„Silvester, du wirst für immer bei mir bleiben! Finde dich damit ab! Ich verstehe ja, dass du überfordert bist mit allem, aber halte mich nicht für blöd!" Raphael wurde wütend. Aber nicht nur er! Ich auch!
„Du hast vier Frauen! Denkst du ich möchte die fünfte werden? Ich hab null Bock hier zu sein. Ständig wirst du wütend und schreist rum. Ich verstehe gar nichts! Ich weiß nicht wieso ich hier bin! Ich weiß nicht was du von mir willst! Ich weiß nicht wo ich bin! ICH WEISS EINFACH NICHTS! Und jetzt sag mir wie soll ich wissen, wem ich vertrauen kann?"
„Du kannst mir vertrauen Silvester, ich will nur, dass es dir gut geht. Und an meiner Seite wird es dir gut gehen. Vertrau mir doch." erwiderte der Werwolf nun mit einer ruhigen Stimme. „Ich würde dir nie etwas tun."
Doch so leicht konnte ich nicht klein bei geben.
„Beweise mir, dass ich dir vertrauen kann!" verlangte ich von ihm.„Wie?" fragte Raphael.
„Überleg dir was." antwortete ich ihm.
„Morgen. Morgen wirst du sehen, wie sehr ich zu dir stehe." meinte er dann.
Ich nickte nur.
„Ich muss jetzt zu einer Sitzung. Kommst du mit? Ich denke du sollst unsere Welt besser kennenlernen und ich weiß auch schon wie." fragte er mich.
„Was soll ich denn sonst den ganzen Nachmittag machen?" entgegnete ich ihm. Und folgte Raphael dann in einen riesigen Saal mit einer langen Tafel, an dem schon viele Männer saßen, die sogleich wir eintraten ihre Gespräche einstellten.
Raphael nahm meine Hand und führte mich an die Spitze der Tafel. Er schob mir rechts von ihm einen Stuhl zurück, sodass ich mich niederlassen konnte.
„Seid gegrüßt! Darf ich euch Silvester vorstellen? Eure zukünftige Königin." startete er die Besprechung.
Ich will keine Königin werden, dachte ich. Aber blieb still. Alle Blicke lagen sowieso schon auf mir. Erst musterte ich einen nach dem anderen, aber dadurch, dass mich alle anstarrten wendete ich den Blick auf den Boden. Es war mir unangenehm. Neben mir vernahm ich ein tiefes Knurren, was mich zusammenzucken ließ. „Schaut sie nicht so an!" Sofort wendeten alle die Blicke von mir ab.
„Fangen wir mit der Besprechung an. Leonardo hast du etwas herausgefunden?" fragte Raphael einen Mann.
Die Männer sprachen über verschiedenes und ich verstand dabei keinerlei. Aber ich beobachtete einfach, wie so eine Besprechung abläuft. Als es mir dann doch zu langweilig wurde lief ich zu einem Bücherregal und schaute mir die Bücher an.
Ein Buch mit dem Titel
Galella das Reich der Werwölfe zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich nahm es aus dem Regal. Wenn ich hier schon festsaß kann ich mich ja auch etwas mit Raphaels Welt auseinandersetzen. Und so fing ich an zu lesen.
Naleranda ist in fünf Königreiche unterteilt. Dieses Buch befasst sich mit dem Land der Werwölfe. Dieses Land trägt den Namen Galella. Die Königreiche steckten schon seit an Beginn der Zeit in Auseinandersetzungen. Die Werwölfe gelten neben den Hexen zu den mächtigsten Wesen.Die Hexen sind sozusagen die Erschaffer von Werwölfen und Vampiren.
Der Mythos der Entstehung
Es war einmal in einem Hexenviertel, die Hexen lebten dort seit langem. Dann wurden Zwillinge geboren und diese Zwillinge haben sich schon von klein auf immer konkurriert. Jede wollte besser sein wie die andere. Ihr Konkurrenz Kampf war so groß, dass sie auch begannen den anderen zu verletzen. Deswegen erschuf die eine Schwester Vampire zum Schutz für sich. Sie hoffte insgeheim, dass die Vampire das Blut aus ihrer Schwester saugten. Aber auch die andere Schwester erschuf zu ihrem Schutz ein übernatürliches Wesen, und zwar Werwölfe. Beide Wesen waren sehr unkontrolliert. Die Vampire tranken Hexenblut und töteten auch viele von diesen. Die Werwölfe verwandelten sich sehr unkontrolliert. Ihre tierische Seite weckte den Jagdinstinkt und auch ihnen viel hin und wieder eine Hexe zum Opfer. Wobei die Werwölfe eher Tiere jagten und keine Hexen.
Die Menschen hatten Angst vor den Wesen. Die Vampire stürmten ihre Häuser und tranken von ihnen.
Die Mutter der beiden Zwillinge hatte sich schon lange in den Wald zurückgezogen und lebte einsam. Als sie eines Nachts einen Schrei in der Nähe ihres Hauses hörte, lief sie durch den Wald hin in die Richtung, von der der Schrei erklang. Ihre Hexenfreunde wurden von Vampiren angegriffen. Die Mutter wusste nicht, dass ihre Töchter einen so schweren Fluch auf einzelne Menschen gelegt hatte. Doch so erfuhr sie es. Sie rettete durch Hexerei ihres gleichen und erfuhr dann auch von dem Werwolfsfluch. Sie konnte die Flüche ihrer Töchter nicht mehr rückgängig machen, egal wie sehr sie es versuchte. Die Mutter fühlte sich verantwortlich für die vielen toten Menschen und Hexen. Da sie aber nicht die Vampire und Werwölfe auslöschen konnte, schwächte sie beide. Vampire konnten nicht mehr in das Sonnenlicht und den Geruch von Knoblauch konnten sie nicht mehr ertragen. So schützten sich Hexen und Menschen sie legten jede Nacht ein Stückchen Knoblauch vor ihre Türe. Vampire waren gezwungen sich auch von Tierblut zu ernähren. Die Werwölfe waren keine Monster. Sie hatten nicht mit Absicht Hexen oder Menschen getötet. Deshalb linderte die Mutter deren Fluch und die Werwölfe konnten sich kontrolliert verwandeln. Die tierische Seite übernahm auch nicht mehr sooft die Kontrolle, aber sie war noch da.
Ihre Töchter strafte sie mit demselben Fluch den sie jeweils erschaffen hatten. Die eine wurde ein Vampir und die andere ein Werwolf. Ihre Hexenkräfte verloren sie somit.Wissenswertes über Werwölfe
Die Werwölfe können bis zu 1500 Jahre alt werden. Frauen und Männer sind ab ihrem 50. Lebensjahr im Stande ihre Mates zu finden. Die Mates müssen sich gegenseitig markieren, um eine vollständige Verbindung zu einander aufzubauen. Die Markierung-„Wir sind fertig Silvester, was ließt du da?" zog Raphael meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich hob nur das Buch hoch, damit er es den Titel und das Buchcover sah. Verstehend nickte er. „Du kannst mich auch über unsere Welt ausfragen, ich erzähle dir gerne darüber." sagte Raphael.
„Mir reicht es für heute mit dem Kram." offenbarte ich ihm. Alles was ich möchte ist doch endlich nach Hause zu kommen. Ich vermisse Lilien meine beste Freundin, James meinen Freund, Noah mein bester Freund und meine Mutter. Aber ich habe die Vermutung, dass ich sie so schnell nicht wieder sehen werde. Tränen stiegen in meinen Augen auf und ich blickte auf den Boden. „Was hast du Liebes?" ich antwortete Raphael nicht. Er soll mich nicht weinen sehen. Er soll mich einfach in Ruhe lassen. „Silvester rede mit mir. Ich möchte dich nicht so sehen." Ich wagte es trotz meinen Tränen in Raphaels Augen zu sehen. „Ich vermisse meine Freunde und meine Mutter." schluchzte ich und Raphael nahm mich sofort in den Arm. „Wie wäre es, wenn wir für dich Kleidung beschaffen gehen. Dann hast du etwas Ablenkung und kommst auf andere Gedanken." Zögernd nickte ich. Er bot mir seine Hand an, welche ich auch nur zögernd annahm. Schweigend führte mich Raphael durch die Gänge. Bis zu einer Tür, die ich wiedererkannte. Nämlich die Tür zu seinen Frauen. Raphael klopfte und öffnete anschließend die Tür. „Silvester und ich fahren in die Stadt, will wer mitkommen?" fragte er die Frauen, die zusammen auf der Couch saßen. Valeria musterte mich mit einem wütenden Blick. Was habe ich der den getan? Wenn es um Raphael ging konnte sie ihn gerne haben! Immer noch musterte sie mich mit diesem Blick. Ich löste meine Hand aus Raphaels und lief einen Schritt auf Valeria zu „Ich weiß ja nicht, was ich dir getan habe, aber starr mich nicht so an, sondern sag was dein Problem ist." sagte ich zu ihr. Doch sie musterte mich immer noch gleich. Alle Augen waren auf uns gerichtet und der König, dem ich einen kurzen Blick zuwarf hatte ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen. „Mein Problem bist ganz einfach du! Kommst von irgendwo her und nimmst uns Raphael weg. Wir bekommen ihn kaum noch zu sehen!" fuhr sie mich barsch an. Also ging es ihr um Raphael. „Weißt du, ich denke Raphael ist alt genug selber zu entscheiden mit wem er sich abgibt! Und ich denke, dass ist etwas, was du mit ihm klären musst nicht mit mir." stellte ich klar. Ich will nichts von Raphael, ich habe ja schon einen Freund. Wütend schnaubt Valeria aus. „Komm schon Valeria sie hat ja Recht!" sagte Erika und lächelte mich aufmunternd an. „Ich komme gerne mit dir in die Stadt." sagte Claude und lief zu Raphael, um ihm ein Kuss auf die Wange zu geben. Sofort wendete ich meinen Blick ab. Erika erhob sich als nächste und sagte, dass sie sich anschließen möchte. Auch Olda wollte mitkommen. Nun sahen alle Valeria abwartend an. „Ja ich komme auch mit." sagte sie nur.

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In a different World
Fantasía„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...