2. Kapitel

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Plötzlich verblasste alles rund um mich herum. Die Wände meines Hauses verschwanden. Meine Freunde verblassten. Das„1",dass sie schrien konnte ich nur ganz entfernt wahrnehmen.Was geschieht hier bloß? 

Als alles allmählich wieder Konturen annahm, erkannte ich, dass ich in einem Wald stand.What the hell?Ich hatte keine Kleidung mehr an. Ich stand nackt in einem Wald.Ich schloss meine Augen, um aus diesem Traum aufzuwachen. Doch das brachte nichts. Ich war immer noch nackt im Wald.Ich zwickte mich in meinen Arm. Auch das half nichts.Es war stockdunkel ich konnte nicht erkennen, wo genau ich war.Immer wieder ertönte ein Rascheln von irgendwo. Ich konnte nicht einschätzen, was dieses Rascheln verursacht. Ein Tier? Oder einfach der leichte Wind, der mir eine Gänsehaut bescherte?Ich musste so schnell wie möglich an einen windgeschützten Ort. Doch wie? Ich sah nur die Umrisse von Bäumen. Hatte kein Handy. Ich hatte rein gar nichts bei mir. 

Plötzlich ertönten zwei Stimmen in der Nähe. Sie waren so weit entfernt, dass ich nicht verstehen konnte, was sie sagten.„HILFE" schrie ich laut stark. Keine Sekunde später spürte ich die Präsenz von zweier Menschen vor mir. Wie kamen die so schnell zu mir? Ihre Stimmen hab ich doch nur entfernt gehört?„Was schreist du hier so rum?" fuhr mich der eine an. Beide musterten mich. Sie machten nicht mal Anstalten wegzuschauen. Aber in der Dunkelheit können sie meinen Körper sowieso nicht näher betrachten.Wie ich mich da geirrt hatte.„Antworte" herrschte die gleiche Stimme wieder. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst hatte. Diese Ungewissheit, dass ich nicht weiß wo ich bin und was passiert jagt mir eine ungeheure Angst ein. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so viel Angst wie in diesem Moment. Zitternd vor Kälte und Angst stand ich vor diese Männern und schaffte es immer noch nicht ihnen zu antworten.„Mädchen wir wiederholen uns nicht gerne." sagt eine etwas tiefere und rauere Stimme. 

Was soll ich denn Antworten ich habe ja selbst keine Ahnung, was vor sich geht. Als ich endlich meine Stimme wieder gefunden hatte antwortete ich den Männern.„Ja das ganze ist etwas komisch. Ich hab nicht den blassesten Schimmer wie ich hier hergekommen bin."Ich merkte, wie mich die beiden Männer musterten und das war mir mehr als nur unangenehm. So gut es geht versuchte ich mit meinen Händen meine weiblichen Körperteile zu verstecken.Die Männer lachten nur. Einer von beiden näherte sich mir. Ich hörte ihn schnuppern. Was zum Teufel? 

„Friedrich, sie ist kein Vampir und kein Werwolf."Natürlich ich bin ein Mensch. Was sollte ich sonst sein? Vampire und Werwölfe gibt es nicht, der ist wohl auf den Kopf gefallen.Jetzt kommt auch der andere Mann näher.„Was machst du hier im Wald? Wolltest du abhauen? Du weißt das wird mit dem Tode bestraft!" stellte dieser Friedrich fest.Todesstrafe in welcher Zeit leben die den bitte?„Also bitte die Todesstrafe gibt es nicht mehr!" schimpfte ich.Dies fanden die beiden wohl nicht so toll.„Komm wir bringen sie zum König." König? Was geht hier nur vor sich? Einer von den beiden packte mich am Arm und zog mich mit sich. Ich ließ dies einfach über mich ergehen. Ich mein was sollte ich sonst tun? Ich bin froh wenn ich aus dem Wald herauskomme.„Der König wird nicht sehr erfreut sein. Er ist im Moment sowieso sehr schnell zu reizen, also benimm dich. Rede nicht ohne gefragt zu werden. Am besten du machst gar nichts. Sterben wirst du sowieso, aber wenn du dich benimmst, wird es weniger schmerzhaft." erklärte einer.Okay, ich muss hier doch weg. Da bleibe ich doch lieber im Wald. Mit aller Kraft riss ich meinen Arm frei und renne gleich los, aber eine Hand hat mich gleich an der Hüfte gepackt.„Du machst es nur schlimmer. Komm einfach mit und mach keinen Ärger." Damit hielten sie mich auf beiden Seiten fest und zogen mich durch den Wald. 

 In der Ferne konnte ich schon vereinzelt Lichter erkennen, die immer näher kamen.Als ich sah, dass mich die Männer nackt durch das Dorf führten, fing ich wieder an mich zu wehren. Vereinzelte Tränen rannen aus meinen Augen.Mit aller Kraft blieb ich stehen, doch auch das beeindruckte die Männer nicht. Denn einer warf mich einfach über die Schulter und setzte seinen Weg fort.Beide lachten über meine jämmerlichen Schläge auf den Rücken des Mannes.Zum Glück war es mitten in der Nacht und im Dorf waren keine Menschen mehr unterwegs, zumindest sah ich keine mehr. Licht brannte nur noch in wenigen Häusern, also schliefen wohl die meisten schon. Die zwei Männer liefen noch eine Weile bis sie mich vor einem Schloss ansetzten. 

Es war ein riesiges Schloss, wie in einem Kinderbuch. Am Tor standen zwei Wachen, eine links die andere rechts. Mit ihren Lanzen die sich kreuzten, versperrten sie den Weg.„Wir müssen zum König. Das Mädchen ist geflohen." sagte einer meiner Entführer.Die Wachen ließen uns passieren und die Männer packten mich wieder an beiden Armen jeder auf einer anderen Seiten.Ich schämte mich so sehr nackt an den Menschen vorbeigeführt zu werden. Die Anwesenden schauten neugierig zu uns und ich merkte ihre Blicke auch noch in meinem Rücken als mich die zwei Männer weiter führten. Ich sah nur auf den Boden. So etwas peinliches habe ich noch nie erlebt.Plötzlich blieben wir stehen und die Männer klopften an die Türe. Die Türe öffnete sich und ich wurde rein geschubst.  „Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich beide Männer neben mir.Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. 

„ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine sehr dominante Stimme. Ich hörte viele Schritte an mir vorbeieilen und die Türe zu schlagen.Dann vernahm ich ein sehr wütendes knurren, was mich aufblicken ließ. Mein Blick traf sehr wütende Augen. Sehr wütende rote Augen. Durch ein lauten Knall schreckte ich zusammen. Der König hatte einfach einen Stuhl in die Ecke geworfen, der in Einzelteile verfällt.Nun wurde es mir klar. Meine letzte Stunde hat geschlagen, vielleicht auch Minute.Der König kam mit energischen Schritten auf mich zu. Mit seinem roten Augen blickte er mich an, was mich meinen Blick gleich wieder sinken ließ. Ich erwartete einen Schmerz und kniff meine Augen zusammen. Allerdings kam kein Schmerz. Der König zog mich in eine Umarmung. Und komischerweise fühlte sich diese Umarmung gut an.Seine Hände, die mich umschlossen und gaben mir Sicherheit.„Du bist es. Ich habe solange auf dich gewartet." murmelte er in die Umarmung. Als er dann doch keine Anstalten macht mich loszulassen, regte ich mich. Nicht, dass ich mich nicht wohl in seinen Armen gefühlt hätte, aber mein Verstand sagte mir, dass das falsch war. Also löste ich mich aus der Umarmung. 

 „Was ist hier los? Ich verstehe gar nichts." fragte ich den König.Ich will endlich Klarheit. Ich will wissen was vor sich geht und aus diesem schrecklich realen Traum aufwachen.„Alles zu seiner Zeit. Als erstes bekommst du was zum anziehen."Das waren gute Neuigkeiten. Dann würde ich mich nicht mehr so entblößt fühlen.Die Türe öffnete sich und eine Dienerin legte Kleidung auf den Tisch, um dann gleich wieder zu verschwinden.Der König hatte mich doch die ganze Zeit umarmt, wie kann er dann den Befehl mir Kleidung zu bringen aussprechen?Was geht hier vor sich?Endlich ließ mich auch der König los und ich lief schnell zu der Kleidung. Es war ein Kleid. Schnell schlüpfte ich hinein und atmete tief aus. Jetzt konnte ich meine Schultern straffen. Das Kleid gab mir Stärke. 

Der König musterte mich von unten bis oben.„Hast du Hunger?"Ich schüttelte auf die Frage nur den Kopf. Im Moment konnte ich nicht an das Essen denken.„Brauchst du irgendwas?" wollte der König von mir wissen und wieder schüttelte ich den Kopf.Er kam wieder auf mich zu und blieb knapp vor mir stehen. Seine Lippen fanden den Weg zu meinem Ohr.„Ich werde jeden einzelnen umbringen der dich nackt gesehen hat. Jeden."Erstaunt sah ich ihn an.„Ich will nur nach Hause, niemand muss wegen mir sterben."Mein Wunsch ignorierte der König. Er ging einfach gar nicht darauf ein.„Haben sie dir irgendetwas angetan?" kam es ernst vom König. Er sah mich eindringlich an.„Nein nicht wirklich" er schaute prüfend in mein Gesicht, ob ich ihn nicht doch anlog.„Komm meine Schöne setzen wir uns auf die Couch." Der König legte mir eine Hand auf die Schulter und führte mich in eine Couchecke. Er setzte sich nieder und ich ließ mich mit etwas Abstand auch auf die Couch nieder. Aber der König zog mich gleich wieder zu sich.„So jetzt erzähl mir von wo du kommst" erkundigte sich der König. Ich schüttelte meinen Kopf„Nein. Erst möchte ich wissen, was hier los ist!" beharrte ich und sah ihm stur in die Augen.„Du bist meine Mate" sagte er, als ob es selbstverständlich wäre zu wissen, was Mate bedeutet.

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