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Jisung;


„Mir geht es gut, keine Sorge."


Ich verdrehte die Augen während ich meine Mutter am anderen Ende der Leitung hatte. Mein Handy war zwischen meiner Schulter und meinem Ohr eingeklemmt während ich über die Farbe des Tattoos von einem meiner Stammkunden wischte mit einem Tuch. Normalerweise ging ich natürlich nicht ans Telefon wenn ich gerade einen Kunden vor meiner Nase hatte. Aber er kam schon ewig hier her und meinte es wäre kein Problem für ihn. Also ging ich einfach ran und war zum Glück jemand, der sich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren konnte. Das hieß ich konnte volle Leistung erbringen und gleichzeitig meiner Mum dabei zu hören, wie sie sich Sorgen um meine Zukunft machte.


„Bist du dir sicher, Schatz? Hast du schon jemanden kennengelernt? Etwas Ernstes?"


Ich atmete einmal tief durch, schloss meine Augen dabei um runter zu kommen denn dieses Thema hatte uns schon sehr viel Ärger eingebracht. Meine Eltern kamen mit meinem Lebensstil nicht zu Recht. Sie wollten lieber jemand dauerhaften bei mir sehen anstatt zu hören, dass ich keine Lust auf irgendwelche festen Beziehungen hatte. Es war sogar so schlimm, dass ich von meinen Eltern eine sehr lange Zeit Abstand suchte und nach einem großen Streit nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Von da an lief nichts mehr so wie ich es wollte und irgendwie ging alles schief. Sie hatten Angst ich könnte mich mal mit jemanden treffen der mich einfach verschleppte und entführte. Jemand der mich dann ermordete weil ich die Leute natürlich nicht kannte, mit denen ich mich traf. Ich konnte ihre Sorge auch verstehen aber irgendwann war es zu extrem gewesen. Sie hatten sogar extra geeignete Partner, in ihren Augen, für mich gesucht und wollten sie mir andrehen. Doch nachdem ich aus einer sehr zerstörten und kaputt machenden Beziehung kam, wollte ich nie wieder eine haben. Es passierte nicht einfach so, dass aus dem kleinen, süßen Jisung plötzlich ein gefühlskalter und desinteressierter wurde. Beziehungen waren furchtbar und ich wollte mich nie wieder so ausnutzen lassen. Mein damaliger Freund hatte alles an mir ausgenutzt. Ich war immer zu nett, wollte jedem helfen und opferte mich für die Leute in meiner Umgebung auf. Es war nicht nur mein Exfreund, welcher das ausnutzte. Ich hatte viele Freundschaften die nur aus geben bestanden. Ich gab immer nur, bekam aber nie etwas zurück. Ich hatte gelernt aus meinen Fehlern und deswegen war ich nur noch mit meinen jetzigen Freunden befreundet. Ich wollte auch keine anderen haben. Nur sie denn ich wusste, ich konnte ihnen wirklich vertrauen.


Es war eine schwere Zeit für mich gewesen und als ich mich einigermaßen gesammelt hatte und mein Image komplett änderte und langsam anfing mich wieder wohl zu fühlen mit dem fremden Sex, ging das mit meinen Eltern los. Wir hatten uns sehr gestritten und ich litt darunter auch wenn ich es nicht zeigen wollte. Bis mir das Buch von Minho in die Hände gefallen war. Seit dem hatte sich alles geändert. Wirklich alles. Meine Sicht auf das Leben änderte sich wieder rapide und ich verstand, dass Eltern sehr wichtig war. Auch wenn sie manchmal übertrieben und einem falsche Entscheidungen aufdrängten. Sie taten es schließlich nur aus Liebe und mittlerweile kam ich viel besser mit ihnen zu Recht. Man hatte nur die einen Eltern und das nicht für immer. Irgendwann waren sie nicht mehr da oder erinnerten sich im hohen Alter nicht mal mehr an einem. Das wäre furchtbar und wenn ich darüber nachdachte, ohne meine Eltern leben zu müssen, das wäre furchtbar.


Minhos Buch hatte mich aufgeschreckt und auch wenn mich meine Eltern sehr liebten, konnte ich ihre Fürsorge irgendwie verstehen. Außerdem war es nicht mehr so schlimm wie es damals war.


„Mum.. Du weißt doch wie es bei mir läuft.", „Ach, ich weiß doch.. Es wäre nur schön. Wie läuft euer Geschäft?"


Ich grinste etwas, wechselte die Seite indem ich das Handy zwischen meiner Schulter einquetschte und setzte die Nadel wieder auf der Haut meines Kunden an.


„Es läuft sehr gut. Ich bin auch gerade am Tätowieren also können wir später telefonieren? Grüß Dad, liebe euch."


Ich legte dann auf und mein Kunde lachte auf, fand es dennoch süß und ich erwiderte es nur mit einem Grinsen, konzentrierte mich lieber auf das Motiv und die bunte Farbe, die er haben wollte.


Ich bemerkte wie Changbin das Hinterzimmer betrat und laut aufseufzte.


„Man, ich bin so froh gleich Feierabend zu haben.. Du kommst doch auch nach dem Kunden mit zu mir, oder? Die anderen kommen auch alle.", „Meinst du mit alle, wirklich alle?"


Ich musste ihn nicht ansehen um zu wissen, wie er mit den Schultern zuckte.


„Na ja, alle eben. Außer Minho denke ich nicht. Chan hat ihn eingeladen aber er hat schon etwas anderes vor."


Ich seufzte leise. Es wäre auch zu schön gewesen.. 


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𝐒𝐄𝐑𝐄𝐍𝐃𝐈𝐏𝐈𝐓𝐘┊𝙼𝚒𝚗𝚜𝚞𝚗𝚐✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt