Teil 43

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Da ich fast die ganze nach bei meiner Mom am Bett gesessen und somit nur zwei Stunden geschlafen hatte, war ich dementsprechend müde, als ich mich zum Bus schleppte -Milo hatte mich wieder nicht abholen können (den Grund wusste ich nicht).

Bevor ich die Wohnung verlassen hatte, hatte ich alle Messer aus der Küche in mein Zimmer geräumt und versteckt. Und außerdem hatte ich fast alle Zimmer abgeschlossen, von denen ich befürchtete, dass sie meiner Mom eine Möglichkeit für Dummheiten boten.

 In Gedanken immer noch sorgenvoll bei meiner Mom, bemerkte ich kaum, dass der Schulbus an der Haltestelle hielt. Erst als er seine Türen wieder schloss und den Motor startete, erwachte ich aus meiner Trance. Erschrocken lief ich zu der hinteren Türe, aber es war zu spät. Der Bus fuhr bereits weiter und mir blieb nichts anderes übrig als ihm hinterherzuschauen.

 Meine Müdigkeit sorgte dafür, dass ich mich furchtbar elend fühlte und mir sogar Tränen in die Augen stiegen. Es konnte doch nicht wahr sein, dass immer nur mir alles Schlechte passierte.
Milo hatte eine furchtbar reiche Familie, Clea war unglaublich hübsch und ihre Geschwister zuckersüß und Thalia ging mit Milo aus und hatte eine wundervolle Familie.

 Ich dachte an Levi. Er würde verstehen, wie ich mich fühlte. Er könnte es zwar nicht genauso nachempfinden, aber immerhin hatte er auch ein furchtbar tragisches Schicksal. Und abgesehen davon, hatte ich allgemein das Gefühl, Levi würde mich verstehen. Wir wussten nicht viel voneinander, aber da war dieses Gefühl in mir, als hätten wir eine unglaublich starke Verbindung.

 Mit einem Ruck, schüttelte ich das Selbstmitleid von mir ab und straffte die Schultern. Dann würde ich eben wieder zu Fuß gehen.

***

An der Schule angekommen, war ich so erschöpft, dass ich mich zunächst einmal auf die Stufen zum Haupteingang setzte und mich gegen das Geländer lehnte. Meine Augen drohten jeden Moment zuzufallen und ich zwang mich, sie offenzuhalten, um nicht hier vor der Schule einzuschlafen.

 „Hallo, Brooke." Ertönte plötzlich eine tiefe und bedrohliche Stimme von den Stufen über mir.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und meine Muskeln spannten sich an. Plötzlich war ich gar nicht mehr müde, sondern hellwach.

 Ich sprang auf traute mich aber nicht richtig, mich zu der Person hinter mir umzudrehen.
Obwohl mir klar war, wer es war, wollte ich den Tatsachen nicht ins Auge blicken.

 Aber das war egal, denn er übernahm das für mich. Mit langsamen schweren Schritten hörte ich ihn die Stufen zu mir herunterkommen. Erst als er eine Stufe tiefer als ich stand, blieb er stehen und drehte sich zu mir. Jackson stellte sich so hin, dass er direkt vor mir stand. Nah genug, dass ich seinen Atem an meiner Wange spürte.

 Intuitiv ging ich rückwärts eine Stufe rauf. Aber er folgte mir. Obwohl ich höher stand als er, war er noch immer größer.

 „Was willst du?" fragte ich und bemühte mich, die Worte selbstbewusst klingen zu lassen, aber stattdessen kamen sie eher verängstigt über meine Lippen.

 Ich hatte eine lange Jeans und einen Pulli an. Es gab nichts, dass er begrabschen konnte.
Jedenfalls nichts Unbekleidetes.

 Trotzdem schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf. Es war keiner da, um mir zu helfen.

Jackson schien das gleiche zu denken, denn er packte unsanft meinen Arm und zerrte mich mit sich die Stufen runter. Dann zog er mich in den Bereich unter der Treppe. Hier konnte uns keiner sehen und es war dunkel, wegen der Schatten.

 Als mir das bewusst wurde, wollte ich schreien, aber Jackson durchschaute mein Vorhaben und legte eine Hand über meinen Mund. Dabei drückte er auch meine Nase zu, sodass ich keine Luft mehr bekam.

 Mein Herzschlag ging so schnell, dass ich nichts mehr hörte außer ihm. In meinen Ohren rauschten das Blut und Tränen füllten meine Augen. Zappelnd und um mich schlagend und tretend, wehrte ich mich gegen Jacksons Griff, aber nichts half.

 Er sagte etwas, aber ich hörte ihn nicht. Als mir die Luft ausging, ergriff ich die einzige Möglichkeit, die ich noch sah und biss kräftig in Jacksons Hand. Ich schmeckte sogar Blut, bevor er einen wütenden Fluch aussprach und zurückzuckte. Sein Griff an meinem Arm wurde dabei auch lockerer und ich befreite mich. So schnell ich konnte, lief ich an ihm vorbei und wollte fliehen. Aber ich war zu langsam. Und er zu schnell.

 Heftig wurde ich an meiner Kapuze zurückgerissen. Ich musste würgen und fiel auf meinen Hintern.

 Jackson zerrte mich wieder hoch. Das Gesicht wütend, wie eh und je.

 „Du Miststück." Zischte er und stieß mich gegen die Wand.

 Unsanft stieß ich mit dem Hinterkopf gegen die Mauer und mir wurde schwindelig. Ich ging zu Boden, aber Jackson kam auf mich zu.

 „Wenn du noch einmal einen deiner Freunde auf mich ansetzt, bringe ich dich um."

 In meinem Kopf herrschte ein einziger Wirrwarr und ich verstand nicht, was er sagte. Was hat das zu bedeuten?

Aber nachfragen konnte ich nicht, denn Jackson beugte sich vor, holte aus und schlug mir ins Gesicht.

 Etwas Warmes und Nassen lief mir aus der Nase und als ich es mit dem Ärmel meines Pullis wegwischte, stellte ich fest, dass es Blut war.

 Jackson schlug erneut zu. Und ich rollte mich zu einer Kugel am Boden zusammen. Zitternd am ganzen Körper, betete ich zu Gott, dass er endlich aufhörte.

 Nach einem weiteren Tritt gegen meinen Bauch, wurde mir schlecht. Meine Sicht verschwamm und der nächste Schlag gab mir den Rest. Mir wurde schwarz vor Augen und ich verlor das Bewusstsein.

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Hey,

Ich habe die letzten male nichts mehr hochgeladen und das tut mir sehr leid, aber dafür kommt jetzt noch eins und demnächst dann wieder regelmäßig!

Ich hoffe übrigens es geht euch allen gut?

LG Kat

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt