Teil 26

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Wir fuhren erst gegen 1. Levi hatte nichts getrunken, um uns fahren zu können und ich saß wieder vorne, während Sawyer sich auf der Rückbank gegen Oliver gelehnt hatte und schnarchte.

Das Radio spielte leise Musik im Hintergrund und ich sah aus dem Fenster.

„Und, war es so schlimm, wie du gedacht hast?" fragte Levi nach einigen Minuten Fahrt.

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung „Oh, es war schlimmer." Entgegnete ich ernst.

Levi nahm kurz den Blick von der Straße, um mich anzusehen und lächelte als er erkannte, dass ich log.

„Ich bin froh, dass es dir gefallen hat." Sagte er.

Ich runzelte die Stirn und mein Gehirn suchte nach der Falle, die er mir stellen wollte. Vielleicht war ich auch einfach zu müde, um den spöttischen Sarkasmus aus seiner Stimme zu hören?

„Bist du krank?" fragte ich besorgt und war sogar kurz davor ihm spielerisch eine Hand an die Stirn zu legen, aber mitten in der Bewegung hielt ich inne und zog die Hand zurück. Hoffentlich hatte er diese Geste nicht bemerkt.

Aber Levi zog mich nicht auf. Er lachte nur. „Ob du es glaubst oder nicht Snowwhite, ich kann auch mal nett sein."

Ich schnaubte. „Levi. Nett. Ne, sorry aber die Worte schließen sich gegenseitig aus."

Ich hatte nicht viel getrunken, aber ich vermutete, dass die Müdigkeit meine Stimmung so weit veränderte, dass es mir Spaß machte, mit Levi rumzualbern.

Hinter uns grunzte Sawyer einmal laut und als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass auch Oliver gegen die Scheibe gelehnt eingeschlafen war. 

Vielleicht sollte ich auch schlafen. Überlegte ich und war schon drauf und dran mich seitlich in meine Jacke zu kuscheln, als Levi erneut etwas sagte.

„Wo wohnst du?"

Ich schreckte verwirrt hoch. In Gedanken war ich schon so weit beim Schlaf gewesen, dass ich beinahe vergessen hatte, dass Levi ja noch da war.

„Warum willst du das wissen?" hakte ich misstrauisch nach.

Er runzelte die Stirn. „Na, wie willst du denn sonst nachhause kommen?"

„Oh." Mit einer Hand fuhr ich mir übers Gesicht. Mist, das hatte ich nicht bedacht. „Du- ähm, du kannst mich einfach beim Diner absetzen, mein Auto steht da." Log ich.

„Tatsächlich? Ich habe kein Auto gesehen, als wir vom Parkplatz gefahren sind."

Verdammt. Das war eine schlechte Ausrede. „Oh ich habe nicht auf dem Parkplatz geparkt."

Levi hielt an einer roten Ampel und wandte sich mir zu. Er wirkte nachdenklich und hatte die Stirn in Falten gelegt. „Du bist eine gute Lügnerin Snow, aber ich glaube dir trotzdem nicht." Stellte er schließlich fest.

Ich wich seinem Blick aus und überlegte fieberhaft, wie ich mich sonst noch rausreden könnte. Ich könnte mich zu Milo fahren lassen, schließlich waren seine Eltern nicht da, aber andererseits müsste ich dann zugeben, dass ich Levi nun doch Nachhilfe gab und darüber wäre er kein wenig begeistert.

Oder ich sagte ihm Cleas Adresse, aber es war mitten in der Nacht und ihre Eltern wären vermutlich nicht sehr begeistern. Ebenso wenig wie Clea selbst, der ihr Schönheitsschlaf heilig war. 

Thalia wäre auch eine Option gewesen, aber ich war nicht sicher, ob wir schon gut genug befreundet waren, um mitten in der Nacht aufzutauchen und außerdem wusste ich nicht mal, wo sie wohnte.

SnowwhiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt