Am nächsten Morgen lief ich zu einem Bach. Jaxs Vater hat mir zuvor den Weg beschrieben, damit ich mich etwas waschen konnte. Zu dem gab mir Lorenz, so hieß Jaxs Vater, eine Salbe für meine Wunden mit. Die waren zum Glück alle schon verkrustet. Trotzdem spürte ich Schmerzen bei jeder Bewegung. Nach dem ich mich in dem Bach gewaschen habe, schmierte ich meine Wunden mit der Salbe ein. Meine trockene und wunde Haut hieß die Creme willkommen. Es fühlte sich richtig wohltuend an. Schlussendlich machte ich mich zurück zu Lorenzs Hütte. Jax und Ed waren nun auch schon aufgestanden und richteten mit Jaxs Vater zusammen das Frühstück her. Ich half ihnen noch bei den letzten Griffen.
„Komm jetzt ich stell dich ein paar Leuten vor." sagte Jax nach dem Frühstück und zog mich mit sich. Zu meinem Erstaunen kam Ed auch mich. „Erst bringen wir sie zum Hexenrat, Jax. Je früher wir sie hinbringen desto besser. Auch wenn du für sie bürgst, kannst du sie nicht ewig vom Hexenrat fern halten. Lass sie uns also gleich hinbringen. " bestand dieser und Jax seufzte. „Was ist dieser Hexenrat?" fragte ich sie. „Das sind die mächtigsten Hexer und Hexen. Sie kümmern sich um den Frieden hier und deshalb müssen Fremde zu ihnen gebracht werden." meinte Ed. „Seid ihr eigentlich auch Hexer?" fragte ich sie neugierig. Doch beide schüttelten den Kopf. „Als Menschen ist es in dieser Welt nicht leicht zu leben. Die Vampire töten uns und für die Werwölfe sind wir Sklaven. Die Hexen beschützen uns und jeder Mensch der hier lebt hat Glück. Denn anderswo würde es uns nicht so gut ergehen." erklärte mir Jax und ich nickte verstehend. „Also bringen wir sie nun zum Hexenrat!" drängte Ed wieder. Etwas nervös lächelte ich Jax an, der mein Lächeln erwidert. „Keine Angst Silvester, du hast nichts zu befürchten." versuchte er mich zu beruhigen. „Solange sie keine Gefahr darstellt." beharrte Ed und bekam daraufhin einen genervten Blick von Jax zu geworfen.
Ich folgte Jax und Ed durch das Dorf. Überall waren kleine Hütten, wie die Hütte von Jaxs Vater. Jax erklärte mir, dass sie hier sehr einfach lebten, aber dafür friedlich und respektvoll. Niemand musste hungern, da jeder so gut wie möglich versorgt wurde. Die beiden Jungs steuerten auf eine etwas größere Hütte zu und klopften an. Die Türe wurde von einem Mädchen geöffnet, das nicht viel älter als ich sein durfte. „Hallo Jasmin, wir müssen zum Hexenrat. Es gibt jemanden, den sie kennenlernen müssen." sagte Jax und lächelte diese Jasmin an. Sie nickte und verschwand hinter einer anderen Türe. Ich wartete schweigend, was passierte. Die Türe hinter der Jasmin verschwand öffnete sich und sie sagte, dass ich eintreten solle. Jax wollte mir nachlaufen, wurde allerdings von Jasmin gestoppt. „Nur das Mädchen." sagte sie. Ich nahm noch einmal tief Luft und lief in den Raum. Hinter mir wurde die Türe geschlossen. Drei Frauen und zwei Männer saßen an einem Tisch. Alle sahen mich an. Eine Frau deutete auf einen freien Platz und so steuerte ich langsam auf diesen zu. „Hallo Silvester." begrüßten sie mich. Überrascht blickte ich einen Mann an. „Woher wisst ihr meinen Namen?" fragte ich ihn. Meine Frage ignorieren blickten sie mich alle an. „Wir werden dir jetzt ein paar Fragen stellen. Beantworte sie ehrlich!" sprach der andere Mann. Eine von den Frauen begann. „Von wo kommst du?" fragte sie mich.
