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,,Johnson!" rief eine unerträglich nervige Stimme mir zu. Es war Draco.
,,Was willst du Malfoy?" Ich verdrehte meine Augen, schlug mein Buch zu. Packte es in meine Tasche und stand auf. Er hingegen kam weiter auf mich zu. Hinter Ihm Crabbe und Goyle. ,,Ganz allein unterwegs?" grinste er. ,,Ärger im Paradies?"
,,Halt die Klappe, Malfoy."
,,Ouh, warum so aufsässig?"
Ich stellte mich vor Ihn. Provokant. ,,Wieso? Heute habe ich sogar einen guten Tag." erwiderte ich sarkastisch. ,,Such dir jemand Anders dem du auf die Nerven gehen kannst. Langsam wird es langweilig."
Ich rempelte ihm beim Vorbeigehen an, ging wieder hinein. Ich gab es ungern zu, doch er hatte so eben tatsächlich einen Nerv getroffen. Zwischen mir und Harry lief es nicht gut. Erst vor wenigen Wochen wurden wir ganz offiziell ein Paar. In Dracos Augen eine Schande, dass ich mich als Slytherin mit einem Gryffindor abgab. Doch für Ihn war alles was ich tat eine Schande. Typisch für ihn.Wir hassten uns; wir waren Feinde.

Ich ging zurück in mein Zimmer. Ich teilte es mir mit Pansy Parkinson. Ausgerechnet die Freundin von Draco. Seine feste Freundin.
Wir konnten uns nicht ausstehen. Da Draco mich nicht ausstehen konnte, musste sie ihm natürlich nachgehen und es ihm gleich tun. Lächerlich.
,,Johnson, verzieh dich." fauchte sie mich an, als ich eintrat.
,,Wie bitte?"
,,Draco kommt gleich vorbei, ich will das Zimmer für uns haben." entgegnete sie mir ziemlich bestimmend. Dominant und zickig.
,,Das ist ebenso mein Zimmer, Pansy. Geht doch zu ihm." ich rollte mit meinen Augen, ließ mich auf meinem Bett nieder.
,,Blaise ist bei Ihm. Jetzt verschwinde."
,,Hm, vielleicht sollte ich mich mit Blaise zusammen tun, dann können wir uns gemeinsam ekeln." grinste ich provokant und schlug mein Buch auf.
Ich ließ sie links liegen. Sie regte sich noch weiter auf. Es war mir egal. Schließlich kam auch Draco hinzu, warf mir nur einen seiner Schlammblut-Blicke zu. So nannte ich es, jedes Mal wenn er mich ansah, als wäre ich die Schande in Person.
,,Was macht sie noch hier?!" fuhr er Pansy an.
Ich las genüsslich mein Buch weiter. Würdigte die Beiden keines Blickes.
,,Sieh es ein Malfoy. Ich werde nicht gehen." Ich blätterte eine Seite weiter.

Er murmelte etwas vor sich her, ehe er sich zu Pansy aufs Bett setzte.
,,Ja dann, musst du wohl zugucken." entgegnete er provokant.
Er zog sie auf seinen Schoß. Sie fingen an sich zu küssen. Es war abartig. So sehr ich mich auch auf mein Buch konzentrieren wollte, dieser Anblick war einfach furchtbar. Ich stand auf, gab mich geschlagen.
,,Ihr seid echt unglaublich." fauchte ich und zog meine Robe vom Stuhl.
Draco ließ von Pansy ab, sah grinsend zu mir.
,,Neidisch?"
,,Auf was? Auf ein kleines Schoßhündchen, dass wie eine Klette an dir hängt? Oder etwa auf ein selbstverliebtes Arschloch, dass seine Drecksarbeit von Daddy machen lässt?"
Ruckartig schmiss er Pansy von sich runter, kam wütend auf mich zu.
,,Pass auf wie du mit mir redest, kleine Johnson." fauchte er mich an.
,,Selbstverliebt." lahchte ich. ,,Du nimmst nicht einmal deine Freundin in Schutz; hauptsache es wird nicht schlecht über dich geredet. Glaubst du etwa ich habe Angst vor dir, Malfoy?" Ich zog mir meine Slytherin-Robe über, ging zur Tür. Er griff an mein Handgelenk, hinderte mich so weiterzugehen. Sein Griff war fest. Schmerzte beinah.
,,Ich warne dich, Johnson."
Ich sah ihn an. Das erste Mal richtig in seine Augen. Länger als ich es sonst tat. Seine Worte waren anders. Seine Haltung ernst. Wir beleidigten uns täglich, schon seit 3 Jahren. Doch diesmal war es anders. Ich wusste nur nicht genau wieso.

,,Wie auch immer." ich riss mich los und ging raus. Das Abendessen fing erst in zwei Stunden an. Meine besten Freunde, Hermione, Ron und Ginny, als auch Fred und George saßen bereits in der großen Halle. Ich ging zu Ihnen.
,,Aurelia!" rief Ron mir zu und winkte mich zu ihm. Harry war auch da, sah nur auf den Tisch; von mir weg. Beachtete mich gar nicht erst. Auch Ginny wirkte abwesend. Still. Ich setzte mich zu Ron. Links von mir George.
Wir unterhielten uns eine Weile. Sprachen über den Unterricht, lästerten über Professor Snape. Naja, alle außer mir. Ich mochte ihn, was Niemand so wirklich nachvollziehen konnte.
Im Allgemeinen war es ein typischer und ausgelassener Abend.
Ich sah zur großen Tür. Draco und Pansy kamen in diesem Moment hinein.
,,Na dann." ich stand auf. ,,Mein Zimmer scheint wieder betretbar zu sein." lachte ich ironisch.
,,Aurelia, kann ich mitkommen?" flüsterte Harry. Es war das erste was er heute sagte. Zu mir.
Ich grübelte kurz, nickte ihm schließlich zu. Gemeinsam verließen wir die Halle. Dracos Blick Mal wieder hassbegierig auf uns liegend. WIe so oft.

Wir gingen in mein Zimmer. Ich schloss die Tür.
,,Also? Was gibt's?" Ich sah ihn an. Es war eine komische Stimmung zwischen uns. Seit unserem Streit vor drei Tagen hatten wir kaum miteinander geredet. Uns förmlich ignoriert. Ich wusste nicht einmal mehr warum wir uns gestritten hatten. Eigentlich, war es mir auch egal.
,,Ich denke wir müssen reden." hauchte er nervös und sah mir in die Augen. Ich wusste was er sagen würde, denn es war das selbe, was auch mir in den Sinn gekommen war.
,,Sehe ich auch so." antwortete ich ihm bereits ohne seine Worte abzuwarten. Ich kämpfte mit den Tränen; er verstand sofort. Er verstand, dass unsere Beziehung vorbei war.
Wortlos verließ er das Zimmer. Exakt in dem Moment, als auch Pansy wiederkam. Mit Draco.
,,Oh, sieh sie dir an." lachte Pansy, als sie meine Tränen bemerkte. Mir war deutlich anzusehen, dass ich kurz vorm Weinen stand hatte. Meine Augen waren rot, meine Wangen blass.
,,Hat Potter dich etwa verlassen?"
,,Sei still, Pansy." antwortete ich und wischte mir mit meinem Ärmel meine Tränen weg. Ich sah zu Draco. Er war still, sah mich nur an. Eigenartig für ihn. Kein dummer Kommentar, keine Beleidigung. Kein Wort.
,,Ihr könnt das Zimmer haben." sprach ich leise, ehe ich das Zimmer verließ. Hinaus rannte.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt