Mit dir ist es was Besonderes- Kapitel 56

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„Ich freu mich so, dass du da bist, obwohl ich einfach abgehauen bin." sagte ich, während ich sie noch fester an mich zog. Nach einigen Augenblicken löste Leni sich von mir und sah mir ins Gesicht. „Das ist doch schon längst vergessen. Jetzt geht es nur darum, dass es dir wieder gut geht. Ich habe mir solche Sorgen gemacht." erwiderte sie. Ich war erleichtert, dass sie mir das nicht übel nahm, obwohl ich mir das bei meiner Freundin schon hätte denken können. Plötzlich traf mich die Erkenntnis, dass ich ja nicht allein im Wald gewesen war. „Was ist mit Flora? Wie geht es ihr? Es ist alles meine Schuld. Meinetwegen ist der Baum umgefallen. Flora hat mich vor Schlimmerem bewahrt und dabei in Kauf genommen, selbst verletzt zu werden. Wie schlimm ist es? " fragte ich deshalb schnell und panisch. Leni strich mir sacht einige Haare aus der Stirn und teilte mir sanftmütig mit: „Beruhige dich erstmal. Flora geht es ganz gut. Sie hat eine Platzwunde, die hast du ja bestimmt schon gesehen. Die wurde aber gleich versorgt und mit einem riesigen Pflaster abgeklebt. Außerdem hat sie noch eine mittelschwere Gehirnerschütterung. Deshalb liegt sie auch noch einige Zimmer weiter und ruht sich aus. Nach ihrem Sprint zum Internat war sie echt erschöpft, aber inzwischen hat sie sich gut erholt. Natürlich wollte sie gleich aufstehen und loslegen, weshalb Finja und ich jetzt immer abwechselnd aufpassen, dass sie schön liegen bleibt. Ich soll dich lieb von den Beiden grüßen und ihnen gleich berichten, wie es dir geht." Ich musste breit grinsen. Es freute mich so sehr, dass sie an mich dachten und sich fragten, wie es mir ging. Ich mochte Lenis Schwestern so gern und sie waren mir echt ans Herz gewachsen. „Grüß sie ganz lieb von mir zurück und richte Flora bitte aus, dass ich ihr so so dankbar bin. Sie wird sicher wissen, was ich meine." antwortete ich. Leni nickte und verriet mir: „Da werden sie sich freuen. Es macht mich so glücklich, dass ihr euch so gut versteht. Meine Schwestern waren schon immer zwei der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Jetzt bist du auch einer davon. Deshalb ist es mir so wichtig, dass ihr euch mögt, aber das scheint ja der Fall zu sein." „Und wie!" antwortete ich, mit einem breiten Grinsen.

Dann ließ ich meine Mundwinkel langsam sinken und meinte leise: „Wegen Lilly...", doch Leni legte ihren Zeigefinger auf meine Lippen und brachte mich so zum Schweigen. „Jetzt nicht, du musst dich erst einmal ausruhen. Das war eigentlich schon viel zu viel Trubel dafür, dass du gerade erst wieder wach geworden bist." gab sie mir zu verstehen. „Aber für einen Kuss reichen deine Kräfte vielleicht noch, was meinst du?" fügte sie lächelnd hinzu. Ich nickte energisch und gab zurück: „Du machst wohl Witze! Nicht nur für Einen, für Hunderte. Die sind quasi essentiell für meine Heilung und du willst doch auch, dass ich schnell wieder fit werde, oder?" Meine Freundin rückte näher und beugte sich zu mir. Kurz bevor ihre Lippen meine trafen, hielt sie inne und flüsterte: „Na dann habe ja keine Wahl." Die Spannung, welche zwischen uns in der Luft lag, jagte mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. In ihren Augen war ein Funkeln zu erkennen. Trotzdem konnte ich meinen Blick nicht von ihren Lippen abwenden. Ich wusste, dass sie mich ärgern wollte, aber ich konnte einfach nicht länger warten, legte meine Hand auf ihren Nacken und zog sie zu mir heran. Als sich unsere Lippen trafen, breitete sich wieder dieses Prickeln in mir aus, welches sich dann zu einer angenehmen Wärme entwickelte. Voller Verlangen griff ich in ihre Haare und zog sie noch dichter zu mir. Jeder Zentimeter Distanz zwischen uns, war mir jetzt zu viel. Ich löste mich von ihren Lippen, was mir sehr schwer fiel und rutschte ein Stück zur Seite, sodass sich Leni neben mich auf das Bett legen konnte. Als sie sich dort niedergelassen hatte, legte ich meinen Kopf auf ihre Brust und lauschte ihrem Herzschlag. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich bemerkte, dass ihr Puls raste. Sie wusste sofort, was ich dachte und gab mir einen sachten Klaps auf die Schulter. Dann glitt ihre Hand meinen Rücken hinunter. Ihre Finger hinterließen, trotz des Stoffes, der sie von meiner Haut trennte, ein angenehmes Kribbeln auf dieser. Ich merkte, wie meine Augen immer schwerer wurden und ich langsam in den Schlaf sank. Den Kuss, den Leni mir auf meine Stirn gab, bekam ich allerdings noch mit, bevor ich endgültig einschlief.

Mit dir ist es was BesonderesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt