Ich rannte so schnell ich konnte. Mir war klar, dass Raphael mich einholen wird und auch verstecken konnte ich mich nicht. Ich brauchte nur Zeit, dass war alles. Ich musste mich konzentrieren und zwar während ich rannte.
„Silvester, bleib stehen!" brüllte Raphael mir hinterher, der mir schon dicht auf den Fersen war. „Komm schon Silvester, es tut mir leid. Ich hätte nie etwas gegen deinen Willen getan. Lass uns in Ruhe miteinander reden. Wir wissen beide, dass ich schneller bin." rief Raphael von hinten. Ja, ich wusste, dass er schneller war, aber er wusste nicht, dass ich mich in wenigen Minuten zu Hause befand. Raphael würde mich nie wieder in die Finger bekommen. Ich werde frei sein.
Und so geschah es auch. Meine Gedanken drehten sich nur mehr um zu Hause. Ich dachte an nichts anderes mehr. Nicht an Raphael, der mich verfolgte. Nicht auf den Weg. Nicht wohin ich rannte. Nicht an die vergangene Zeit. Nicht an das Schloss.
Nein alles drehte sich um mein Zimmer, um meine Mutter, um meine Freunde. Ich vermisste es mich zu Hause zu fühlen und genau an dieses Gefühl dachte ich. An das Gefühl zu Hause zu sein. Sich wohl zu fühlen. Leute um sich haben, die einem was bedeuten.
Und dann geschah es, ich stolperte. Ich merkte nicht mehr, wie Raphael mich auffing. Alles wurde nur noch schwarz. Da war nichts mehr, alles war dunkel. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war gefangen. Gefangen im eigenen Körper. Meine Hilferufe blieben unbemerkt. Mein Körper blieb stumm. Panik erfüllte mich und mein Herz pochte rasend. Ich wollte tief Luft holen und mich beruhigen, aber mein Körper reagierte nicht auf mich. Nichts wollte mir mehr gehorchen. Mein Zeitgefühl war verloren. Ich wusste nicht ob Minuten, Stunden oder bereits Wochen vergangen waren. Es war einfach nichts mehr.
Hatte ich es nicht nach Hause geschafft? War ich zu schwach gewesen? Werde ich sterben? Meine Gedanken waren reines Chaos und meine Panik wurde nicht weniger. Nein, ich hatte Angst. Angst, dass ich nicht mehr leben werde. Angst, dass alles so bleibt. Angst, dass ich Gefangene in meinem eigenen Körper war.
Und dann verlor ich mich in meinen eigenen Gedanken. Alles war weg. Nicht einmal mehr denken konnte ich.
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.(Ich weiß ein sehr kurzes Kapitel. Dafür geht es heute schon wieder weiter :))
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In a different World
Fantasy„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden gerichtet, in dem ich am liebsten auf der Stelle versinken würde. „ALLE SOFORT RAUS HIER" schrie eine...