„Silvester!" rief die schrecklich nervige Stimme meiner Cousine mich zum dritten Male.Ich habe mich in mein Zimmer zurückgezogen. Weg von ihr und ihrer noch schlimmeren Mutter. Meine Tante hat an allem etwas auszusetzen. Und meine Cousine kommt ganz nach ihr.„Silvester, wenn du nicht sofort ins Esszimmer kommst, essen wir den Kuchen ohne dich!" gab sie wütend von sich.
Genervt stand ich vom Bett auf und lief an ihr vorbei nach unten.„Da bist du ja!" empfing mich meine Mutter fröhlich. Auch sie kann meine Tante und Cousine nicht ausstehen. Aber sie gehören nun mal zu meiner Familie.„Immer muss man auf dich warten. Ariane hast du dein Kind nicht gelehrt zu gehorchen." schimpfte meine Tante Claudia mit meiner Mutter.„Lasst uns jetzt friedlich Kuchen essen." rettete meine Oma die Situation.
Meine Mutter und meine Tante stritten sich die meiste Zeit. Sie sind sich nie einer Meinung.Meine Oma ist immer bemüht Frieden zu stiften, während mein Opa nur immer schweigend zusieht.Meine Mutter servierte jedem von uns ein Stück Kuchen. Mein Geburtstagskuchen. Eigentlich habe ich erst morgen Geburtstag, aber da ich in den morgigen Tag mit meinen Freunden hinein feiere, haben wir die Familie vorher eingeladen.Zusammen verspeisten wir den Kuchen.Danach reichte mir meine Tante ein Geschenk. „Alles Gute, Silvester!" gratulierte sie mir.„Vielen Dank, Tante Claudia"Meiner Tante Claudia war es sehr wichtig, dass ich sie immer mit Tante und ihrem Vornamen anspreche. Fragt mich nicht wieso, ich habe nämlich nicht den blassesten Schimmer.
Gespannt packte ich das Geschenk aus.„Wow Tante Claudia! Vielen Dank für die Haarbürste" versuchte ich glücklich von mir zu geben.Also bitte wer schenkt schon eine stinknormale Haarbürste her?Meine Mutter hielt sich die Hand vor den Mund, um sich ihr Lachen zu verkneifen. Aber ein Prusten konnten wir alle trotzdem hören.„Ariane! Was soll das? Das ist ein ernst zu nehmendes Geschenk!"Nun konnte auch ich mir mein Lachen nicht verkneifen.„Du undankbare Göre!" fuhr mich meine Tante an.„Claudia, beruhige dich." mischte sich meine Oma ein.Sogar mein Opa hatte ein amüsiertes Grinsen im Gesicht.„Mit der Haarbürste sollst du endlich mal Ordnung auf deinem Kopf machen! Nimm dir ein Beispiel an Nina."Nina ist der Name meiner Cousine.„Dann fehlt mir aber noch ein Kilo Make-up und Lippenstift." gab ich amüsiert von mir.Meine Mutter lachte wieder laut auf. Dieses mal ohne Versuch es zu vertuschen.
„Silvester! Was ist das für ein Benehmen? Meine Mutter hat sich Mühe gegeben, dir etwas zu schenken! Wie kann man nur so undankbar sein?" mischte sich meine Cousine ein.„Komm Nina wir gehen. Es ist hier kaum auszuhalten!" knurrte meine Tante und stand wütend auf. Ohne etwas weiteres zu sagen stürmt sie zusammen mit Nina raus.Wir hörten nur noch die Haustüre laut zuschlagen.Meine Mutter und ich lachten laut los. Irgendwie waren die zwei ja schon amüsant.„Ich habe schon die perfekte Geschenkidee für Nina" prustete ich los„Ein Abschminkmittel!"Meine Mutter stieg wieder in mein Lachen mit ein.
„Könntet ihr euch nicht einmal zusammenreißen? Ariane du bist doch kein Kind mehr!" beschwerte sich meine Oma.„Jedes mal dasselbe mit euch. Als Kinder habt ihr euch noch gut verstanden und jetzt schafft ihr es kaum zwei Stunden ohne zu streiten in einem Raum."Mein Opa legte meiner Oma beruhigend eine Hand auf die Schulter.„Ariane kann dieses Mal nichts dafür, Erika."Bestätigend nickte ich.„Wie auch immer! Silvester, hier das möchte ich dir noch geben bevor auch wir aufbrechen."Meine Oma hielt mir ein kleines Geschenk hin.„Alles Gute!"Dankend nahm ich meiner Oma das Geschenk aus der Hand und packte es aus.Meine Oma schenkte mir ein Kompass.Mit dem Schenken ist meine Familie anscheinend nicht sehr begabt. Was will man 2020 mit einem Kompass?Wenigstens sieht er schön aus und kann als Dekoration dienen. Er ist goldig umrahmt und die Umrahmung mit Blumen gemustert. Ich öffnete ihn und probierte ihn aus.„Vielen Dank Oma!"„Sie ihn als Symbol. Wenn du vom falschen Wege abkommst, führt er dich auf den Richtigen. Der Kompass ist ein Erbstück. Auch ich habe ihn von meiner Oma zu meinem 18. Geburtstag bekommen."Meine Großeltern verabschiedeten sich beide von uns und ließen mich mit meiner Mutter allein.
„Mein Geschenk bekommst du Morgen. Wann kommen deine Freunde?" erkundigte sich meine Mutter. Ich sah auf meine Uhr.„In zwei Stunden."Meine Mutter half mir noch alles für die Party herzurichten und ging dann zu ihrer Freundin Mara.Zum Glück kommt sie erst morgen wieder.Ich selbst richtete mich noch schnell etwas her. Ich zog einfach eine schwarze Jeans mit einem schwarzen Pulli an. Ich steh auf schwarze Kleidung. Schminken war nicht so meins. Deshalb ließ ich es auch bleiben.
Ein klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Das wird Lilien sie wollte schon etwas früher kommen.Schnell ging zur Haustüre, um diese zu öffnen.Lilien umarmte mich sofort als Begrüßung und kam rein.„Hast du schon alles vorbereitet? Sonst helfe ich dir noch. Die anderen kommen circa in ner Stunde."schaut sie mich fragend an. Eigentlich war alles schon hergerichtet, was ich ihr gleich sagte. Deshalb machten wir es uns noch auf der Couch gemütlich.„Meine Tante Claudia hat mir eine Haarbürste geschenkt!" erzählte ich Lilien. Diese lacht sofort los.Lilien kennt meine Tante. Beide haben sich bei meinem 16. Geburtstag kennengelernt, aber das ging ziemlich nach hinten.Claudia schimpfte ständig über Lilien. Lilien nimmt sich kein Blatt vor den Mund und haut alles raus. Aber das ist es, was ich an ihr schätze. Lilien sagt die Wahrheit gerade heraus und nicht, das was man hören will.Auf jeden Fall ist auch meine Tante an meinem 16. Geburtstag rausgestürmt. Mit Verabschiedungen hat sie es glaub nicht so.Ihr fragt euch bestimmt, wieso wir sie trotzdem jedes Jahr einladen.Nur wegen meiner Oma ihr bedeutet das viel. Sie leidet auch darunter, dass die Beziehung zwischen meiner Mutter und Claudia so schlecht ist.„Eine Haarbürste. Gott deine Tante macht mich fertig. Lass mich raten sie ist wieder rausgestürmt."Ich bestätigte Lilien mit einem Nicken, dass sie richtig lag.
Lilien und ich quatschten noch bis die anderen kamen. Insgesamt waren wir 17 Leute.Wir tranken Alkohol. Ließen die Musik laut laufen. Tanzten und spielten Trinkspiele. Die Party war voll im Gange.Mein Freund James hängte an mir, wie eine Klette. Sobald er Alkohol trank, war er sehr anhänglich.„Noch 10 Minuten" schrie Lilien„dann ist unsere Silvi endlich 18 Jahre! Und wir haben ein neues Jahr vor uns!"Alle jubelten.
Ich habe zwar am 01.01 Geburtstag aber meine Mutter nannte mich trotzdem Silvester. Wahrscheinlich weil ich sehr knapp am Neujahrstag raus geschlüpft bin.Morgen oder in ein paar Minuten bin ich 18. Aber was ändert das schon groß? Ich trinke schon Alkohol. Ich gehe in Clubs mit meinem gefälschten Ausweis. Ja Lilien und ich sind kleine Badgirls.„Silvester, wo bist du nur in deinen Gedanken!" holte mich James wieder in die Realität. Er küsste mich kurz und lief dann weg von mir. Wahrscheinlich um ein Getränk zu holen.
„5 Minuten" schrie Noah mein bester Freund.Wieder schrien wir alle.Lilien füllte gerade die Sektgläser auf.Irgendwas zog mich in die Küche. Es war ein ganz komisches Gefühl, aber ich wollte unbedingt in die Küche. Ich gab dem Drang nach und ließ in mich leiten.„Silvester? Wo willst du hin? In 3 Minuten bist du 18!" schrie jemand. Doch ich bin in dem Drang gefangen und ließ mich in die Küche führen. Mein Blick schoss sofort auf meinen Kompass, den ich von meiner Oma bekommen hatte. Ich nahm in in die Hand und der ganze Drang war wie weg.Komisch, dachte ich. Und legte den Kompass wieder zurück. Doch sobald ich ihn nicht mehr berührte habe ich den Zwang ihn wieder bei mir zu haben.
„SILVESTER ZWEI MINUTEN! SCHWING DEINEN ARSCH HIERHER!" schrie Lilien.Mit dem Kompass in der Hand lief ich wieder zu den anderen, die mich komisch musterten.„Hast du gekotzt?" fragt mich Noah. Verneinend schüttelte ich den Kopf und ließ mein Blick auf den Kompass sinken.
„1 Minute" schrien alle.Lilien drückte jedem ein Sektglas in die Hand.„30 Sekunden"Ich hatte den Zwang den Kompass aufzumachen, also tat ich das auch. Die Zeiger des Kompasses spielten verrückt und drehten sich in alle Richtungen.Okay? Was geht hier vor sich?
„10"
„9"
„8"
„7"
„6"
„5"
„4"
„3"
„2"
Zählten meine Freunde runter.
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In a different World
Fantasía„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...