Mit dir ist es was Besonderes- Kapitel 54

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„Cäcilia?" hörte ich eine Stimme rufen, die mir sehr weit weg erschien. Jemand griff nach meiner Hand. Jetzt war die Stimme näher. „Oh Gott, Cäcilia. Kannst du mich hören?" sagte sie. Es war Leni. Ihre Stimme hätte ich unter tausenden erkannt. Ich versuchte ihr zu zeigen, dass ich sie hören konnte, aber ich schaffte es nicht einmal, die Augen zu öffnen. Trotzdem schien Leni es irgendwie zu spüren, denn sie sagte: „Ist schon gut, spar dir deine Kräfte auf. Der Notarzt wird gleich hier eintreffen. Ich bin bei dir." Leni drückte meine Hand jetzt fester und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Es gibt so viel, das ich dir sagen möchte, aber jetzt musst du dich erst einmal ausruhen. Wir haben alle Zeit der Welt. Trotzdem möchte versuchen, dich wenigstens etwas von deinen Schmerzen abzulenken, bis die Sanitäter da sind. Ich habe noch ein Gedicht über dich geschrieben. Du hast mir so sehr geholfen, als ich es am dringendsten gebraucht habe, es mir aber selbst nicht eingestehen wollte. Du hast mich da raus geholt und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Davon handelt auch das folgende Gedicht. Es ist mal wieder etwas schnulzig, aber damit musst du leben" flüsterte sie und ich konnte hören, dass sie dabei lächelte. Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und begann dann mit melodischer Stimme vorzutragen:

„Mein Alltag war grau und trist

Der immer gleiche Ablauf

Schlauchte mich mehr als jede Frist

Meine Motivation ging nie herauf

Nur runter und das ganz munter

Ganz heiter immer weiter

Der Tiefpunkt war erreicht

Und ich sah keinen Ausweg

Doch dann tratst du in mein Leben

Und ich sah mich das Ganze überstehen

Du ließt mich diese dunkle Welt verlassen

Du halfst mir wieder Fuß zu fassen

Die Wirklichkeit wahrzunehmen

Und nach etwas Großem zu streben

Ich fand meinen Optimismus wieder

Jetzt drückte mich nicht mehr jede Kleinigkeit nieder

Ich spürte deine Wärme

Auf meinen eiskalten Händen

Bei dir erholte ich mich besser als in jeder Therme

Immer weiter weg rückten die bedrückenden Wände

Du ließt mich abtauchen

In ganz neue Träume

Ich ließ meine Energie nicht mehr missbrauchen

Plötzlich verschwanden die Alpträume

Die Dunkelheit ist nun gewichen

Helles Licht durchflutet mich

Vorbei ist die Zeit mit allem Unglücklichen

Plötzlich fühle ich mich außergewöhnlich

Du hast mich so tief bewegt 

entlockst mir immer ein Lächeln

Du hast deine Hand in meine gelegt

Jetzt brauch ich nicht mehr schwächeln

Weil ich weiß, dass du immer an meiner Seite bist

Ich bin nie mehr ohne dich

Denn du bist kein Tourist

Du bleibst bei mir, kontinuierlich

Dank dir startete ich neu

Hab nie wieder Scheu

Bin nie wieder allein

Bin für immer dein

Du für immer mein

Du bist wertvoller als Elfenbein"

Mir rollte eine Träne über die Wange. Es war nochmal etwas ganz anderes Lenis Gedichte aus ihrem Mund zu hören. In ihrer Stimme und der Betonung lagen noch so viel mehr Emotionen. Sie wischte die Träne sacht von meiner Wange und verweilte dort kurz mit ihren Fingern. Dann sagte sie: „Jetzt hast du's geschafft. Sie Sanitäter sind da. Ich bin so stolz auf dich, dass du so tapfer bist.". Tatsächlich hörte ich jetzt auch andere Stimmen. Meine Freundin drückte noch einmal meine Hand und und ließ dann von mir ab, um den Rettungskräften Platz zu machen. Ich spürte nur doch wie angehoben und auf einer Art Liege abgelegt wurde, bevor ich erneut das Bewusstsein verlor.

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