Meine Wut auf Julie verrauchte ziemlich schnell und so saßen wir nur zwei Schulstunden später an unserem gewohnten Platz. Noch immer lachte meine beste Freundin über meine Filmreife Begegnung mit Matteo an der sie ganz und gar nicht unschuldig war.
"Du hättest seinen Blick sehen sollen als er an dir vorbei gegangen ist. Er war völlig in seiner Welt erschüttert!" versicherte mir Julie und ich spürte erneut wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
"So richtig glauben kann ich das ja nicht." grinste ich. "Ich bezweifle ja wirklich das einzig ein neuer Look reicht um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Wahrscheinlich hat er das alle schon wieder vergessen."
"Du darfst aber auch nicht vergessen, dass du ihm noch ein paar Tage vorher gehörig den Arsch aufgerissen hast. Ich hab das Gefühl, dass du immer präsenter in seinem Kopf wirst." sagte sie und ich legte nachdenklich den Kopf schief.
Das stimmte allerdings. Nachdem ich Matteo wegen Lucy so zur Sau gemacht hatte, hatte er das erste mal seit Jahren überhaupt Kontakt zu mir aufgenommen. Ich grinste zufrieden bei dem Gedanken. Ihn einmal so anschreien zu können hatte wirklich gut getan.
"Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen das er dich nicht wieder vergisst." murmelte Julie und ich murrte bei ihren Worten.
"Na Danke." grummelte ich und sie lachte laut auf.
"So meine ich das doch gar nicht. Aber Matteo wirkt nicht wie die Art von Mensch der wirklich viel nachdenkt. Jetzt mal ehrlich, was findest du eigentlich an dem?" schloss sie und sah mich tatsächlich auffordernd an.
Ich zuckte mit den Schultern. Warum ich ihn nach all der Zeit immer noch mochte? Das war allerdings eine gute Frage.
"Ich weiß nicht. Ich denke ich bin immer noch in den Jungen von damals verliebt. Wahrscheinlich habe ich immer noch die Hoffnung das er irgendwo in ihm noch steckt." murmelte ich und Julie nahm seufzend ihre Brille ab um sie mit dem Saum ihres Shirts zu polieren.
"Ich hoffe wirklich dass das auch stimmt." seufzte sie weiter und mein Kopf schnellte von meinen Notenblättern nach oben.
"Ich dachte unser Ziel ist es ihm zu zeigen was er verpasst. Das klingt ja fast so als würdest du daran arbeiten uns zu verkuppeln." stellte ich verwundert fest und Julie setzte sich mit einer schnellen Bewegung ihre Brille auf die Nase um mich sanft lächelnd anzusehen.
"Natürlich ist das immer noch unser Ziel. Allerdings würde ich dir als beste Freundin natürlich wünschen, dass er sich doch als absoluter Traumtyp entpuppt und das alles da Ende bekommen kann auf das du insgeheim hoffst."
Sofort spürte ich die röte in mein Gesicht schießen und richtete meinen Blick zurück auf meine Blätter.
"Ach komm Livie, ich bin doch nicht blöd. Ich weiß, dass du immer noch die Hoffnung hast das ihr irgendwann zusammen finden werdet." seufzte sie doch ich antwortete nicht. Was sollte man auf sowas auch antworten? Natürlich hatte sie recht.
"Ich werde auch nicht um den heißen Brei rumreden. Ich kann dir nicht sagen ob es so endet wie du es dir wünscht, weil ich einfach nicht glauben kann das Matteo der Mann sein kann den du verdienst, aber ich hoffe es natürlich für dich!" sprach Julie weiter doch ich heftete noch immer meinen Blick angestrengt auf die Noten.
"Du musst mir nur eins Versprechen." begann sie erneut und nun wagte ich es doch wieder ihr ins Gesicht zu sehen.
"Was?" fragte ich und sie lächelte mich mit ihrem warmen und hoffnungsvollen Blick an, den nur sie hatte.
"Versprich mir, dass du das alles nicht nur für ihn tust. Tu das nicht nur um ihm zu gefallen. Versprich mir, dass du das wirklich für dich wolltest!" drängte sie und nun begann auch ich erneut zu lächeln.
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I thought you said forever
Teen FictionManchmal ist ein Versprechen alles was uns bindet. Manchmal ist ein Versprechen alles was man hören möchte und manchmal bricht einer dieses Versprechen und mit ihm dein Herz. Livie und Matteo waren seit sie denken konnten die besten Freunde. Allerdi...