Mit dir ist es was Besonderes- Kapitel 31

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wenn sie wüsste

wer sie für mich ist

wenn sie fühlen könnte

wie sehr ich sie vermiss'

sobald sie nicht anwesend ist

wenn sie meine blicke verstände

sich nicht jedes mal abwende

gleich wenn sie etwas fühlt

& tut als wäre sie so abgebrüht

doch so sehr sie's auch versucht

sie schafft's nicht immer zu verdecken

so sehr sie's auch verflucht

kann's nicht für immer verstecken

das was zwischen uns im raum steht

die intensität die von ihren blicken ausgeht


klar hab ich angst

dass sich alles wiederholt

ich alles investiere

& am ende doch mein herz verliere

aber so ist nun mal liebe

schärfer als jedes schwert

doch letzt endlich den schmerz wert


natürlich ist es riskant

gefühle entstanden so rasant

aber sie bringt mich um den verstand

ist so unglaublich interessant

so viel einzigartigkeit

so viel charakter

so viel schönheit

in jeder faser

ich werd's jetzt endlich wagen

hab ihr so viel zu sagen

Ich konnte nicht glauben, was ich da las. Schrieb Leni da wirklich von mir? Hatte sie auch Gefühle für mich? Mein Puls begann zu rasen und ich fing am ganzen Körper an, unkontrolliert zu zittern. Aber, warum hatte Viktor sie dann geküsst? Wieder sah ich Lenis panischen Gesichtsausdruck vor mir, als ich die beiden erwischt hatte. Was, wenn Leni den Kuss gar nicht gewollt hatte? Was, wenn all diese Gefühle nur von Viktor ausgingen. Nicht von Leni. Plötzlich traf mich diese Erkenntnis und warf mich völlig aus der Bahn. Das Zimmer um mich herum verschwamm und ich konnte nur noch Konturen erahnen. Aus dem Hintergrund glaubte ich Lenis Stimme zu hören: „Hör doch endlich auf wegzulaufen. Du machst nur dich und die, die dich lieben unglücklich". Hatte sie damit auch sich selbst gemeint? Jedenfalls hatte sie sehr unglücklich gewirkt und das war schon wieder meine Schuld. Es vergingen einige Momente bis ich begriff, was Leni mir hatte sagen wollen. Schon wieder machte ich es mir so schwer und trat auf jeder Möglichkeit herum, ohne die Realität zu kennen. Aber jetzt war Schluss damit. Ich musste Leni finden und ihr sagen, was ich fühlte. Ich lies das Notizbuch fallen und rannte los. Es war wie im Film. Ich nahm nichts um mich herum war, sondern lief nur so schnell mich meine Beine trugen. All meine Sinne waren so sehr darauf fokussiert Leni zu finden, dass ich eine Menge Leute anrempelte und immer wieder ins Straucheln geriet. Aber ich blieb auf den Beinen und rannte ohne mich zu entschuldigen weiter. Die anderen spielten jetzt keine Rollen, nur Leni tat das. Ich war schon draußen, als ich sie auf der Wiese vor dem Wald sah. Noch einmal würde ich sie nicht gehen lassen. Aus voller Kehle schrie ich: „Leni. Leni, bitte bleib stehen.". Sie tat es tatsächlich und drehte sich um. Noch immer im Tunnelblick lief ich auf sie zu. Erst direkt vor ihr blieb ich stehen und blickte in ihr verweintes Gesicht. Noch einmal sah ich ihr tief in die Augen, bevor ich sie in eine feste Umarmung schloss. Die Welt um uns herum schien stehen geblieben zu sein. 

Mit dir ist es was BesonderesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt