Part 3

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"Manchmal sind unsere Geschlechtsgenossinnen wirklich zum kotzen." stöhnte Julie neben mir plötzlich auf und ich hob den Kopf von meinen Notenblättern und sah zu einer Gruppe Mädchen hinüber, die sich dicht um jemanden herum drängten.

"Welches männliche Wesen ist denn heute ihr Objekt der Begierde? fragte ich sie während Julie ihren Kopf schief legte.

"Warte.. lass mich überlegen.. heute ist doch das große Eröffnungsspiel oder nicht?" fragte Julie nachdenklich und ich schüttelte den Kopf.

"Das war doch schon letzte Woche." warf ich ein. Sie sah mich tadelnd an und schnalzte abwertend mit der Zunge.

"Das war Baseball und nicht Football, du Nuss." Erklärte sie und ich grinste verlegen. Ich musste nicht noch mal betonen, dass ich von solchen Dingen wirklich keine Ahnung hatte oder?

"Ja gut, wenn heute Abend das Footballspiel ist, dann müssen wir doch nicht lange überlegen welches Wesen da begafft wird wie eine Schlange im Zoo." gab ich bissig zu und fand, dass der Vergleich einer Schlange schon passend war.

Julie lachte schallend auf und wie zur Demonstration sahen wir Matteos breites Lächeln zwischen den Mädchen aufblitzen. Blitzschnell sah ich wieder weg, den Impuls unterdrückend ebenfalls zu lächeln. Ich wusste, dass es nicht für mich bestimmt war und dennoch brachte es mein Herz zu einem kleinen hüpfer. Diese männliche Schlange wird mich noch um meine mentale Gesundheit bringen.

"Wenn ich mich jemals so affig verhalte wie die, dann erschieße mich bitte." stöhnte Julie und ich warf einen erneuten Blick zu dem Gewusel aus  Mädchen hinüber und musste doch wider Willen lächeln. Die meisten Mädchen streckten ihren Hintern so weit nach hinten, dass ich ihre Wirbelsäulen beinahe knacken hören konnte.

"Das die überhaupt noch grade stehen können." keuchte ich vor lachen und legte meine Blätter vorsichtig zur Seite um die Haltung der Mädchen nach zu äffen.

"Oh Matteo, bitte bitte bitte, wirf mir einen Kuss während dem Spiel zu. Ich mach auch alles was du willst!" Sprach ich mit verstellt hoher stimmte während ich einen dümmlich verliebten Blick aufsetze und Julie hielt sich vor lachend den Bauch.

„Wenn du willst, werfe ich dir einen Kuss zu, aber nur wenn du wieder normal stehst! Das sieht ja ungesund aus!" unterbrach uns eine Stimme und ich fuhr überrascht herum, nur um direkt in das schmunzelnde Gesicht von Simon zu blicken.

Dieser sah amüsiert auf seine kleine Schwester hinunter die sich noch immer kugelte vor Lachen und ich witterte meine Chance. Ich streckte meinen Hintern noch ein wenig weiter hinaus und klammerte mich an seinen Arm, wo ich mit treuem Hundeblick zu ihm hinauf sah und wie wild mit meinen Augen klimperte.

"Wenn du das für mich machen würdest, dann wärst du echt mein Held!" quietschte ich zu ihm herauf. Julie lag inzwischen wie ein Walross klatschend auf dem Gras während Tränen aus ihren Augen traten.

Ebenfalls lachend löste Simon meinen Klammergriff um seinen Arm herum und bückte sich um meine Noten aufzuheben, die er mir dann sanft in die Hand drückte.

"Wenn ihr jemals so werdet, dann seid ihr nicht mehr meine Lieblinge!" drohte er und ich griff mir gekränkt an die Brust.

"Das würdest du uns doch nicht wirklich antun!" rief ich empört aus und er schmunzelte.

"Wenn du mir so einen Scheiß antust, dann komme ich wohl nicht drum herum." grinste er und ich hob meine Hand zum Schwur.

"Na gut. Unter so harten Bedingungen schwöre ich, dass ich niemals zu einem dummen Huhn werde. Und deine Schwester ebenso wenig!" sagte ich feierlich und Simon nickte zufrieden!

"Das wollte ich hören!" Rief er und sah auf die Noten hinunter die ich in meiner Hand hielt.

"Wie läuft es mit deiner Musik?" fragte er und wechselte somit das Thema. Ich zuckte nur  mit den Schultern.

"Wie immer. Ich spiele still und heimlich für mich allein in meinem Kämmerchen." lächelte ich und Simon schüttelte den Kopf.

"Und wann zeigst du uns deine Meisterwerke?" fragte er während ich spöttisch auflachte.

"Darauf kannst du lange warten, mein Freund." neckte ich ihn während er ergeben seufzte.

"Na gut, ich gebe mich geschlagen. Aber irgendwann möchte ich auch mal was hören. Julie schwärmt immer so von dir!" lächelte er und ich wurde sofort puterrot.

"Ach tut sie das?" fragte ich und warf einen Blick auf meine beste Freundin, die mich unschuldig anblinzelte.

"Und wie. Sie meint du bist besser als einiges was im Internet verkauft wird." Bekräftigte Simon seine Schwester und ich lachte laut.

"Da übertreibt sie aber gewaltig!" grinste ich doch Simon hob skeptisch eine Braue. Verdammt, die ganze Familie schien diesen Ausdruck zu beherrschen.

Seit ich acht Jahre alt war, spielte ich die Gitarre und mit Zwölf fing ich an meine eigenen Songs zu schreiben und nicht nur welche nachzuspielen.

Oben in meinem Zimmer spielte ich still und heimlich für mich allein. Wenn ich nicht schrieb dann spielte ich, bis meine Finger wund waren und irgendwann fing ich an meine Stimme dazu zu testen. Julie beteuert bis heute, dass ich ein unentdecktes Talent bin, doch ich würde niemals vor Menschen spielen, geschweige denn singen!

Doch ich liebte es zu schreiben und fing deshalb an, neben meinem eigentlichen Studium auch noch Musik zu studieren. Es war eine menge Arbeit aber das war es wert.

"Du weißt, dass im Winter unsere jährliche Talentshow stattfindet, oder? Du könntest daran teilnehmen." begann Simon doch ich unterbrach ihn sofort mit einer Geste.

"Das kannst du sowas von vergessen! Niemals trete ich vor anderen auf. Du kannst ja mal deine Schwester fragen wie lange sie mich bearbeitet hat bis ich ihr das erste mal was gezeigt habe!" protestierte ich und Simon zuckte mit den Schultern.

"Schade." lächelte er und nun erhob sich auch Julie die sich inzwischen beruhigt hatte und trat zu uns.

"Und? Bist du nervös wegen dem großen Spiel?" fragte Julie und Simon strich sich lässig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ebenso wie Matteo war auch Simon im Footballteam. Simon ist der beste Spieler des Colleges und war dazu noch Kapitän der Mannschaft und spielte sich dennoch nicht so auf wie Matteo. Ist wohl ne Art Charakterstärke die Matteo nicht besitzt.

"Nicht nervös, ich freu mich nur drauf. Die Eröffnungen sind immer das Beste, wie ich finde. Allerdings haben wir den Neuen im Team der sich ganz schön aufspielt." seufzte Simon während Julie und ich wissend mit dem Kopf nickten. Wir wussten sofort wer gemeint war.

"Na, er wird schon noch merken, dass das hier nicht sein altes Team ist, sondern wir hier alle Teil eines großen Ganzen sind und es keine Einzelgänger gibt." murrte Simon grimmig und ich strich mir, deutlich uneleganter als Simon zuvor, eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Das konnte ja heiter werden.

"Ich muss dann jetzt auch. Wir sehen uns ja vielleicht später noch mal! Und ihr solltet euch auch auf den Weg machen wenn ihr nicht zu spät zu euren Kursen kommen wollt!" lächelte Simon und gab mir und Julie zum Abschied einen Kuss auf die Stirn. Inzwischen war ich für ihn zu einer weiteren kleinen Schwester geworden und er für mich zu einem großen Bruder.

"Viel Glück heute Abend!" rief ich ihm nach während er winkend zu seinen Freunden zurück joggte. Julie und ich sahen ihm nach bis wir schließlich selber unsere Sachen zusammen suchten und uns auf den Weg zu unseren Kursen machten.

I thought you said foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt