Teil 1

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„Brooke!" die Stimme meiner Freundin tönte über die Musik. „Da ist Levi." Clea stieß mich an und deutete verstohlen in seine Richtung.

Ich folgte ihrem Blick und blieb dabei eher unbeeindruckt. Levi war einer der beliebtesten Jungs an der Schule. Er war Quarterback im Schulfootballteam und erfüllte ganz das Klischee des Playboys.

Ich hatte einmal mit ihm geredet und obwohl er ein totales Arschloch war und ständig irgendwen schlecht machte, war er nett zu mir gewesen.

Dennoch konnte ich ihn nicht leiden. Ich fand es nicht in Ordnung, wie er auf den unbeliebten rumtrampelte und ständig ungeschoren davonkam. Meiner Meinung nach verdiente er mal eine Abreibung und ich hätte sie ihm gerne selbst verpasst, wenn da nicht mein kleines Schüchternheitsproblem wäre. Ich konnte einfach nie jemandem meine ehrliche Meinung sagen. Nicht mal Clea oder meinem besten Freund Milo teilte ich immer gleich mit, wenn mich etwas störte, dabei waren die beiden wie Geschwister für mich.

Clea stieß mir erneut mit dem Ellenbogen in die Seite und zerrte dann an meinem Arm. „Können wir versuchen näher an ihn ran zu kommen?"

Ich hob nur die Schultern. Mich zu wehren war ohnehin zwecklos.

Clea hatte sich nämlich in den Kopf gesetzt, Levi rumzukriegen. Sie war schon immer eher locker drauf gewesen. Sie stieg mit jedem ins Bett, der nicht bei drei auf den Bäumen war, aber es störte mich nicht. Schließlich ging es mich auch überhaupt nichts an. Es war ihre freie Entscheidung.

Nur das sie jetzt Levi als neues Ziel auserkoren hatte störte mich. Erstens weil ich ihn nicht ausstehen konnte und zweitens, weil er es wohl scheinbar schaffte jedem Mädchen den Kopf zu verdrehen und dann riss er ihr das Herz heraus und zerquetschte es in seiner Hand. So würde es laufen, das wusste ich und ich hatte versucht das auch Clea zu erklären, aber sie hatte nur lässig gelacht.

Und jetzt hatte ich den Schlamassel. Während sie uns einen Platz an der Theke des Clubs gesichert hatte, der nur einen Meter von Levi und seinen Freunden entfernt war, hatte ich in der tanzenden Menge Ausschau gehalten, nach Milo. Er war der einzige der mich jetzt noch rette konnte und er hatte mir versprochen, dass er kommen würde.

Für diesen Abend hatte ich mir vorgenommen mit ihm zu tanzen. Richtig zu tanzen. Meine Hoffnungen, dass mein bester Freund meine Zuneigung zu ihm erwiderte war albern, aber sie war immer da. Milo wusste es nicht, aber seit ich ihn in der fünften Klasse kennengelernt hatte war ich in ihn verliebt. Manchmal hatte ich geglaubte er würde meine Gefühle erwidern, aber dann waren diese Anzeichen wieder weg gewesen. Trotzdem gab ich nicht auf.

Am liebsten hätte ich ihm meine Gefühle einfach gestanden, aber ich war zu schüchtern. Ich war schüchtern und ein verdammter Schisser...

„Heyy." Hörte ich plötzlich eine dunkle und seltsam angenehme Stimme neben mir.

Ich drehte mich um, weil ich dachte angesprochen worden zu sein, aber die Person, die gesprochen hatte, redete nicht mit mir.

Stattdessen hatte er sich zu Clea vorgebeugt und zwinkerte ihr verführerisch zu. Es dauerte eine Sekunde ehe ich begriff, dass es Levi war, der sich da an meine Freundin ran machte.

„Hey, Levi." Clea nippte an ihrem Glas und fuhr sich dann mit der Zunge über die Lippen.

Bei ihr sah sowas echt gut aus, aber wenn ich das machte, wirkte ich einfach wie ein Trottel.

Sie drehte sich leicht zu mir und sorgte dabei geschickt dafür, dass sein Arm ihre Brust streifte.

„Das hier ist meine Freundin Brooke." Stellte sie mich vor.

Ich murmelte ein leises „Hallo", aber Levi warf mir nur einen knappen Blick zu ehe er zu Clea zurückhuschte.

Er schien mich gar nicht richtig bemerkt zu haben und genervt verdrehte ich die Augen.

Clea lächelte leicht, als Levi sich vorbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte.

„Aber ich kann Brooke ja nicht einfach alleine steh lassen." Raunte sie und deutete zu mir.

Levi sah erneut zu mir, diesmal etwas genervt und im selben Moment legten sich zwei Arme von hinten um meine Taille und jemand drückte mir einen Kuss auf die Wange. Dann tauchte Milo neben mir auf und ich spürte wie meine Wangen rot wurden.

„Jetzt ist sie ja nicht mehr alleine." Stellte Levi fest und griff nach Cleas Hand. „Also?"

Clea sah zu mir und Milo, den sie nur einmal kurz angrinste und als ich ihr zunickte, drehte sie sich zu Levi und lächelte verführerisch. „Klar."

Mit diesen Worten zogen die beiden weiter.

Milo sah mich an und lächelte. Den rechten Arm hatte er noch immer um meine Hüfte liegen und seine Brührungen machten mich ganz verrückt.

„Ist Clea da gerade mit Levi abgezogen?" fragte er ein wenig verwundert.

Ich nickte und hob die Schultern „Sie liebt Herausforderungen."

„Ich glaube sie wird diese auch meistern." Stellte mein bester Freund fest und sah nachdenklich in die Richtung in die sie gegangen waren.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich glaube nicht." Sagte ich langsam. „Er ist zwar nicht gerade enthaltsam, aber der Abend ist jung und wenn er ein wenig mit ihr rumgemacht hat, wird er sich eine Neue suchen und mit ihr die Nacht verbringen. So macht er das doch fast immer."

„FAST immer." Widersprach Milo und stupste mir auf die Nase „Das bedeutet nicht, dass es heute auch so ist."

„Es wird aber so sein." Hielt ich dagegen.

Milo grinste und seine blauen Augen funkelten herausfordernd „Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein."

Ich pustete eine schwarze Haarsträhne aus meinem Gesicht „Das bin ich auch."

„Dann lass uns wetten." Er setzte sich auf einen Barhocker und deutet auf den anderen, ihm gegenüber. Ich folgte seiner Aufforderung und er hielt mir eine Hand hin, um mir hochzuhelfen. „Wenn du recht hast, dann lade ich dich zum Essen ein. Im Eden." Er lächelte.

Das Eden war eines der teuersten Restaurants der Stadt und ich konnte es mir nicht leisten, aber dort gab es das beste Essen. Milo wusste genau, dass ich es mir selber nicht leisten konnte.

Ich merkte wie ich versucht war ja zu sagen. „Und wenn ich verliere?"

„Dann suche ich einen Anmachspruch raus, den du bei Levi bringen musst." Er grinste heimtückisch und beugte sich zu mir. „Haben wir einen Deal?"

Ich überlegte. „Ich muss nur einen Anmachspruch bringen?" hakte ich nach.

„Einen den ich aussuche."

Zögernd und eingehend musterte ich Milos Gesicht, dann schlug ich ein. „Schön, abgemacht."

Er grinste „Cool." Dann griff er plötzlich nach meiner Hand und zog mich hinter sich her zur Tanzfläche. „Aber jetzt tanzen wir erstmal!"

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Sooo,
Hier zunächst mal das erste Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch soweit.
Ich denke ich werde zunächst mal nur einmal pro Woche (jeden Dienstag) ein Kapitel hochladen, bis ich genügend vorgeschrieben und meine andere Story zu Ende veröffentlicht habe, aber ab dann werde ich zwei oder dreimal die Woche uploaden wie gewohnt :)
LG Kat

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt