Erstmal musste ich auf die Laufbahn. Im letzten Jahr, hatte sich das Laufen als Ventil für meine Emotionen etabliert. Ich genoss es sehr, alles in einen Sprint zu legen. Anscheinend spiegelte sich das auch in meinen Ergebnissen wieder, denn Hauser verkündete mir regelmäßig mit anerkennendem Lächeln neue persönliche Bestzeiten. Morgen würde es wieder mit dem Staffeltraining losgehen, worauf ich mich echt freute. Dort wurde nicht erwartet, dass man viel redete. Durch regelmäßiges Training waren wir auf der Bahn eine funktionierende Einheit geworden und konnten ohne Worte kommunizieren. Ich wünschte außerhalb des Sports, wäre das auch so einfach. Nach meiner zweiten Runde ließ ich meinen Blick über die Zuschauerränge schweifen. Mittendrin konnte ich Leni entdecken, die sich zu dehnen schien. Wahrscheinlich hatte sie mich nicht gesehen oder es interessierte sie nicht sonderlich, dass ich hier meine Bahnen lief. Sie legte gerade ihre Hände auf zwei Tribünensitze, als ich das nächste Mal zu ihr sah. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und sie streckte ihre Beine in die Luft. Auf den Handstand folgten einige weitere Verrenkungen, die ich gar nicht richtig zu beschreiben wusste. Jedenfalls war ich schwer beeindruckt. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Nachdem ich sechs Runden gelaufen war, begann auch ich mich zu dehnen. Allerdings konnte ich meinen Blick nicht von Leni abwenden. Die einzelnen Posen wirkten stabil und sicher. Die Übergänge zwischen diesen waren flüssig und sahen kinderleicht aus. Irgendwie zog sie mich in ihren Bann und ich schaffte es nicht, meine Konzentration auf etwas anderes zu lenken. Nach ein paar Minuten, betraten einige Jungs lautstark den Rasen, um Fußball zu spielen. Leni schien diese Unruhe zu stören, sodass sie ihre Füße wieder auf dem Boden platzierte. Ihr Blick traf mich und sie sah mich schief an. „Mist, erwischt!" dachte ich. Zum Glück konnte sie nicht wissen, wie lange ich ihr schon zugesehen hatte.
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Mit dir ist es was Besonderes
FanfictionCäcilia ist eigentlich ein sehr verschlossener Mensch. Sie versteht es andere auf Distanz zu halten, um sich selbst zu schützen. Doch als Leni aufs Internat kommt und dann auch noch ihre Zimmergenossin wird, entwickelt sich etwas, das sie bisher noc...