Part 30

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„Guten Abend, Livie." Begrüßte mich Matteos Vater Alessandro freudig und gab mir eine kurze Umarmung bevor er einen Schritt zur Seite machte um mich ins Haus zu lassen. Auch nach all den Jahren lief ich noch immer Rot an wenn ich ihn sah.

Alessandro sah für sein Alter unverschämt gut aus. Seine Haare hatten dieselbe braune Farbe wie Matteos, nur ein paar vereinzelt graue Strähnen mischten sich unter das Braun. Es machte ihn allerdings nicht älter sondern aufregender. Er trug immer einen Dreitage-Bart und seine braunen Augen zwinkerten mir freundlich zu.

Er und Veronica waren das Paar auf das jeder neidisch war, denn auch wenn Alessandro beruflich viel unterwegs war, war er doch sehr fürsorglich seinen Kindern und seiner Frau gegenüber. Zwischendurch führten sie sich noch immer wie frisch verliebte Teenager auf, was viele peinlich Berührte.

Ich allerdings fand es einfach nur schön. Wenn ich nach so einer langen Zeit noch so verliebt in meinen Mann sein sollte, dann hatte ich im Leben wirklich gewonnen.

Einen kurzen und bitteren Moment lang stahl sich das Bild meiner Eltern in meinen Kopf. Sie redeten kaum noch miteinander. Wie denn auch wenn der Vater nicht mehr nach Hause kam? Doch ich verscheuchte den Gedanken genauso schnell wie er gekommen war.

„Hallo, Alessandro. Du siehst schick aus." Komplimentierte ich ihn und er lachte in seiner dunklen Stimme. Er trug einen perfekt sitzenden schwarzen Anzug mit einem grauen Hemd darunter.

„Veronica hat das für mich rausgesucht. Aber wenn einer Geschmack hat, dann meine Frau." Grinste er und ich stimmte ihm lachend zu.

In diesem Moment stieg Veronica in einem eleganten rotem Kleid die Treppe hinunter und Alessandros Augen weiteten sich.

„Mein Gott." Stieß er hervor und ging seiner Frau ein paar Schritte entgegen um sie genauer zu betrachten.

„Jetzt hör schon auf zu starren." Kicherte Veronica und gab ihm einen sanften Schubs gegen die Brust.

„Niemals." Konterte er und gab ihr einen langen Kuss.

„Jetzt hör schon auf du alter Charmeur. Wir kommen noch zu spät." Lächelte sie, stieß ihn jedoch sanft aber bestimmt von sich weg um nach ihrer Handtasche zu greifen.

„Hallo Livie. Danke, dass es doch geklappt hat. Hattest du denn einen schönen Nachmittag?" fragte sie zwinkernd und ich nickte grinsend, spürte jedoch wieder die Schamesröte in mein Gesicht steigen. Ich musste da echt mal was gegen tun.

„Kein Problem. Wo ist denn Lucy?" fragte ich und sah mich suchend nach ihr um.

„Die sitzt in ihrem Zimmer und nimmt dort alles auseinander. Sie hat irgendwas von Ballkleid gemurmelt." Erklärte Alessandro und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

„Na das kann ja was werden." Kicherte ich und begleitete die beiden noch zur Tür. Veronica rief ihre Tochter um sich zu verabschieden doch diese rief nur ein schnelles „Hab euch lieb!" zurück, wollte aber nicht aus ihrem Zimmer kommen.

„Ich hab da Gefühl, dass dich eine echte Überraschung erwartet. Lucy ist schon den ganzen Tag so aufgedreht gewesen." Kicherte Veronica zum Abschied und ich winkte ihnen noch nach bis sie schließlich ins Auto stiegen und davon brausten.

Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinen Lippen bildete. Die beiden waren wirklich zu beneiden. Ich musste gar nicht weiter darüber nachdenken. Es war völlig klar dass ich und Nick niemals so sein werden wie die beiden.

„Lucy?" rief ich durch ihre geschlossene Zimmertür und klopfte vorsichtig.
„Komm!" rief sie in ihrer fröhlichen Kinderstimme und ich öffnete die Tür nur um im nächsten Moment in lautes gekicher auszubrechen.

I thought you said foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt