Mit dir ist es was Besonderes- Kapitel 45

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„Hey, ich habe deinen Brief gelesen. Du musst mich hier unbedingt raus holen." sprach ich den Hörer. „Hallo, Cäcilia. Ich habe gehofft, dass du jetzt anrufen würdest. Ich mache mich sofort auf den Weg. Mach dir keine Sorgen, wenn wir uns zusammentun hat deine Mutter keine Chance. Wir besprechen dann alles vor Ort. Bis gleich." antwortete er und ich konnte hören, dass er sich ehrlich beeilte. Irgendetwas hatte sich geändert. Er hatte sich geändert. Vielleicht war diese Trennung, das Beste, was hätte passieren können. Ich hielt mich weiter in meinem Zimmer auf, um meiner Mutter nicht begegnen zu müssen. Dann hörte ich die Türklingel und ging ins Treppenhaus. Meine Mutter öffnete die Haustür und gab einen überraschten Ton von sich. „Was willst du denn hier?" warf sie meinem Vater unfreundlich entgegen. „Ich will meine Tochter abholen. Ihre Mutter versucht  nämlich gerade, ihr das Leben zur Hölle zu machen und ich bin hier, um das zu verhindern." gab er zurück. Überrascht, trat sie einen Schritt zurück. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass mein Vater und ich noch einmal auf einer Seite stehen würden. Besonders nicht auf der gegenüberliegenden zu ihrer eigenen. Trotzdem erhob sie jetzt ihre Stimme: „Das kannst du vergessen. Tu nicht so, als würdest du dich für ihr Wohlbefinden interessieren. Das hat es dich die letzten Jahren auch nicht." Obwohl das genau das Gefühl war , welches ich so lange empfunden hatte, traf es es mich, dass meine Mutter es so formulierte. Sie hatte also gewusst, wie ich mich fühlte und nichts dafür getan, dass es besser wurde. Mein Vater versuchte wenigstens jetzt etwas besser zu machen, sie machte alles nur viel schlimmer. Ich machte mich bemerkbar und ging in die Richtung der Beiden. Sie sahen mich direkt an und erwarteten eine Reaktion von mir.

„Papa hat Recht, er ist hier, um mich abzuholen. Klar, war er in den letzten Jahren kein guter Vater, aber du warst auch keine gute Mutter. Du hast kein Recht, so zu tun, als wärst du diejenige gewesen, die immer für mich da war. Du warst mit nichts anderem als deinen eigenen Problemen und deinem Selbstmitleid beschäftigt, dabei hätte ich dich gebraucht. Aber jetzt brauche ich dich nicht mehr. Jetzt habe ich Leni an meiner Seite, die mir so viel mehr gibt, als du dir jemals vorstellen kannst. Vielleicht ist es das, was dich so sehr an unserer Beziehung stört. Aber weißt du was? Das ist mir sowas von egal. Ich brauche deinen Segen nicht. Du hast bewiesen, dass dir nichts an meinem Glück liegt, sonst hättest du mich nicht, von dem Menschen getrennt, den ich liebe. Aber diesen Kampf kannst du nicht gewinnen, gegen diese Liebe kannst du verlieren. Also entweder du lässt mich jetzt gehen, oder du bist für mich gestorben." führte ich aus. Meine Mutter schluckte. Sie versuchte zu protestieren, ich sah ihr aber an, dass meine Worte sie getroffen hatten. Sie ging einen Schritt zur Seite und ließ mich durch.

Mein Vater holte meinen Koffer aus ihrem Auto und packte ihn in seinen Wagen. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schloss die Tür. Als wir abfuhren, blickte meine Mutter uns hinterher, mit Tränen in den Augen. Vielleicht hatte sie ja doch Gefühle. „Wie ist jetzt eigentlich der Plan?" fragte ich meinen Vater. „Ich würde gern, dass wir die Nacht bei uns verbringen und du Lilly und Janine kennenlernst. Ich verspreche auch, dass ich dich morgen früh umgehend zurück zum Internat bringe. Zu Leni meine ich." fügte er hinzu. Ich schmunzelte. Dann signalisierte ich ihm, dass ich damit einverstanden wäre. Jetzt musste ich aber unbedingt Leni über die neusten Entwicklungen informieren, das war schon längst überfällig. Ich zog also mein Handy heraus und öffnete unseren Chat.

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