29|sein Eigentum sollte man besser lecken

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Meghan

Gelangweilt betrachte ich meine Haarspitzen und summe leise den Songtext eines Liedes von Imagine Dragons vor mich hin. Ich bin zehn Minuten zu früh zu meinem Kurs in Gender Studies gekommen und zu meinem Leid sind auch Dean und Nate noch nicht hier, denn sonst hätte ich mir die Zeit mit den beiden vertreiben können bevor unsere Dozentin kommt. Jetzt habe ich Blond und Blonder a.k.a. Hunter und Luke bei mir. Dean hat behauptet Hunter wäre bereits im Braunton, doch für mich ist er noch blond. Vor allem, als ich sehe, dass er versucht einen Stift auf seinen geschützten Lippen zu halten und es fallen lässt. Er und Luke sitzen beide vor mir und ich habe meine Beine gehoben, stütze sie an dem Sitz von Luke ab, doch der stört sich nicht daran und sitzt ohnehin seitlich, dass er zu mir und Hunter sehen kann.
„Wie weit sind du und Dean?", fragt er und ich schwenke meine Hand. „Fast fertig. Und ihr?" Wir beide sehen Hunter an, der es immer noch nicht aufgegeben hat und jetzt versucht den Stift auf seiner Nasenspitze zu halten. Er legt den Kopf in den Nacken, platziert seinen Kugelschreiber und dieser fällt augenblicklich in sein Schoß sobald er loslässt. Er schmollt und Luke sieht seufzend wieder zu mir. „So weit wie es mit so einem Partner eben geht.", gesteht er und ich muss kurz kichern.
„Ich hasse diese Zeit zwischen den Frühlings- und Sommerferien.", bekunde ich und er nickt schnell, dass seine blonde Haarpracht zerzauster aussieht als er sie ohnehin trägt. „Und wie! Es ist so stressig und man kommt aus den Ferien um Prüfungen zu schreiben und dann wieder in die Ferien zu gehen. Ich finde man könnte die Frühlingsferien entweder völlig weglassen oder vorverlegen, weil es das alles nur schlimmer macht.", regt er sich mit mir gemeinsam auf und ich nicke nun genauso kräftig wie er eben.
„Ja, verdammt! Ich wünschte wir könnten uns wenigstens irgendwie auf Partys entspannen, aber alle Verbindungen halten jetzt Winterschlafe, weil sie für die Prüfungen büffeln.", beschwere ich mich und jetzt nimmt Hunter an unserer Konversation teil. Er dreht sich in seinem Sitz um und sieht mich an. „Ich habe bereits überlegt, ob wir nicht einfach in unserer Bude eine Party schmeißen sollten. Schließlich ist es das, was wir alle wollen, aber keiner rührt auch nur einen Finger um es entstehen zu lassen.", wirft er ein und Luke zieht eine Braue hoch. „Wann hast du das denn beschlossen?", fragt er und ich sehe Hunter wieder an. „Gerade." Ich pruste leise, doch lache nicht und Luke schüttelt den Kopf über seinen Freund.

„Wo wohnt ihr denn? Wohnt ihr beiden zusammen?", frage ich und sie nicken zeitgleich. „Mit Jake und Mitch zusammen in einem Stadthaus ganz in der Nähe.", antwortet Luke und Hunter grinst. „Es geht auf Mitchs Kappe, dass wir sogar einen Pool haben.", fügt Hunter hinzu und mir fällt der Mund auf. Ernsthaft? „Ihr habt einen Pool?", wiederhole ich und sie nicken beide wieder.
„Ja. Das sind die Vorteile von stinkreichen Freunden. Allein Maxwell, hier.", stolziert Hunter und zeigt mit einem Kopfnicken auf seinen Freund, der ihm mit der Faust gegen den Arm schlägt. Verwundert sehe ich Luke an, der die Augen verdreht und es wohl offensichtlich nicht mag über das Geld seiner Familie zu sprechen. Früher hat es mir gefallen darüber zu reden wie reich wir doch waren. Bis ich wusste, dass es gar nicht unser Geld sein sollte.
„Wieso bist du denn reich?", frage ich und Luke sieht mich an. „Mein Dad ist ehemaliger Spieler bei den L.A. Kings.", antwortet er knapp und ich ziehe meine Beine von seinem Sitz als ich mich aufrecht aufsetze. Ich sitze hier neben dem Sohn eines ehemaligen Eishockeyspielers aus der National Hockey League?
„Kannst du mir auf die Brüste unterschreiben?", scherze ich halb und bringe beide Jungs zum lachen. Luke wirft den Kopf in den Nacken und mir fallen die zwei Grübchen in seinen Wangen auf. Er ist doch eigentlich ganz süß.
Nur süß, Logan hingegen ist so viel mehr als bloß süß. Wütend drücke ich diese blöde Stimme in mir zurück und vergesse diesen Gedanken ganz schnell. Er hat kein Recht darauf in meinem Kopf aufzutauchen, wenn ich in Betracht ziehe mit einem anderen Kerl rumzumachen. Schwer unterdrücke ich ein Augenrollen und wende mich Hunter wieder zu.
„Steht jetzt was an oder nicht?", frage ich und er zuckt mit den Schultern. „Ich hätte Bock.", gibt er zu und sieht Luke an, dass ich seinen grauen Augen zu ihm folge. „Wir müssen erstmal mit Jake und Mitch darüber reden. Sie wohnen schließlich auch dort.", sagt Luke ernst und Hunter nickt. „Oki Doki."

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