Teil 36

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Thalia hatte ein eigenes Auto und sie fuhr uns zu einer Eisdiele. Als ich ihr sagte, dass ich kein Geld hätte winkte sie ab.

 „Du brauchst kein Geld. Die Eisdiele gehört meinen Eltern." Erklärte sie und wackelte mit den Augenbrauen.

 Ich runzelte die Stirn „Aber wir ihnen nicht auffallen, dass du in der Schule sein musst?"

 Sie hob nur die Schultern. „Wenn sie sehen, dass es sich um einen echten Notfall handelt, werden sie ein Auge zudrücken. Eis hilft gegen alles und am besten gegen Liebeskummer, sagt mein Dad immer." Sie griff nach meinem Handgelenk und zog mich hinter sich her. Die Tische drinnen, waren nur wenig besetzt um diese Uhrzeit und Thalia zog mich geradewegs hinter die Eisausgabe und von dort durch eine Tür in den hinteren Bereich.

 Dort saß ein Mann mit dunklen Haaren und einem Südländisch angehauchtem Gesicht und hob den Kopf als er uns hörte.

 „Thalia? Schatz, was machst du hier?" fragte er mit starkem italienischen Akzent.

 Sie lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

 „Daddy, Brooke hier hat eine kleine Kriese."

 Ihr Vater sah jetzt zu mir „Liebeskummer?" fragte er mit mitfühlendem Blick.

 Ich schüttelte den Kopf.

 „Aber es ist ein Eis Problem habe ich recht?" er sah mich aufmerksam an „ja ich sehe es schon." Er stand auf und kam zu mir. Väterlich legte er eine Hand auf meine Schulter „Du siehst nicht gut aus. Ich bin übrigens Pablo."

 Ich erwiderte sein aufrichtiges Lächeln und ergriff die Hand, die er mir hinstreckte „Brooke." Stellte ich mich vor.

 Er nickte und sah dann wieder zu seiner Tochter. „Geht doch hoch und ich bringe euch eine Portion Eis hoch."

 Thalia lächelte „okay, danke Dad." Dann winkte sie mir, ihr zu folgen und führte mich durch einen Schmalen Gang, bis wir in einem Haus standen. Sie ging die Treppe hoch und ich folgte ihr in ihr Zimmer.

 Es war ein großes Zimmer und die Wand war in pastellrosa tapeziert. An den Wänden standen zwei Regale voller Bücher. Sie besaß fast die Hälfte von den Büchern, die ich hatte. Ein riesiges Bett ragte vom Fenster in den Raum und es sah so gemütlich aus, dass ich mich am liebsten in die frisch aussehenden Laken geworfen hätte.

 Thalias Zimmer war alles in allem ein Traum. Ihr weißer Schreibtisch fungierte gleichzeitig als Schminktisch und ein großer Spiegel war an der Wand dahinter befestigt.

 Über dem Spiegel und um ihr Fenster hingen Lichterketten, mit kleinen Lampions in allen Pastelltönen.

 Ich würde jederzeit hier einziehen so gemütlich fand ich es.

 Thalia setzte sich im Schneidersitz und klopfte neben sich auf die rosa Tagesdecke.

 Ich folgte ihrer stummen Aufforderung und setzte mich neben sie.

 Kurz darauf kam ihr Vater ins Zimmer. In Jeder Hand einen großen Becher voll Eis. „Die besten Sorten." Sagte er stolz und reichte mir einen der Becher. Ich bedankte mich bei ihm und nahm sofort einen Löffel Eis.

 Er hatte nicht übertrieben. Es war fantastisch. „Hmmm." Machte ich schwärmerisch. „Das ist das beste Eis, dass ich je gegessen habe." Und das war nicht gelogen.

 Pablo lächelte mir erfreut zu und sagte zu Thalia: „Sie darfst du öfter mitbringen."

 Sie lachte und ich ebenfalls. Dann verschwand ihr Vater wieder.

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt