wenn sie wüsste
wer sie für mich ist
wenn sie fühlen könnte
wie sehr ich sie vermiss'
sobald sie nicht anwesend ist
wenn sie meine blicke verstände
sich nicht jedes mal abwende
gleich wenn sie etwas fühlt
& tut als wäre sie so abgebrüht
doch so sehr sie's auch versucht
sie schafft's nicht immer zu verdecken
so sehr sie's auch verflucht
kann's nicht für immer verstecken
das was zwischen uns im raum steht
die intensität die von ihren blicken ausgeht
klar hab ich angst
dass sich alles wiederholt
ich alles investiere
& am ende doch mein herz verliere
aber so ist nun mal liebe
schärfer als jedes schwert
doch letzt endlich den schmerz wert
natürlich ist es riskant
gefühle entstanden so rasant
aber sie bringt mich um den verstand
ist so unglaublich interessant
so viel einzigartigkeit
so viel charakter
so viel schönheit
in jeder faser
ich werd's jetzt endlich wagen
hab ihr so viel zu sagen
Ich konnte nicht glauben, was ich da las. Schrieb Leni da wirklich von mir? Hatte sie auch Gefühle für mich? Mein Puls begann zu rasen und ich fing am ganzen Körper an, unkontrolliert zu zittern. Aber, warum hatte Viktor sie dann geküsst? Wieder sah ich Lenis panischen Gesichtsausdruck vor mir, als ich die beiden erwischt hatte. Was, wenn Leni den Kuss gar nicht gewollt hatte? Was, wenn all diese Gefühle nur von Viktor ausgingen. Nicht von Leni. Plötzlich traf mich diese Erkenntnis und warf mich völlig aus der Bahn. Das Zimmer um mich herum verschwamm und ich konnte nur noch Konturen erahnen. Aus dem Hintergrund glaubte ich Lenis Stimme zu hören: „Hör doch endlich auf wegzulaufen. Du machst nur dich und die, die dich lieben unglücklich". Hatte sie damit auch sich selbst gemeint? Jedenfalls hatte sie sehr unglücklich gewirkt und das war schon wieder meine Schuld. Es vergingen einige Momente bis ich begriff, was Leni mir hatte sagen wollen. Schon wieder machte ich es mir so schwer und trat auf jeder Möglichkeit herum, ohne die Realität zu kennen. Aber jetzt war Schluss damit. Ich musste Leni finden und ihr sagen, was ich fühlte. Ich lies das Notizbuch fallen und rannte los. Es war wie im Film. Ich nahm nichts um mich herum war, sondern lief nur so schnell mich meine Beine trugen. All meine Sinne waren so sehr darauf fokussiert Leni zu finden, dass ich eine Menge Leute anrempelte und immer wieder ins Straucheln geriet. Aber ich blieb auf den Beinen und rannte ohne mich zu entschuldigen weiter. Die anderen spielten jetzt keine Rollen, nur Leni tat das. Ich war schon draußen, als ich sie auf der Wiese vor dem Wald sah. Noch einmal würde ich sie nicht gehen lassen. Aus voller Kehle schrie ich: „Leni. Leni, bitte bleib stehen.". Sie tat es tatsächlich und drehte sich um. Noch immer im Tunnelblick lief ich auf sie zu. Erst direkt vor ihr blieb ich stehen und blickte in ihr verweintes Gesicht. Noch einmal sah ich ihr tief in die Augen, bevor ich sie in eine feste Umarmung schloss. Die Welt um uns herum schien stehen geblieben zu sein.
DU LIEST GERADE
Mit dir ist es was Besonderes
FanfictionCäcilia ist eigentlich ein sehr verschlossener Mensch. Sie versteht es andere auf Distanz zu halten, um sich selbst zu schützen. Doch als Leni aufs Internat kommt und dann auch noch ihre Zimmergenossin wird, entwickelt sich etwas, das sie bisher noc...