6|Meghans bloßer Anblick

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Logan

„Hat deine Band auch noch vor zu spielen?", frage ich Mason, der den Kopf dreht um zur Bühne zu sehen, die leer ist. Er seufzt und dreht sich wieder zu uns. „Die kommen gleich.", versichert er uns und ich hebe kopfschüttelnd das Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit an meinen Mund.
Ethan fährt einen kleinen Van, keine Ahnung warum, aber heute war es nützlich und er hat gleich Hunter, mich und einen unserer ältesten Spieler Armstrong, mitgenommen. Natürlich auch Mason, denn schließlich hat er uns dazu gebracht mit ihm hierher zu kommen und den unbekannten Musikern zuzuhören, doch sie sind immer noch nicht aufgetaucht.
Ich habe keine Lust meinen Freitagabend hier zu verbringen, wenn es nur zehn Kilometer von hier Verbindungspartys gibt. Wenn diese Band erstmal aufgetreten ist werde ich mich nur eine halbe Stunde nach dem ersten Song hier abquälen und dann die Fliege machen.
Hunter sieht von seinem Glas auf.
„Haben wir morgen jetzt eigentlich Training oder nicht?", fragt er und ich ziehe eine Braue hoch. „Natürlich haben wir morgen Training." Normalerweise hätten wir morgen kein Training, aber nächste Woche ist das Halbfinale und wir trainieren diese Woche mehr um es nächste Woche ruhiger angehen zu lassen. Er schürzt die Lippen. „Und Sonntag?"
„Nein, aber wir sollten uns selbstständig dann vorbereiten.", mischt sich auch Mason ein und Hunter seufzt. „Ich hoffe wir packen das.", murmelt er und ich haue ihm sanft auf den Arm. „Hoff nicht sondern bring uns dahin. Mit Hoffnung kriegst du nichts, du musst etwas dafür tun, dass du dort landest wo du sein willst.", spreche ich weise und Hunter nickt zuversichtlich nachdem er meine Worte einsickern lassen hat.

„Kommst du Sonntag auch mit zur Arena? Ich will meine Reflexe verbessern.", fragt Ethan Armstrong und er nickt sofort. „Klar, mache ich." Der bärtige Kerl sieht an Mason vorbei zur Bühne, auf der immer noch niemand steht und dann zu Mason. „Wann will diese Band denn spielen?", fragt er ihn und seufzend dreht Mason sich wieder auf seinem Stuhl um, dass auch er zum leeren Platz sieht.
Ich hebe wieder mein Glas. „Sie hat sich aus dem Staub gemacht.", witzle ich und Hunter lacht leise vor sich hin als Mason verzweifelt aufsteht.
„Sie sind bestimmt nur nervös. Ich schaue mal nach." Bevor wir etwas sagen können eilt Mason hinunter, geht zwischen der Tanzfläche und der Bar bis nach hinten und verschwindet in Richtung Bühne, dass ich meinen Blick abwende. Hunter lehnt sich ein wenig mehr in meine Richtung als er sagt:„Ich gehe gleich. Cam und die anderen sind im Beta Tau Haus und sagen dort geht es richtig ab. Schau dir das Video an." Er hält mir sein Smartphone hin und ein Video spielt ab auf dem Jase zu sehen ist, der eng mit einem Mädchen tanzt und sie reibt ihren Hintern an seinen Schwanz. Im Hintergrund kann ich die Hälfte eines Mädchens sehen, die nur einen BH trägt und links in der Ecke steigt ständig Rauch auf als würde jemand rauchen. Die Kamera dreht sich und zwei meiner betrunkenen Teamkollegen brüllen ins Video, dass Hunter seinen Hintern zu ihnen schwingen soll. Gelächter und gute Musik ertönt und mir entfährt ein Seufzen. Das sieht nach einer Menge Spaß aus und ich sitze hier, ohne Musik und Unterhaltung.
„Im Beta Tau Haus hast du gesagt?", wiederhole ich und er nickt. „Ich haue jetzt ab.", beschließt er sehnsüchtig und will aufstehen, doch ich halte ihn auf seinem Stuhl, denn noch muss er hier bleiben. „Lass uns später abhauen. Es wird Masons armes Herz brechen, wenn wir jetzt schon gehen." Er schaut dorthin, wo Mason eben verschwunden ist und seufzt dann. „Na gut."
Die nächsten zehn Minuten hängt Hunter an seinem Smartphone und schaut sich die Videos an, die seine Freunde von der Party teilen, Ethan und Armstrong sprechen über Autos und ich habe nur die Hälfte meines Alkohols geleert und dämlich herumgesehen. Das stinkt! Wieso zur Hölle zwingt Mason uns dazu unseren Freitagabend so zu verbringen statt Spaß zu haben? Dieser Laden hier ist heute Abend tot!
„Ich suche Mase.", gebe ich den Jungs Bescheid und springe von meinem Stuhl auf, bereit ihm das Fell über die Ohren zu ziehen, denn es ist bereits halb zehn und ich bin nicht ansatzweise in Stimmung wie ich es sonst wäre.

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