„Was bin ich?"
fragte ich den attraktiven König vor mir. Der König hatte braune Locken, und strahlend grüne Augen. Ein richtiger Mädchenschwarm.
„Meine Mate."
sagte er nur wieder ohne irgendeine Erklärung. Anscheinend muss ich nachfragen.
„Was bedeutet das?" erstaunt sah er mich an.
„Du weißt nicht was ein Mate ist?" gab er verständnislos von sich und runzelte seine Stirn.
Als er meinen genervten Blick bemerkte, verstand er, dass ich nicht scherzte.
„Ein Mate ist ein Seelenverwandter. Zwei Personen, die zusammen gehören. Meistens sind die beiden Personen von derselben Art. Du bist aber kein Werwolf und kein Vampir. Eine Hexe?" fragte er mich. Geschockt sah ich ihn an. Ich will hier einfach nur noch weg. Als ob es Werwölfe und Vampire gibt, das ist doch alles nur ein schlechter Witz.
„Das reicht jetzt! Die versteckten Kameras können rauskommen."
gab ich mich geschlagen. Wer hat mich nur so verarscht? Das war ganz und gar nicht lustig.
„Was ist eine Kamera" riss mich der attraktive Kerl neben mir aus meinen Gedanken.
„Du musst dich nicht mehr dumm stellen. Es ist vorbei. Ich will nach Hause. Sagst du mir, wie ich nach Hause komme?" bat ich ihn. Ich wollte einfach nur ins Bett. Eine schlagartige Müdigkeit überfiel mich und es strengte mich an meine Augen offen zu halten.
Der König schien das zu bemerken, denn er stand auf und hielt mir seine Hand hin.
„Wir sind zu Hause. Komm ich bringe dich in unser Schlafgemach."
Ich ergriff die Hand des Königs und ließ mich aufziehen.
Warte hatte er unseres gesagt? Sofort schoss mein Blick zu ihm.
„Unseres?" fragte ich. Der König sah mich prüfend an.
„Morgen sprechen wir uns aus, aber jetzt wird erstmal geschlafen. Komm mit." antwortete er mir nur und führte mich durch das Schloss. Wir irrten schweigend durch das Schloss, naja für mich fühlte es sich wie irren an, der König wusste genau wohin. Nur hatte er mich an der Hand, also genauer gesagt im Schlepptau. Es geschah nämlich oft das ich stehen blieb und manche Sachen musterte. Ja meine Müdigkeit ist etwas verschwunden und wurde durch Neugier ersetzt. Überall waren Fenster, die mit einer Kerze beleuchtet wurden. Das Schloss war nicht wirklich, wie im Mittelalter oder nicht so wie ich mir ein Schloss vorstellen würde. Es war sehr modern. Die Fenster waren ziemlich ähnlich mit dem Fenster, die meine Mutter und ich zu Hause hatten. Und auch die Kerzen waren nur Dekoration, denn es gab hier Lichter, also auch Strom. Plötzlich blieb der König stehen.
Er öffnete eine Tür und schloss sie hinter uns wieder.
Wir standen in einem großen Raum. An einem Rand war ein riesiges Bett und auf der anderen Seite eine Couch. Im hinteren Zimmerabteil stand ein riesiges Bücherregal. „Bevor wir uns für die Nacht herrichten, musst du mir noch deinen Namen verraten."
Wieder musterte mich der König, wahrscheinlich auf meine Antwort wartend.
„Silvester" verriet ich meinen Namen. Ein zufriedenes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. „Silvester" wiederholte er meinen Namen. „Wunderschön." sagte er und sah mich an. Sein intensiver Blick lag auf mir. Unwohl lies ich den Blick nochmals durch das Zimmer schweifen.
„Geh schon mal in das Bad, Silvester. Eine Zofe wird dich für die Nacht herrichten." er zeigte auf eine Tür, die wohl in das Bad führt.
„Ich kann mich selbst umziehen. Dafür brauche ich keine Hilfe!" Nachdenklich musterte mich der König. „Widersprichst du mir, kleine Mate?" näherte sich der König mir. Doch ich wich nicht zurück. Ich nahm meine Schultern zurück und regte mein Kinn in die Höhe. „Ich kann mich alleine umziehen!" beharrte ich. Zögernd nickte der König, dessen Name ich noch immer nicht wusste. Somit lief ich ins Bad. Als erstes wusch ich mir mein Gesicht und suchte nach einer neuen Zahnbürste. Nach kurzer Zeit wurde ich fündig und konnte meine Zähne putzen. Gerade als ich fertig wurde klopfte es an der Tür. „Ich lege dir Schlafkleidung vor die Türe!" ertönte die tiefe Stimme des Königs. Ich öffnete die Türe und nahm die Kleidung entgegen. Es war ein Slip und ein bis zu der Mitte meiner Oberschenkel reichendes kurzärmliges schwarzes Nachthemd. Fertig angezogen schlüpfte ich aus dem Bad und blickte mich im Zimmer um. Der König lag schon in seinem Bett und drehte sich zu mir. „Komm her" verlangte er. Der denkt doch nicht ernsthaft, dass ich in seinem Bett schlafen werde!
Ich flüchtete schnell auf die Couch und legte mich auf diese. Zum Glück waren auf der Couch Kissen und eine Decke, mit der ich mich zu deckte. Ich sah nicht mehr zum König und schloss einfach meine Augen in der Hoffnung morgen wieder zu Hause aufzuwachen. In der Ferne nahm ich noch ein unzufriedenes Brummen war. Doch dann war ich schon eingeschlafen.
***
Durch einen knall werde ich hellwach. Kerzengerade saß ich im Bett und blickte mich um. Ich war nicht zu Hause, ich war nicht in meinem Zimmer und ich schlief nicht in meinem Bett. Ich war noch bei dem König, doch ich war nicht mehr auf der Couch ich befand mich im Bett und neben mir lag der König höchstpersönlich. Auch er war von dem Knall aufgewacht. Er wendete sich zu mir. „Hast du gut geschlafen, meine Schöne." Ich habe zwar gut geschlafen, aber ich verstand immer noch nicht was ich hier sollte. „Auf der Couch sah es so ungemütlich aus, deshalb hab ich dich nachdem du eingeschlafen bist, ins Bett geholt."
erklärte er.
Plötzlich machten sich starke Kopfschmerzen bei mir bemerkbar und auch mein Hals fühlte sich nicht gesund an, was kein Wunder war nach der gestrigen Nacht. Selbstschuld war ich aber nicht. Das letzte mal als ich krank wurde, lag es daran, dass ich mit Lilien feiern war. Beide waren wir betrunken und vergaßen unsere Jacken. Wir sind noch ewig in Boston rumgelaufen bis Noah uns abgeholt und nach Hause gebracht hatte. Danach verbrachte ich eine halbe Woche im Bett.
Meine Mutter sagte dazu nur Selbstschuld. Trotzdem hat sie sich um mich gekümmert.„Hat es dir die Sprache verschlagen, kleine Mate?" hakte der König nach und richtete sich auf. Doch ich kam gar nicht dazu ihm zu antworten. Schnell hetzte ich ins Bad und übergab mich ins Klo. Alles drehte sich und ich musste mich an der Toilette festhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich spürte die Präsenz des Königs hinter mir, der mich an meinen wackelnden Hüften festhielt. Der Geruch von Kotze stieg mir in die Nase und ich musste mich erneut übergeben. Mit dem Gefühl von Übelkeit versuchte ich aufzustehen, was mir zum Glück auch gelang. Mit wackligen Beinen lief ich zum Waschbecken, der König hinter mir hielt mich zur Sicherheit weiterhin fest. Ich spülte meinen Mund aus und putzte schnell meine Zähne. Dann wollte ich zurück ins Bett laufen, doch der attraktive Herr hatte einen anderen Plan. Er hob mich hoch und trug mich zum Bett auf, welches er mich vorsichtig legte. Mit einer Decke deckte er mich zu und strich mir besorgt über meine Wangen. „Was hast du?" fragte er. Mein Kopf drohte zu explodieren und mein Hals fühlte sich trocken wie die Wüste an. Dies versuchte ich ihm krächzend mitzuteilen. Seinen sehr besorgten Blick spürte ich noch auf mir als ich die Augen schloss und zum Glück wieder einschlief.
Als ich das nächste mal aufwachte war ich nicht mehr mit dem König allein. Eine Frau stand daneben. Sie hatte rote lockige Haare ein sehr markantes Gesicht und war etwas fest um die Hüfte. „Wie geht es dir?" wollte sie von mir wissen. Meine Kopfschmerzen waren etwas weniger geworden aber mein Hals war immer noch sehr rau. „Besser" antwortete ich ihr. Der König reichte mir eine Tasse. Mit schweren Händen nahm ich diese dankend an. Es roch nach einem Kamillentee. „Ich denke es ist am besten, wenn du dich etwas ausruhst. Wenn es dir wieder schlechter geht ruft mich einfach." mit diesen Worten verschwand die Rothaarige und ließ mich mit dem König alleine. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Silvester." meinte der König. Überrascht sah ich ihn an. Wieso sollte er sich um mich sorgen?
„Ich habe der Köchin aufgetragen eine Suppe zu machen, hast du Hunger?" erkundigte er sich. Ich nippte kurz an meinem Kamillentee und wand mich dann dem König zu. „Ich denke nicht, dass ich im Moment etwas bei mir behalten kann." murmelte ich. Der König nickte verstehend. „Aber dir geht es doch besser, oder?" vergewisserte er sich. Ich bestätigte ihm, dass ich mich etwas besser fühlte.
„Wie heißt du eigentlich? Das hast du mir noch gar nicht verraten." Erstaunt sah er mich an. „Raphael, da hab ich wohl vergessen mich vorzustellen." sagte er und kratzte sich am Kopf.
Erneut nahm ich einen Schluck von meinem Tee. „Wo sind wir?" fragte ich ihn. Er runzelte seine Stirn. „Das weißt du nicht? Was ist gestern Abend passiert, das du nackt im Wald warst?" Gerade als ich ihm antworten wollte, überkam mich ein schrecklicher Husten und mir wurde richtig heiß. Ich strampelte während des Hustens die Decke von mir.
„Was machst du da?" fuhr mich der König an und wollte mich wieder zu decken. Doch ich wehrte mich dagegen und strampelte sie wieder weg. Mir war einfach zu heiß. Da konnte ich keine Decke auf mir gebrauchen. Der Hustenanfall hat sich zum Glück eingestellt, so konnte ich ihm antworten und ihm berichten, wie heiß mir war. Raphael legte mir seine Hand auf die Stirn, um zu fühlen, ob ich die Wahrheit sagte. „Du glühst ja!" stellte er erschrocken fest und lief schnell ins Bad. Mit einem nassen Tuch kam er zurück. Währenddessen musste ich mich schon wieder zu decken, da mir kalt war und mich ein schrecklicher Schüttelfrost überfiel. „Du zitterst ja!" erschüttert näherte er sich mir. „Vorher war dir noch ganz heiß!" Er legte seine Hand wieder auf meine Stirn. „Du bist aber immer noch heiß..." Ich merkte, wie ich zu schwitzen anfing, aber trotzdem zitterte ich vor Kälte. Mit einem Knall öffnete sich die Türe. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Pass doch auf!" schrie der König wütend. Die Person stammelte eine Entschuldigung, doch dies scheint der Hoheit nicht zu reichen. „Klopf gefälligst an! Ich will nicht, dass du so einen Lärm machst!" herrschte er weiter und tritt in Richtung der Person. Ich wollte ihn beruhigen, doch bekam kein Wort heraus. Hustend setzte ich mich auf. Damit habe ich die Aufmerksamkeit der Beiden bekommen und sie sahen zu mir. „Ihr geht es schlechter, sie hustet und hat Fieber." meinte der König zu der Person. Die Person trat näher an mich heran und somit konnte ich erkennen, dass es wieder diese rothaarige Frau war. „Ich hab Kräuter mitgebracht die helfen ihr. Wir könnten es auch mit dem Luvrensaft probieren, aber ich kann nicht sagen, wie sie darauf reagieren wird, deshalb sollten wir es vielleicht vorerst bei den Kräutern belassen." mit diesen Worten reichte sie dem König, der zustimmend nickte ein Säckchen. „Am besten drei Mal täglich ein Tee." Nickend nahm der König ihr das Säckchen ab. „Du kannst wieder gehen" so schickte er die Frau weg und wendete sich mir zu. „Gleich kriegst du deine erste Tasse, dann wird es dir besser gehen." sagte Raphael. Ich nahm meine Beine und setzte sie seitlich vom Bett auf den Boden. Ich versuchte aufzustehen, doch schon werde ich zurück gedrückt. „Was soll das werden?" wollte Raphael wissen. „Ich muss auf die Toilette." wehrte ich mich gegen seinen Griff. Doch er ließ mich immer noch nicht aufstehen, stattdessen hob er mich vorsichtig hoch und setzte mich im Bad ab. „Ich bin vor der Türe, falls was sein sollte ruf mich."
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In a different World
Fantasía„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...