„Ich komme nicht von hier, nicht von dieser Welt." fing ich an und wusste nicht, wie ich ihnen von meiner Welt erzählen sollte. Dies war aber nicht relevant für sie, denn eine andere Frau fragte mich schon die nächste Frage. „Wie bist du in unser Reich gekommen?" Ich senkte meinen Blick auf den Boden. Mein innerstes drängte mich dazu dem Rat die Wahrheit zu sagen und doch zögerte ich. Mir fiel es schwer zu wissen, wem ich in dieser Welt vertrauen konnte. „Wir erkennen lügen Silvester. Wo warst du bevor du hier hergekommen bist?" fragte mich die Frau erneut. Seufzend setzte ich zur Antwort an. „Als ich in eure Welt gestoßen bin, haben mich zwei Männer im Wald entdeckt und zu ihrem König gebracht. Sein Name ist Raphael. Er hat mich in seinem Schloss eingesperrt und mich gebissen. Deshalb bin ich von ihm abgehauen. Als ich die Brücke zu eurem Reich überquerte folgte er mir nicht mehr." erzählte ich ihnen das Geschehene kurz. „Du bist also die Mate von dem Werwolfskönig Delariva?" Ich nickte zur Antwort. „Du sagtest er hat dich Gebissen und doch bist du geflohen, wie kam es dazu?" fragte der Mann welcher mein Namen genannt hatte. „Er hat mich eingesperrt, gebissen, angeschrien und hat mich zusehen lassen, wie Zwei umgebracht wurden." erklärte ich den Fünfen. „Aber wie kannst du dieser Verbindung widerstehen?" wollte der Mann wissen. „Da gibt es keine Verbindung zwischen mir und Raphael!" sagte ich. Die Fünf sahen sich untereinander an. „Das ist äußerst seltsam." meinten sie und diskutierten über irgendwelche Theorien. Aber ich hörte ihnen nicht zu. „Kann ich jetzt gehen?" fragte ich sie. Daraufhin galten ihre Augen wieder mir. „Nein am besten wir bringen dich zu Delariva. Es tut uns leid Silvester, aber wir können dir nicht helfen. Nicht wenn es die Sicherheit von jenen gefährdet, denen eigentlich unser Schutz gilt." stellten sie ihre Position dar. Ich stand auf und trat einen Schritt zurück. „Ich will doch nur nach Hause in meine Welt, zu meinen Freunden und meiner Familie." sprach ich mit einer gebrochenen Stimme. „Ich denke wir sollten sie zu Bos schicken, bevor wir entscheiden, was mit ihr geschieht. Bos wird wissen, was zu tun ist." sagte eine von den Frauen. Die anderen nickten zustimmend. „So sei es." beschlossen sie. „Wer ist dieser Bos?" fragte ich etwas ängstlich. „Bos ist blind. Allerdings sieht er viel anderes." erklärte mir ein Mann. „Wie meint ihr das?" wollte ich wissen. „Komm. Du wirst schon sehen." sagte die Frau von der die Idee stammte mich zu diesem Bos zu schicken. Sie stand auf und deutete mir vor zu laufen. Allerdings liefen wir nicht in den Vorraum, wo Jax und Ed wahrscheinlich noch auf mich warteten, sondern zu einer anderen Türe. Sie klopfte und schob mich hinein. Hinter mir schloss sie die Türe. Nun war ich mit diesem Bos alleine im Raum. Er saß im Schneidersitz auf einem Teppich am Fenster. Seinen Blick hatte er nach draußen gerichtet. Es sah so aus als ob er meditieren würde. Schweigend blickte ich mich in dem Zimmer um, in dem nichts anderes war, als der blinde Bos der in Richtung Fenster saß. Die Stille hielt lange an. Ich wollte nicht die Stille nicht unterbrechen und er unterbrach sie auch nicht. Von Minute zu Minute wurde ich immer ungeduldiger. Doch ich unterbrach die Stille nicht. Schlussendlich war es Bos der sie beendete. „Du hast lange gebraucht." sagte er nur. Ich runzelte meine Stirn, was meinte er damit? Aber es schien nicht so als wollte mir Bos das von selbst weiter erklären. „Lange gebraucht?" hakte ich nach. „Ja es war nur eine Frage der Zeit bis du hier herkamst." sprach er. „Ich wollte nur weg von Raphael." meinte ich „Das war nicht so leicht er war immer da und hat mich selten aus den Augen gelassen." Bos schüttelte nur den Kopf. „Ich rede nicht von Delariva. Es hat lange gedauert bis du zurück in unsere Welt kamst." erklärte er. Doch ich verstand in nicht. „Zurück?" fragte ich. Meine Mutter hatte mich in Boston zur Welt gebracht. Ich war nie außerhalb von England. „Du bist hier geboren." sagte Bos. Geschockt starrte ich ihn an. Das konnte nicht sein! Meine Mutter würde mich nie anlügen. „Es gibt eine sehr alte Legende und du bist ein Teil dieser." offenbarte er. Plötzlich hielt er mir ein Buch hin, das unter seinem Umhang verborgen war. „Lies es durch."
„Jetzt?" fragte ich ihn etwas verwirrt. Doch er antwortete nicht mehr und war wieder in seiner Welt.
DU LIEST GERADE
In a different World
Fantasy„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...