5|„Ich habe keine Zeit für deinen sexy, doch ziemlich zickigen Hintern."

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Logan

Ächzend schwinge ich mich von der ungemütlichsten Couch der Weltgeschichte hoch und sehe in die Küchenzeile zu Mason. Er wohnt im St Marc Wohnheim auf dem Campus und teilt sich eine Wohnung im sechsten Stockwerk mit Ethan, Rafael und Troy. Es ist ganz in Ordnung hier. Das Wohnzimmer ist gleichzeitig das Esszimmer und die Küche sowie ein Flur. Man kommt durch die Tür, links eine kleine Abstellkammer, dann die Küchenzeile mit Inseltheken, die einen Esstisch ersetzen soll und am Ende dieses Raumes sind drei Couches und ein Flachbildfernseher, den sie aus ihrer alten Wohnung mitgenommen hatten. Eine große Fensterfront liegt hinter dem Fernseher und durch die sind die vielen Sonnenstrahlen hereingeschienen und haben mich geweckt. Rechts, gegenüber von der kleinen Küche, ist eine kleine Ausbuchtung mit vier Türen, die in alle Schlafzimmer führen und rechts von der Haustür ist das einzige Badezimmer hier oben.
Die Jungs haben diese simple Studentenwohnung aufgemotzt mit all den teuren Stereoanlagen, den glänzenden Küchengeräten und cooler Deko, die sie mitgenommen hatten. Zuvor hatten sie in einem industriellen Bungalow gelebt, doch die Miete ist zu weit nach oben geschossen und sie hatten beschlossen hierherzuziehen.
Es war keine so schlechte Idee, denn schließlich kostet das hier weniger, ist praktischer, da sie auf dem Campus leben, jeder hat seinen eigenen Rückzugsort und Mason hat auch ein Balkon auf dem er rauchen kann. Gestern Abend haben wir zusammen dort geraucht, er seine Zigaretten und ich meine Joints. Er hat mich mit dieser neuen Band, die er kennengelernt hat, zugemüllt. Weil mich der Joint ein wenig stoned gemacht hat habe ich Idiot zugestimmt zu einem Liveauftritt mitzugehen und jetzt ist mein morgiger Freitagabend dahin.

„Es ist immer noch ungemütlich auf eurer Couch.", lasse ich ihn mit kratziger Stimme wissen und gehe zu Mason herüber, der munter am Herd steht. Ich lasse mich auf den Barhocker nieder und starre auf das viele Essen, welches er zubereitet hat. Dicke Weißbrote liegen auf einem Teller, eine Schüssel Joghurt vor meiner Nase und Mason macht gerade Eier und Speckstreifen. Auf der Mikrowelle ist ein Getränkemixer und in diesem ist eine beige, dickflüssige Masse, von der ich weiß, dass er sie mir aufzwingen wird. Mir wird klar weshalb die Jungs mit ihm zusammenwohnen, denn jeden Morgen, den ich hier verbracht habe hat er gekocht. Essen ist wahrhaftig das wichtigste in Masons Leben. Wir alle müssen einem Ernährungsplan folgen und wir achten auch mehr oder weniger drauf, doch Mason ist ein Ernährungsfreak. Es ist seine Leidenschaft und ich glaube vom ganzen Team ist er der einzige, der wirklich die nötigen fünftausend Kilokalorien in Spielwochen zu sich nimmt und beinahe sechs Mal am Tag isst. Ich quetsche mein Essen immer mal wieder irgendwo dazwischen und gehöre zu den Jungs, die einmal die Woche auf den Ernährungsplan sehen. Natürlich bauen wir die ganzen Kalorien auch wieder ab, das ist der Sinn der Sache. Wir essen alles auf, was uns zwischen die Finger gerät um beim Training oder Spielen nicht tot umzufallen oder spindeldürr zu werden.
„Hier.", händigt Mason mir den Proteinshake aus, den er gemixt hat und ich greife danach um alles mit einem Mal auszutrinken. Es ist nicht das leckerste auf dieser Welt, aber ertragbar.
Mason dreht sich wieder mit der Pfanne in der Hand um und verteilt die Spiegeleier und Speckstreifen auf  die Teller, die er aufgereiht hat. „Denkst du wir werden nach dem Training heute noch eine Konferenz haben?", fragt Mason und ich schüttle den Kopf, denn wir haben bis neun Uhr Abends Training und nach dem Krafttraining sind wir zu ausgelaugt als dass wir noch Spiele analysieren könnten. Das weiß unser Coach auch.
„Bezweifle ich. Nächste Woche werden wir uns aber zu hundert Prozent das letzte Spiel von Denver ansehen.", sage ich und gable den Speckstreifen auf um abzubeißen. „Auf jeden Fall werden wir das tun. Ich habe mir einige Spielhighlights angesehen und Richards hat heftige Schüsse. Er hat den Siegesschuss gemacht und Erikson war schneller als ein Blitz.", erzählt er und legt die Pfanne wieder auf den ausgeschalteten Herd damit es abkühlt.
„Das stimmt. Ich habe mir die letzten zwei Drittel angesehen und mir ist aufgefallen, dass Erikson immer rechts vom Tor steht. Wir müssen darauf achten, dass jemand ein Auge auf ihn wirft, weil er von seiner Position aus leichte Tore machen kann.", sage ich und er nickt.
„Alter, wir müssen gewinnen. Alles andere akzeptiere ich nicht." Mason setzt sich neben mich und wir beginnen zu frühstücken als die Haustür aufschwingt und Rafael Martin, Masons Mitbewohner und Mittelstürmer, ins Zimmer kommt.

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