständig akzeptiert habt, dürft ihr euch frei bewegen." Er hob die Hand und wollte Chloe am Arm berühren, doch sie zuckte zurück.

„Fass mich bloß nicht an."

Aaron ließ seine Hand wieder sinken. „Ich meine es doch nur gut mit euch."

„Dann lass uns gehen." Chloe trat einen Schritt zurück.

„Wir sind doch eine Familie." Aaron fasste sich mit seiner Hand an die Stirn.

„Du kannst keine Familie erzwingen, Aaron. Es tut mir leid, dass deine Eltern dir nicht geben konnten, was du damals als Kind gebraucht hast, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, uns gefangen zu halten." Mila schaltete sich nun auch in das Gespräch ein.

„Genau."

Aaron schaute für einige Sekunden auf den Boden, hob den Blick dann aber wieder.

„Ich habe sehr wohl das Recht euch gefangen zu halten. Du-" Er deutete auf Mila. „Hast mich damals angelogen. Erst gehst du mit Adam fremd und dann verschweigst du mir, dass du Zwillinge erwartest. Außerdem bin ich wegen dir ins Gefängnis gekommen."

„Was meinst du, warum ich mich von dir abgewendet habe? Du hast mich geschlagen, gedemütigt und einmal sogar vergewaltigt. Adam hat mir damals durch diese schwere Zeit geholfen. Frauen sind für dich Objekte, nichts weiter. Ich bereue sehr, dass nicht früher bemerkt zu haben." Sie trat abwechselnd von einem Bein auf das andere.

„Vergewaltigt?" Chloes Stimme nahm einen schrillen Ton an. „Das hast du mir aber nicht erzählt!"

„Lass gut sein, Schätzchen. Ist schon lange her." Mila winkte ab. Sie verschwieg ihr, dass sie manchmal immer noch durch Alpträume geweckt wurde.

„Du...Argh." Chloe fiel nicht ein, mit welchem Schimpfwort sie Aaron am besten beschreiben konnte.

Ein warnender Blick von Mila ließ sie die Suche schließlich aufgeben. Plötzlich ging alles sehr schnell. Die Dunkelheit wurde in rot, blaues Licht getaucht und innerhalb kürzester Zeit war Aarons Auto von drei Polizeiwagen umringt.

Fünf Polizisten sprangen heraus, unter ihnen auch Agent Roberts, der seine Waffe zog und auf Aaron richtete. „Aaron Ahlers, hiermit verhafte ich sie wegen Mordes. Sie haben das Recht auf einen Anwalt, sollten sie sich keinen leisten können wird ihnen das Gericht einen zur Verfügung stellen."

In einer flüssigen Bewegung holte er sein Messer aus der Tasche und griff im selben Moment nach Chloe, die er sich vor seinen Oberkörper hielt, wohl wissend, dass ihn so niemand erschießen würde. Zusätzlich hielt er ihr die Klinge an die Kehle, wie er es vor einigen Stunden schon mal getan hatte.

„Mila steig ein. Wir fahren weg. Machen sie bloß nichts Dummes." Er sah zu den Polizisten herüber.

Sorgfältig darauf bedacht Chloe schützend vor sich zu halten, machte er die Tür seines Audis auf und setzte sich auf den Beifahrersitz. Chloe zerrte er auf seinen Schoss.

Der WahrheitsfinderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt