Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Das mit meinem Vater ging mir nah. Ich kannte ihn zwar nicht, aber trotzdem war er mein Vater. Ich möchte ihn kennenlernen. Es plagten mich Schuldgefühle. Er war nur wegen mir gefangen. Er kannte mich nicht einmal und muss wegen mir leiden. Das war nicht fair. Ich wusste nicht einmal was so besonders an mir war. Was konnte ich dafür, dass ich Raphaels Mate war.
Ich erschrak heftig als Raphael plötzlich mit seinen Fingern über meine Wange fuhr. Ich hatte nicht bemerkt, dass er zu mir gekommen war.
"Lass mich dir helfen Silvester." flüsterte er. Als ich meinen Kopf schütteln wollte, war es schon zu spät und Raphael hatte mich in seine Arme gezogen. Eine wollige Wärme umgab mich. Erst in dem Moment bemerkte ich, wie sehr mir Raphaels Nähe abgegangen war, wie sehr ich ihn brauchte. Trotz allem waren wir noch miteinander verbunden, auch wenn ich versuchte mich immer mehr von ihm abzuschotten. Das war es was ich jetzt brauchte. Jemand der für mich da war. Natürlich verzieh ich Raphael nicht, was er gestern getan hatte. Aber im Moment war ich einfach dankbar, dass er mich in den Arm nahm.
"Wir schaffen das zusammen Silvester." meinte Raphael zu mir. "Wie?" fragte ich ihn. Wie wollten wir das schaffen? "Du bist wirst eine sehr mächtige Hexe, Silvester. Allein, wie du mich vor meiner Hinrichtung bewahrt hat beweist dies. Wir sind den Hexen in der Anzahl weit überlegen. Sie drohen mit deinem Vater, weil sie eine Schwachstelle bei uns suchen. Sie wissen, dass ich alles tun würde, damit du sicher und glücklich bist. Aus diesem Grund haben sie deinen Vater. In dem sie dir schaden, schaden sie mir am meisten. Das wissen sie." erklärte mir Raphael.
"Wieso behandelst du mich dann immer so schlecht? Wenn ich doch so wertvoll für dich bin, wie du sagst?" hakte ich nach. Ich wollte ihn endlich einmal verstehen. "Unsere Bindung ist noch nicht vollendet, Silvester. Das entschuldigt mein Verhalten für dich nicht, ich weiß. Ich muss mich schwer beherrschen. Am liebsten hätte ich dich immer an meiner Seite, würde dich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen, aber das geht nicht. Diese unvollendet Verbindung nagt an mir und noch mehr an meinem Wolf. Ich weiß, dass es nicht in Ordnung war dich einzusperren. Alles was ich wollte war dich zu bewahren vor genau solchen Nachrichten. Ich möchte nicht, dass du leidest, dass du schlaflose Nächte hast." offenbarte mir Raphael.
"Du kannst mich nicht vor so etwas bewahren, Raphael. Du kannst mich nicht von der Welt abschirmen. Es geht schließlich um mein Leben. Lieber habe ich ein kurzes Leben, dass ich leben konnte, als ein ewiges, bewahrtes und eintöniges leben." antwortete ich ihm.
"Es tut mir alles so leid." erwiderte er daraufhin.
"Ich brauche Zeit. Lange Zeit. Du hast letztens schon gesagt, dass du dich ändern wirst und dann wenn es darauf ankommt, dann wenn du es mir zeigen könntest, wie sehr du dich geändert hast, genau dann verletzt und enttäuschst du mich." predigte ich.
"Du verstehst nicht Silvester. Je länger du die Verbindung verwehrst, desto schlimmer wird es." meinte Raphael.
"Drängst du mich jetzt wirklich dazu mit dir zu schlafen?" fragte ich ihn erbost.
"Nein, erstmal musst du mich nur beißen. Das wäre schon ein großer Schritt." erklärte Raphael.
"Ich soll dich beißen?" hakte ich entsetzt nach.
"Keine Sorge, du kannst mir nicht weh tun." belustigt sich Raphael über mein Entsetzen.
"Warum sollte ich dich beißen?" fragte ich ihn verwundert.
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In a different World
Fantasy„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...