Meghan
„Werdet ihr es auch vorspielen?", fragt Avery mich am Montagmorgen und zieht den Strohhalm ihres Coffee-to-go Bechers mit ihren Zähnen bis nach oben und drückt ihn wieder herein.
„Ja, aber nur vor dem Kurs. Unsere Dozentin sucht sich eine Gruppe aus, die auch beim Auswahlkonzert spielen kann. Unbeteiligt am Wettbewerb um das Stipendium.", erzähle ich und sie nickt langsam. Ich bringe meinen Antwortsatz für meinen Kurs in Musikgeschichte auf mein Block und sehe mir nochmal die Zeitspanne im Buch an bevor ich weiterschreiben.
„Wie läuft es denn jetzt mit Viola?", fragt Grace und Ich rutsche aus der Zeile bei der Erwähnung. Seufzend schreibe ich weiter und lasse diesen Patzer stehen.
„Es geht noch, weil ich letzte Woche am Lied pfeilen durfte ohne ihr auf den Schlips zu treten. Wobei sie echt nicht begeistert ausgesehen hat, aber die Idiotin hat noch zwei Orchesterspieler mit an Bord geholt und jetzt habe ich gleich drei Kerle, die auf meiner Seite sind, dass sie alleine nicht gegen uns ankommt. Da ist ihr Plan wohl nach hinten losgegangen.", erzähle ich und Avery lacht.
„Was ein Trottel.", stimmt sie mir zu.
„Na ja, Hauptsache du wirst nicht wütend.", meint Grace, dass ich mit hochgezogenen Brauen zu ihr sehe,„Du magst sie nicht und ich denke es braucht nicht viel von ihr bis du auf sie losgehst und ich würde es wertschätzen, wenn du nicht handgreiflich werden würdest." Kurz überlege ich.
„Du hast recht. Nur eine falsche Bemerkung und ich könnte ihr Tommys Gitarre über den Kopf ziehen.", phantasiere ich und Avery lacht erneut.
„Das ist mein Mädchen!", feiert sie stolz und mit munterer Miene widme ich mich wieder meiner Aufgabe um sie zu beenden, dass ich auch zur Probe los kann. Es wird unsere letzte sein und ich bin nicht traurig deswegen.„Hey, Mädels!", ruft eine rauchige Stimme, die unbestreitbar Mason gehört, über den grünen Platz, der zwischen den acht Wohnheimen liegt, auf dem wir es uns an einem der Picknicktische gemütlich gemacht haben. Er kommt mit einem Kerl, der ein wenig größer als er ist, düster dreinblickt und mich mit seiner schlechten Laune ansteckt. Jake Hayes, ich kenne ihn. Er ist bereits jetzt eine kleine Legende neben unseren großen Göttern wie Dean und Logan.
Mason setzt sich neben mich und Jake steht einen Moment bis Mason ihm mit den Augen deutet, dass auch er sich setzen soll, was er auf der anderen Bank neben Avery tut. „Hey. Bin Jake.", stellt er sich kurz vor und ich nicke, ein wenig amüsiert über diese vielen Worte, die er benutzt. Was natürlich ironisch gemeint ist.
Avery spielt mit ihren Fingern an ihrem Strohhalm herum und mustert ihn mit einem leichten Lächeln.
„Wir kennen dich schon. Logan hat uns prächtig viel von dir erzählt, Jake.", erzählt Avery grinsend und er rollte mit den Augen. „Der Kerl ist so ätzend.", murmelt er und ich nicke zustimmend, äußere mich aber nicht verbal dazu.
„Hey, Vorsicht Hayes. Er ist immer noch mein bester Freund und dein Teamkollege. Und wir respektieren uns gegenseitig.", warnt Mason ihn ernst und Jake nickt, doch sieht nicht einverstanden aus.
„Dann sollte er mich auch respektieren und akzeptieren. Ich spiele nun mal auf der ersten Linie und das wird er nicht ändern können. Ich habe dir den Platz geklaut und du hasst mich nicht mal.", meckert Jake und langsam entwickelt sich das zum Eishockeygeschwafel, dass ich das Weite suchen sollte. „Hey, seit dem Training am Donnerstag hat er doch gar nichts mehr gesagt.", greift Mason auf und Jake zuckt mit den Schultern. „Ja, schon...", stimmt er leise zu und spielt an den Knöpfen seines Flanellhemdes, welches er offen trägt, darunter ein weißes Shirt.
Ich schlage mein Block zu, schließe das Buch und packe meinen Ordner in meinen treuen Rucksack bevor ich aufstehe und hinter der Sitzbank heraustrete. „Ich gehe mal los. Muss zur Probe.", erkläre ich und ziehe mir meinen Rucksack an als Mason über die Schulter zu mir sieht. „Kriegen wir auch mal eine Kostprobe deiner Stimme?", fragt er und ich schüttelt ohne zu zögern den Kopf. „Ich singe nicht, mein Großer.", informiere ich ihn und schnappe mir meine Wasserflasche vom Tisch,„Außerdem hattest du die Kostprobe schon." Er runzelt die Stirn. Wieso musst ich diese Anspielung jetzt machen? Mir entgehen die fragenden Blicke der anderen nicht, doch ich ignoriere sie und will umdrehen als Mason den Mund öffnet. „Hey, kommst ihr morgen zu mir fürn' Spieleabend?", fragt er. Ich nicke und murmle eine Verabschiedung bevor ich umdrehe und über die Wiese bis zum Kopfsteinpflasterweg gehe.
Ich frage mich, ob das nun mein Ding geworden ist mit meinen männlichen Freunden im Bett zu landen und dann die Zurücksetzen-Taste zu drücken. Das ist ein wenig ätzend.
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DREAM SCORE
Teen FictionSie hasst vieles, doch was ganz oben auf Meghans Liste steht, ist zurück nach New York zu fliegen. An den Ort, wo jeder hinter ihrem Rücken die Köpfe zusammensteckt und die schmutzigen Geheimnisse ihrer Familie kennt. Doch aus unerklärlichen Gründen...