Ich will, dass es etwas peinlich wird. So habe ich mir die Szene immer und immer wieder vorgestellt.
Eine Woche verging, Rebecca knuddelte mich fest, als ich nach Hause kehrte und ich konnte mittlerweile laufen, ohne Krücken zu benutzen, oder auffällig zu humpeln.
Es fühlte sich gut an, ich musste die Wunde jedoch täglich desinfizieren und einen neuen Verband anlegen.
Riccardo und Julian standen Tage später an der Tür, fragten nur grob nach mir und ließen sich auch auf eine Tasse Tee nicht überreden, einzutreten. Der ständige Augenkontakt zwischen Rebecca und Julian ließ mich wissen, dass die beiden immer noch Interesse aneinander hatten.
Und dies war auch der Grund, warum sie hier waren. Sie fragten an der Tür um das vermeintliche Doppeldate.
"Wann soll das denn stattfinden?", fragte ich überrascht.
"Heute Abend?"
"Ich bin noch nicht soweit", pfiff ich.
Julian schaute grinsend auf und stoß Riccardo leicht gegen die Schulter: "Ich bin mir sicher, er ist bereit, dich überall hin zu tragen."
"Halt die Fresse", machte Riccardo ihn von der Seite an.
"Was?", er zuckte harmlos mit den Schultern.
"Das wäre toll", platzte es aus Rebecca heraus, "Oder? Was-was sagst du Val?"
Sie fragte zwar, aber ihr Blick bestand auf ein Ja und akzeptierte kein Nein.
Komm schon, könnte witzig werden.
"Wie viel Uhr?", hob ich die Braue.
"Achtzehn Uhr. Wir holen euch ab und schauen uns einen netten Film an."
"Ich- Das- Was soll's. Na gut."
"Okay!", quietschte Rebecca und schämte sich sofort für ihre auffällige Aufregung.
"Signorina", Julian drängelte sich hinein, nahm Rebeccas Hand in seine und küsste sie.
Die Schmetterlinge, die um sie herum kreisten, wuchsen von Sekunde zu Sekunde und wurden zu einem potenziellen Tornado.
Riccardo stand wie angewurzelt da und bemühte sich nicht einmal darum, sich bei mir zu verabschieden.
Doch er öffnete heimlich den Mund und flüsterte, sodass nur ich das hören konnte: "Zieh was Heißes an."
"Riccardo!", warnte ich ihn stimmlos und die beiden machten kehrten und verließen die Wohnung.
Bei dem Gedanken daran, er würde mich nach solch langer Zeit endlich wieder berühren, kribbelte mein Inneres. Schnell verwarf ich allerdings den Gedanken, schließlich waren wir zu viert unterwegs.
Den ganzen Tag verbrachten Rebecca und ich vor dem Spiegel und verlagerten den ganzen Inhalt meines Kleiderschrankes auf Bett und Boden.
Schließlich hielt sie sich ein enges, kurzes rotes Kleid an den Körper und ich grinste: "Willst du, dass Julian dich heute aufisst?"
"Glaubst du das tut er mit diesem Fetzen?"
Wir lachten.
Da ich noch immer ein Verband trug, entschied ich mich für einen Zweiteiler. Eine enge schwarze Schlaghose und einen weißen Spaghettiträger aus Seide, welches locker hing und einen V-Ausschnitt barg.
Wir peppten uns auf, schminkten uns und bereiteten uns für den Abend vor. Pünktlich um sechs hörten wir die quietschenden Reifen des Wagens, die vor dem Haus Halt machten. Wir schlossen die Tür und begaben uns hinaus. An seinem schwarzen Schlitten stand Riccardo in einem exquisiten Anzug und wartete ungeduldig auf unser Erscheinen.
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R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN]
Romance~ABGESCHLOSSEN~ Valencia strahlt Stärke aus. Valencia weiß was sie will. Und sie ist bekannt unter den Studenten, aber nicht auf die Art auf die sie befürchtet es zu sein. So einfach lässt sie nämlich nicht über sich entscheiden. Aber auch wenn Ricc...