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Chloe rieb sich ihren schmerzenden Arm. Ihr Vater hatte ziemlich fest zugedrückt. Als sie den Ärger in seinen Augen gesehen hatte, war sie sich auf einmal nicht mehr sicher gewesen, ob es eine gute Idee war ihren Vater zu treffen. Ein einziger Blick und er kam ihr auf einmal unberechenbar vor. Sie kannte ihn doch gar nicht. Ihre Mutter würde sie doch nicht ohne Grund vor ihrem Vater versteckt halten, oder? Doch es war zu spät, um darüber nachzudenken. Sie saß bereits in seinem Auto und observierte mit ihm ein Gebäudekomplex, in dem ihre Mutter etwas verbergen sollte. Fast kurz nach dem missglückten Treffen hatte ihr Vater eine Nachricht an sie gesendet, in der er ihr versprach die Wahrheit über seine Abwesenheit zu erzählen. Nur deshalb hatte sie einem weiteren Treffen zugestimmt. Doch nachdem er sie abgeholt hatte, waren sie nur zu diesem Gebäude gefahren und taten nichts anderes, als es anzustarren. Anstatt Antworten zu geben, gab er ihr nur noch mehr Fragen. Er wollte ihr noch etwas zeigen, bevor er die Wahrheit offenbarte. Jetzt warteten sie bestimmt schon einige Stunden darauf, dass etwas passierte. Bis auf einige Menschen, die aus und ins Gebäude strömten und einem Mann der seinen Cocker Spaniel spazieren führte passierte bis jetzt relativ wenig. Chloe verschränkte die Arme vor der Brust. Es dämmerte bereits und sie machte sich Sorgen, dass ihre Mutter vor ihr zuhause ankommen würde.

„Was wolltest du mir denn so dringendes zeigen? Hier ist doch nichts. Langsam glaube ich du willst mir gar nicht erzählen, wo du dich all die Jahre rumgetrieben hast." Sie pulte an ihren Fingernägeln und tat, als würde sie das besonders interessieren.

„Hab noch ein wenig Geduld." Er ließ sich nicht weiter von ihr beeindrucken und schaute weiter aus dem Fenster.

Chloe schürzte die Lippen, sagte aber nichts weiter. Nach einer Weile trat eine weitere Person aus dem Gebäude. Sie wollte sich schon abwenden, als ihr Vater ihr bedeutete genauer hinzusehen.

„Mom?", fragte sie laut.

Trotzdem verstand sie immer noch nicht ganz, was er ihr damit sagen wollte. Es war doch nicht verboten aus einem Haus hinauszugehen.

„Hab Geduld. Vertrau mir." Er schien ihre Verunsicherung bemerkt zu haben.

Doch ob sie ihm Vertrauen konnte, wusste sie noch nicht.

„Los jetzt." Er öffnete die Autotür und trat in die kühle Abendluft hinaus.

„Meine Mom wird vor mir zuhause sein. Wir sollten jetzt wirklich los, wenn ich mir keinen Ärger einhandeln will.

Sie schaute auf die Straße, als würde sie den alten Volvo, der vor einigen Sekunden hier entlanggefahren war, immer noch sehen können.

„Sie wird es gar nicht merken und jetzt komm!" Chloe zuckte zusammen.

Seine Worte klangen wie ein Befehl den man besser ausführen sollte. Hastig drückte sie die Türklinge herunter und machte, dass sie aus dem Auto kam. Eine kühle Windbrise wehte ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Einige Schritte hinter ihrem Vater folgte sie ihm in das Gebäude hinein. Innen angekommen wandte ihr Vater sich gleich an die erste Person, die er traf.

„Entschuldigung. Wir suchen Mila Carter. Arbeitet sie hier?"

„Tut mir leid. Sie haben sie gerade verpasst." Agent Roberts lächelte. „Soll ich ihr etwas von ihnen ausrichten?"

Ihr Vater schüttelte den Kopf. „Das wird nicht nötig sein. Vielen Dank." Er verließ das Gebäude daraufhin.

Chloe blieb aber noch. „Sie arbeiten mit meiner Mom zusammen?", fragte sie.

„Du musst ihre Tochter sein. Ich bin Agent Roberts, ihr Partner. Freut mich dich endlich kennenzulernen." Er lächelte sie an und hielt ihr die Hand hin.

Der WahrheitsfinderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt