Teil 31

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Nachdem Clea und Milo gefahren waren drehte ich mich wieder zu Sawyer und Oliver um, in der Hoffnung, dass sich Levi vielleicht mittlerweile zu ihnen gesellt hatte, aber stattdessen stand da niemand mehr.

Seufzend zog ich den Riemen meines Rucksacks ab und stellte die Tasche zwischen meine Beine, bevor ich mich gegen die Wand lehnte und die Schüler beobachtete, die entweder zur Bushaltestelle oder zu ihren Autos und Mitfahrgelegenheiten gingen. Auch Thalia sah ich in der Ferne mit einem Jungen ins Auto steigen, aber sie sah mich nicht. Nach der Party von Milos Freund am Freitag hatten wir uns nicht mehr gesprochen oder gesehen.

Der Parkplatz wurde mit der Zeit immer leerer bis ich irgendwann nur noch alleine da war. Ich wartete bestimmt schon zwanzig Minuten auf Levi und gerade als ich mir den Rucksack wieder über die Schulter warf und beschloss zu gehen, schwang neben mir die Türe auf.

Ein Junge aus meinem Biologiekurs trat heraus. Sein Blick glitt zu mir und er lächelte.

„Hi." Sagte er und ich wurde mit einem Mal nervös.

Ich hasste es mit Fremden zu reden. Wie hieß er nochmal? Johnson? Jackson?
„Hey." ich lächelte leicht und nickte knapp. Vielleicht hatte er mich ja nur beiläufig begrüßen wollen. Das taten die Leute doch ständig.

Aber entgegen meiner Hoffnungen, ging Johnsons/Jackson nicht einfach weg, sondern blieb einige Meter von mir entfernt stehen.

„Wir sind doch zusammen in Biologie, richtig?"

Ich nickte.

„Und arbeitest du nicht auch im Diner?"

Wieder nickte ich stumm. Mir war klar, dass er Smalltalk führen wollte, aber ich hatte keinen blassen Schimmer wie das ging. Normalerweise ging ich solchen Situationen erfolgreich aus dem Weg.

J. schien zu merken, dass ich mich ein wenig unwohl fühlte, denn er übernahm für mich. „Wie heißt du nochmal?" fragte er und lächelte mich freundlich an.

„Brooke." Erwiderte ich „Du?"
Sein Lächeln wurde breiter „Jackson."

Ha, ich war also doch nah dran!

Mein Blick wanderte über sein Gesicht.
Er hatte markante Gesichtszüge und Haare die Pechschwarz waren. Genau wie seine Augen. Man konnte die Pupillen kaum erkennen. Die welligen haare waren an den Seiten abrasiert und der Rest zu einem Knoten nach hinten gebunden. Alles in allem war er ziemlich attraktiv. Nicht so hübsch wie Sawyer oder Levi aber dennoch nicht zu verachten

Jackson musterte mich ebenfalls. Sein Blick glitt von meiner Lila Strumpfhose zu dem Rock und dem hellen lila Pulli, den ich unter meiner beigen Winterjacke trug. Für meinen Geschmack sah er zu lange auf den tiefen Pulli Ausschnitt. Als sein Blick an meinem Gesicht hängen blieb und er mich beim Starren ertappte, wandte ich verlegen den Blick ab.

„Wirst du abgeholt?" fragte Jackson mich weiter aus.

Ich winkte ab „Oh, nein. Eigentlich wollte ich mich hier mit jemandem treffen, aber wie es scheint, taucht er nicht auf." Ich ließ meinen Blick über den leeren Parkplatz schweifen „Was mich nicht überraschen sollte." Fügte ich noch zu mir selbst hinzu. Dann sah ich wieder zu ihm „Und was ist mit dir?"

Ein schiefes grinsen trat wieder auf sein Gesicht. „Musste noch zum Schulleiter." Aus irgendeinem Grund klang er stolz und ich ging davon aus, dass er vielleicht für etwas gelobt wurde oder so, weshalb ich es für angebracht hielt, nachzufragen.

„Wieso warst du da?"

Sein Grinsen wurde jetzt verwegener und er machte einen Schritt auf mich zu, als würden wir über etwas furchtbar Intimes reden. „Hab mich geprügelt." Raunte er.

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt