Man tat das viel zu selten. Sich einfach raus zu setzen, irgendwo wo niemand einen finden konnte. Hier konnte man tief durch atmen, konnte das Wetter genießen und sich entspannen. Hier war kein Straßenlärm sondern das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Wassers. Die anderen drei Herrschaften waren sehr entspannt beim Angeln und Minho verriet mir, dass man dabei ruhig bleiben musste um die Fische nicht zu verscheuchen. Ich fand es irgendwie schön für die drei wie entspannt sie wirken. Aber Minho und mir ging es nicht anders. Es war so entspannend auf dieser Wiese voller Grün und hier und da ein paar Blumen. Sie Sonne strahlte so schön, erwärmte einen die Haut und ich wollte gar nicht weg von hier.
Das Wochenende hatte erst begonnen und da war ich auch sehr froh drüber.
Ich wollte eigentlich auch noch etwas weiter zeichnen denn überraschender Weise wuchs meine Kreativität hier bis ins unermessliche und der Bleistift bewegte sich wie von alleine über das Papier. Ich war so inspiriert und das lag auch sicherlich daran weil ich so glücklich war. Desto glücklicher man war, desto produktiver war man auch. So war das einfach im Leben.
Na ja, eigentlich wollte ich mich weiter aufs Zeichnen konzentrieren aber Minho stahl mir schließlich die Konzentration und bekam meine volle Aufmerksamkeit. So verfielen wir in einer kurzen Knutscherei bis er seine Stirn lächelnd gegen meine lehnte und ich konnte glücklicher gar nicht mehr sein.
„Wenn ihr den Kopf abgeschlagen habt kann ich euch helfen den Fisch zu zubereiten."
Eigentlich wollte ich das gar nicht aber ich wollte auch meinen Einsatz zeigen. Ich wollte auch zeigen, dass ich etwas bieten konnte und nicht nur wie eine Diva vor den Aufgaben weg rannte. Nein, ich versuchte es lieber und wenn die Fische tot waren, die sie gefangen hatten, und ich ihnen nicht mehr in die Augen sehen musste, fiel es mir viel leichter für unser Abendbrot zu sorgen.
Ehrlich gesagt war ich erstaunt wie viel Geduld Chan und Changbin doch haben konnten. Ich hatte sie beobachtet als ich mich an Minho gekuschelt hatte und den Moment genoss. Sie blieben so geduldig wobei ich schon längst ausgetickt und aufgegeben hätte. Das hätte ich von den beiden nicht erwartet und es war interessant diese neuen Seiten von ihnen kennen zu lernen. Man lernte seine Freunde eben jeden Tag ein Stück besser kennen.
Minhos Dad strahlte schon von selbst so eine Ruhe aus. Das fand ich sehr interessant und deswegen passte es auch zu ihm so gelassen und entspannt zu sein. Vielleicht war es auch genau das, was die anderen Jungs so ansteckte.
„Bist du sicher oder machst du dir dann auch ins Hemd?"
Ich schlug Changbin leicht auf den Hinterkopf und wollte wirklich helfen. Ich wollte mich beteiligen und ich war froh als das wenigstens von den anderen beiden angenommen wurde.
„Das ist nett, Jisung. Aber wenn du das nicht möchtest, brauchst du uns nicht helfen.", sagte sein Dad mit einem Lächeln und das glaubte ich ihm auch sofort. Er wirkte dabei so aufrichtig. Nicht so, als würde es ihn stören oder so. Er schien wirklich ein toller Mensch zu sein und genau so war ja auch sein Sohn. Ein richtig toller Mensch.
Je doch blieb ich standhaft und wollte sie nicht die ganze Arbeit machen lassen.
„Ich möchte aber helfen also können sie sich ruhig etwas ausruhen und wir machen den Fisch.", „Da hast du dir einen fleißigen Jungen ausgesucht, mein Sohn."
Er tätschelte Minhos Schulter und irgendwie ließ mich die Geste lächeln und machte mich auch froh. Immerhin war es mir wichtig von Minhos Vater gemocht zu werden. Zwingen konnte man natürlich keinen einen zu mögen aber Minhos Vater war sehr wichtig in seinem Leben. Es wäre etwas schwieriger für mich wenn gerade diese Person dann nicht mit mir klar käme aber anscheinend verurteilte er keine Menschen und ich fühlte mich sehr wohl in dieser Truppe. Ich wollte mir gerne alte Geschichten anhören und so noch mehr von Minho erfahren. Ja, ich hatte schon seine Babyfotos gesehen und ich war mir sicher dahinter gab es noch viele Geschichten zu entdecken und ich wollte diese Momente alle aufsaugen. Denn dieser Mensch war mir so ans Herz gewachsen und deswegen wollte ich so viel wie es nur ging über ihn wissen.
Ja, Minho war eben sehr besonders.
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