Epilog

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Mittlerweile ging es Levi wieder den Umständen entsprechend ziemlich gut. Seit Mercys Tod war jetzt fast ein halbes Jahr vergangen.

 „Alles in Ordnung?"

 Ich zuckte zusammen und drehte mich zu Levi, der, einen Karton im Arm, neben mir stand und mich besorgt ansah."

 Ich lächelte und nickte. „Ja." Dann ging ich zu ihm hin, nahm den Karton aus seinen Armen und stellte ihn auf den Boden. „Ich bin einfach froh, dass wir das tun." Meine Hände wanderten seine Schultern und seinen Hals hinauf, bis sie an seinen Wangen liegenblieben.

 Er neigte seinen Kopf vor und lehnte seine Stirn an meine. „Ich auch." Raunte Levi mir zu und schlang einen Arm um meine Hüfte.

 Wir hatten vor zwei Monaten die Schule beendet. Levi hatte sich trotz der Umstände mit mir gemeinsam durch die Prüfungen gekämpft und wir waren beide gar nicht mal schlecht davongekommen.

 Eigentlich hatte ich immer vorgehabt nach der Schule irgendwo weit weg zu studieren, aber stattdessen hatte ich mich jetzt doch dazu entschieden aufs örtliche College in Portland zu gehen. Das waren nur eine Stunde Fahrt bis nach Brokenhills.

 Grund für die Änderung meiner Meinung, war zum einen die aktuelle Situation mit meiner Mom.
Da sie sich jetzt in Behandlung begeben hatte und sich das Verhältnis zwischen uns mit der Zeit immer mehr verbesserte, wollte ich dies nicht aufs Spiel setzen.

 Und der zweite Grund war Levi. Denn wegen seinem Dad, wollte auch er nicht wegziehen und ich wollte wiederum nicht weg von meinem neuen Freund.

 Also hatten wir beschlossen gemeinsam in eine Wohnung nahe des Colleges zu ziehen.

 Ich löste mich von Levi, der mir einen leidenschaftlichen Kuss geben wollte und sah mich in der Wohnung um. Wir hatten nur eine zwei Zimmer Wohnung, aber für uns beide reichte es. Vor allem, weil das Schlafzimmer ziemlich groß war.

 Obwohl ich den Zweifel meiner Mom zuhören bekommen hatte, war ich davon überzeugt, dass es funktionieren würde.

 „Ich hab noch was für dich." Sagte ich zu und ging zu meiner Reisetasche rüber, die ich neben dem Sofa abgestellt hatte, das bisher abgesehen von der Küche das einzige Möbelstück in der Wohnung war.

 „Ein Geschenk?" fragte Levi und folgte mir.

 Ich nickte „Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich denke, es gefällt dir trotzdem."

 Mein Freund lächelte auf mich hinab. „Alles, was du tust, gefällt mir."

 Ich verdrehte nur lächelnd die Augen und zog einen Bilderrahmen aus der Tasche. Dann überreichte ich ihn, Levi.

 Er nahm das Bild entgegen und sah es sich an. Seine Augen wurden ein wenig feucht und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Ein Lächeln, das Wehmut und Freude zugleich zeigte.

 Er hob seinen Blick wieder zu mir. „Danke."

 Ich lächelte.

 Das Bild zeigte Levi und Mercy von hinten. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und links und rechts von den Geschwistern gingen Olli und Sawyer. Alle drei Jungs sahen zu Mercy und lachten. Es war das Foto, das ich gemacht hatte, als wir alle zusammen Eislaufen gewesen waren.

 „Ich dachte, das wäre vielleicht eine schöne Erinnerung." Erklärte ich.

 Er stellte das Bild lächelnd auf die Küchenarbeitsplatte und gab mir einen Kuss auch die Stirn.
„Das ist es Snow."

 Ich ließ mich von ihm küssen.

 Als wir uns wieder voneinander lösten sah ich mich noch einmal im Raum um.

 „Wie wäre es mit einem Hund?" fragte ich und sah Levi mit einem bittenden Lächeln an.

 Er seufzte und kniff die Augen zusammen. „Immer noch nicht."

 Und dennoch hatte ich mir vorgenommen so lange weiterzufragen, bis er ja sagte.
Ich grinste „Ich werde dich noch überzeugen."

 Sein Lächeln wurde ebenfalls breiter „Vielleicht gäbe es da ja eine Möglichkeit, um mich etwas positiver für diese Idee zu stimmen." Er zog mich wieder näher zu sich heran und nickte zum Schlafzimmer. „Eine Matratze haben wir schon."

 Ich ließ mich willig von ihm mitziehen und kicherte, als er mich auf die Matratze warf. Dann legte er sich neben mich und beugte sich mit seinem Oberkörper über meinen. Langsam kam er meinem Gesicht näher und drückte mir den Mund auf die Lippen. Ich erwiderte den Kuss und legte meinen Arm um seinen Nacken. Meine Hand grub sich in seine Haare und ich zog ihn näher zu mir.

 Langsam ließ er sich ganz auf mich hinab und ich stöhnte leicht, als er seine Hüfte gegen meine drückte. Ich spürte, wie erregt auch er war.

 Doch plötzlich stütze er sich etwas hoch, legte eine Hand an mein Gesicht und strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

 Sein Blick folgte seinen Fingern, als er über mein Gesicht strich. Er folgte dem Schwung meiner Lippen und legte Daumen und Zeigefinger an mein Kinn. Ich sah ihm nur in die Augen und schmolz förmlich unter ihm davon.

 „Habe ich dir schonmal gesagt, wie wunderschön du bist?" flüsterte er ernst.

 Ich lächelte „Ich schätze schon, aber das kannst du mir gerne öfter sagen."

 „Im Ernst. Du bist wunderschön."

 „Danke." Entgegnete ich und senkte verlegen die Lider.

 „Und ich weiß nicht, womit ich dich verdient hab, aber ich bin froh dich zu haben."

 Jetzt sah ich ihn wieder an. In seinen Augen lag ein Gefühl, dass mich an Unsicherheit aber auch vollkommene Offenheit erinnerte.

 „Ich liebe dich und ich kann es kaum erwarten mir ein Leben mit dir aufzubauen." Fuhr er fort.
„Ich kann es kaum erwarten mit dir eine Familie zu gründen."

 Ich konnte mein strahlendes Lächeln nicht verbergen. Freude und Liebe durchströmte meinen ganzen Körper.

 „Ich liebe dich auch." Hauchte ich mich Freudentränen in den Augen. Und dann fügte ich verschmitzt hinzu: „Aber die Familie kann noch etwas warten."

 Er lachte leicht, dann küsste er mich wieder und ich zog ihm zwischendurch das Shirt über den Kopf.

 Zwischen all den Dingen die passiert sind. All die Sachen, die unser Leben so schwer machten, waren da Levi und ich. Levi und seine grenzenlose Liebe für mich. Und meine Liebe für ihn.

 Gemeinsam konnten wir alles schaffen und gemeinsam würden wir jedes Hindernis überwinden. Wir konnten die Welt erobern und wären auf ewig glücklich, solange wir einander hatten.

Er war mein Anker. Mein Fels in der Brandung. Und er war mein Leuchtturm in der Nacht. Ich wusste, dass ich mich immer auf ihn würde verlassen können und genau aus diesem Grund liebte ich ihn.


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hab beschlossen, dass Kapitel früher als sonst hochzuladen, weil ich nicht mehr warten konnte xD
Ich hoffe euch hat mein Buch gefallen und ihr schaut euch das Nachwort auch noch an! <3

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt