Nach gefühlten fünf Stunden probierte ich endlich das letzte Teil in der Kabine an. In der Zwischenzeit hatte ich bestimmt eine Millionen Hosen, Röcke, Shirts und Kleider angehabt. Eines meiner liebsten Ensembles war eine enge, grün-blau karierte Hose und ein kurzes Oberteil das in demselben Muster gestickt war. Es war Bauchfrei was definitiv aus meiner gewohnten Zone des Komforts heraus stach aber Julie und Simon versicherten mir das es mir unglaublich gut stand.
Und ich musste schließlich zugeben, dass es mir gefiel etwas mehr von mir zu zeigen. Die meiste Zeit meines Lebens mochte ich meinen Körper nicht und hab ihn immer unter lockeren Sachen versteckt. Um ehrlich zu sein gabs da nicht viel zu verstecken und als sich meine Hormone dann doch mal dachten endlich einzusetzen und mir ein paar weibliche Kurven zu verpassen, war es schon zu spät und ich fühlte mich in meinen Säcken recht wohl.
Aber das was Julie und Simon für mich heraus gesucht hatten war eine völlig neue Welt für mich. Fast alles war irgendwie Figurbetont jedoch nicht so sehr das es gewollt aussah. Es setze einfach meine Kurven in Szene und bereits jetzt fühlte ich mich wie ein ganz anderer Mensch.
Das letze was ich nun noch vor mir hatte, war ein kurzes, weißes Sommerkleid. Oben herum hatte es dünne Träger und lag eng um meine Brust. Es besaß einen kleinen Ausschnitt aber zeigte nicht mehr als es durfte. Der Rock des Kleides fiel in weißer Spitze locker um meine Beine und endete auf der Mitte meines Oberschenkels. Der Stoff schmiegte sich an meinen Körper als sei er extra für mich gemacht worden und meine grünen Augen blitzen auf als ich mich im Spiegel begutachtete.
"Was dauert da denn so lange?" quengelte Julie und mit einem leichten Kopfschütteln schob ich den Vorhang zur Seite und meine beste Freundin verschluckte sich an ihrem Milchshake den Simon irgendwann vorher besorgt hatte.
Grinsend sah ich wie ihren Augen sich weiteten und sie krampfhaft versuchte wieder normal Luft zu holen.
"Scheiße man Livie, wo hast du diese Kurven nur so lange versteckt?" keuchte sie schließlich als sie sich etwas besser unter Kontrolle hatte. Sofort schoss mir die Röte erneut ins Gesicht und auch Simon sah mich anerkennend an.
"Na das hab ich doch wirklich gut ausgesucht." lächelte er und ließ seinen Blick noch einmal über meinen Körper gleiten.
Tatsächlich hatte sich Simon als ziemlich Stilsicherer Berater erwiesen und mir und Julie einige Tipps gegeben wodurch die ganze Shoppingtour schneller voran gegangen war als gedacht. Bereits im ersten Geschäft hatte ich alles bekommen was ich brauchte und mit einem kurzen Blick auf den Haufen der bereits neben Julie lag, wurde ich daran erinnert dass das alles nicht billig werden würde.
"Jetzt zieh dich schnell um! Wir müssen noch zum Friseur! Und das Kleid nimmst du gefälligst mit!" mahnte sich mich als sie meinen Blick bemerkte.
"Okay Chef!" grinste ich und raste in die Umkleide zurück wo ich mir das Kleid in Windeseile über den Kopf zog und Liebevoll musterte. Auch mit den 50 Euro meiner Mutter würde das ganz schön an meinem Konto ziehen. Andererseits lebt man nur einmal und wann gönnte ich mir schon einmal was? Wahrscheinlich sagten sich das alle Mädchen die über ihre Verhältnisse geshoppt hatten. Gott sei Dank hatte ich dem Onlineshopping noch keine Chance gegeben.
"Ich bin soweit!" sagte ich schließlich als ich in meinen gewohnten Sachen den Vorhang zur Seite schob und wieder zu meinen Freunden trat.
"Lass mich nur schnell bezahlen und dann können wir nach Hause gehen!" lächelte ich und nahm Simon den Haufen Kleidung aus der Hand.
"Nichts da! Was ist mit dem Friseur?" protestierte Julie und Simon verschränke zustimmend nickend seine Arme vor der Brust.
"Bei aller Liebe Leute, ihr wisst das wir nicht Arm sind oder so aber das ganze hier ist schon ziemlich teuer. Vielleicht sollten wir das mit dem Friseur verschieben." warf ich ein doch Julie schüttelte bestimmt den Kopf.
"Kommt gar nicht in die Tüte! Mach dir um das Geld mal keine Sorgen, Simon und ich zahlen den Friseur, stimmts großer Bruder?" fragte sie schließlich an Simon gewandt der erneut nickte.
"Das kann ich doch nicht annehmen!" protestierte ich doch Julie sah mich mit ihrem strengsten Blick an den ihr süßes Gesicht hergeben konnte und ich wusste, dass ich diese Schlacht verloren hatte.
"Danke." lenkte ich schließlich ein und ihre Augen wurden wieder weicher.
"Für dich doch alles." grinste sie und drückte mich einmal fest an ihre Brust bevor sie mich sanft Richtung Kasse schob.
"Na hopp jetzt! Wir haben noch was vor." scheute sie mich und ich hastete zur Kasse herüber um die Sündhaft teure Shoppingtour zu bezahlen. Gott sei dank sparte ich das meiste Geld immer.
Als wir alle wenig später mit je zwei Taschen bepackt durch die Mall liefen zerrte Julie uns zu einem unauffälligen Salon der nur wenig Besucher hatte. Zweifelnd sah ich in den Laden hinein.
"Hier hin?" flüsterte ich meiner besten Freundin heimlich zu doch sie nickte sicher.
„Vertrau mir, Lilly ist die beste Friseurin weit und breit. Meine Mutter ist früher immer zu ihr gegangen und sie sah immer super aus. Ihr Laden ist noch recht neu also ein echter Geheimtipp!" grinste sie und ich nickte ein wenig erleichtert.
Julies Mutter war schon immer super pingelig mit ihren Haaren gewesen und wenn sie dieser Lilly vertraute dann konnte ich das auch getrost tun.
"Dein Wort in Gottes Ohr." grinste ich als Julie mich durch die kleine Ladentür schob.
"Braucht ihr mich an dieser Stelle noch?" fragte Simon plötzlich und wir drehten uns überrascht zu ihm herum.
"Musst du noch weg?" fragte Julie überrascht und Simon kratze sich verlegen am Hinterkopf.
"Scheint so. Der Trainer hat ein spontanes Teammeeting einberufen und ich als Kapitän sollte wohl dabei sein."grinste er entschuldigend doch Julie unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
"Geh ruhig. Ab hier kann ich alleine übernehmen." grinste sie diabolisch und ich wünschte mir plötzlich, dass Simon doch noch bleiben würde.
"Geh schon!" drängte sie ihn und Simon seufzte erleichtert.
"Okay danke. Wir sehen uns dann heute Abend." lächelte er seiner Schwester zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Und wir sehen uns Morgen in der Schule." sagte er schließlich zu mir und hauchte auch mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin gespannt wie es aussehen wird." grinste er noch bevor er sich umdrehte und durch die Mall davon joggte.
"Habt ihr irgendwas geplant von dem ich wissen müsste?" fragte ich doch Julie lächelte nur Zuckersüß während sie mit einem lauten Hallo in den Laden eintrat und eine große Rothaarige Frau um den Tresen lief um sie zu begrüßen.
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I thought you said forever
Teen FictionManchmal ist ein Versprechen alles was uns bindet. Manchmal ist ein Versprechen alles was man hören möchte und manchmal bricht einer dieses Versprechen und mit ihm dein Herz. Livie und Matteo waren seit sie denken konnten die besten Freunde. Allerdi...