,,Du siehst furchtbar aus." sprach George, als er mich einige Zeit lang beobachtet hatte. Es war mittlerweile der nächste Morgen; George und ich saßen beim Frühstück. Viel geschlafen hatte ich jedoch nicht.
,,Danke; ebenfalls." entgegnete ich und griff nach einem weiteren Apfel.
,,Warum isst du so viel?" lachte er irritiert. ,,Ist da etwa was, was ich wissen sollte?" grinste er hoffnungsvoll. Ich verdrehte meine Augen.
,,Garantiert nicht. Umbridge hat mir bloß mein Mittag- und Abendessen gestrichen."
,,Das kann sie nicht machen, Aurelia."
,,Kann sie; und hat sie." antwortete ich lediglich. ,,Wo ist Draco überhaupt?"
,,Keine Ahnung; Hermione ist auch noch nicht da. Ich habe die beiden heute noch nicht gesehen."
,,Nicht, dass Umbridge auch die Beiden zu einer ihrer dämlichen Strafarbeiten verdonnert hat-" knurrte ich und griff nach Trauben; nach einer Orange, nach George halben Croissant.
,,Aurelia, ich bringe dir nachher etwas mit, keine Sorge-"
,,Das wird nichts bringen." fiel ich ihm ins Wort. ,,Nach dem Unterricht muss ich nachsitzen; wer weiß wie lange."
,,Was? Wieso?"
,,Weil Draco und ich erwischt wurden, als wir; nunja, miteinander schlafen wollten." antwortete ich trocken. ,,20 Punkte Abzug für Slytherin plus Nachsitzen."
,,Was ist mit Draco? Muss er auch nachsitzen?"
,,Nein." entgegnete ich etwas leiser. ,,Nur ich. Aber schon in Ordnung; ich stehe das schon durch."
,,Aurelia, das kann nicht dein Ernst sein. Diese Frau-"
,,-hat aktuell das Sagen, Georgie. Ich habe weniger Probleme, wenn ich mich ein wenig zurückziehe." vollendete ich seinen Satz. ,,Aber hey, hör zu-" ich beugte mich ein wenig vor.
,,-heute Nacht kam eine Kutsche an."
,,Eine Kutsche?"
,,Ja, gegen halb 3. Zwei oder drei schwarz bekleidete Personen sind ausgestiegen." fuhr ich aufgeregt fort. ,,Ist das nicht eigenartig?"
,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass du bloß geträumt hast." sprach George wenig beeindruckt.
,,Nein, George; ich habe beinah die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Ich bin mir sicher; es war eine Kutsche."
,,Vielleicht hast du recht; so wie du aussiehst glaube ich dir, dass du nicht geschlafen hast." grinste er frech.
,,Du bist heute wieder besonders gut gelaunt, was?" entgegnete ich grinsend und aß mein Frühstück zu Ende. ,,Wie dem auch sei; ich muss zum Unterricht." fuhr ich fort, beugte mich vor und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. ,,Wir sehen uns, Georgie!"Ich ging zum Klassenzimmer, setzte mich hin; schlug gelangweilt mein Buch auf. Kaum einer der Slytherins wollte noch mit mir reden; keiner außer Blaise und Draco. Doch von Draco war auch hier keine Spur. Er war wie vom Erdboden verschluckt; er würde nie den Unterricht ohne Entschuldigung schwänzen. Doch der Unterricht begann; ohne Draco. Still und gelangweilt hörte ich dem Professor zu; dachte dabei ununterbrochen an diese Kutsche. Ich hatte ein komisches Bauchgefühl; irgendwie einengend.
,,Miss Johnson!" ertönte die Stimme des Professors. Ich schrak ein wenig auf; sah nach vorn.
,,Ja?"
,,Können Sie mir die Frage beantworten?"
,,Ich; könnten Sie die Frage nochmal wiederholen?" entgegnete ich verlegen.
,,Sie sollten lieber dem Unterricht folgen und nicht ihren wilden Lügereien Ausdruck verleihen. Geistige Abwesenheit wird hier nicht geduldet."
,,Was-"
,,5 Punkte Abzug für Slytherin." unterbrach mich der Professor und fuhr mit dem Unterricht fort. Erneut hatte ein Professor auf die Seite von Umbridge umgeschlagen. Erneut wurde ich als Lügnerin betitelt. Erneut lagen all die Blicke meiner Mitschüler auf mir.
,,Ich glaube dir, Aurelia." flüsterte mir Blaise zu. ,,Hör nicht auf diese Idioten."
,,Danke." lächelte ich schwach. ,,Scheint, als wärst du der Einzige."
,,Sie werden der Wahrheit noch auf die Spur kommen; und dann, dann bist du die Heldin und nicht mehr die Lügnerin." zwinkerte er selbstbewusst.
,,Danke, Blaise." lächelte ich dankbar.
Der Unterricht war zu Ende, mein zweites Fach fiel heute aus. Nun hieß es somit; nachsitzen. Selbstbewusst ging ich zu Umbridges Klassenzimmer im Kerker; trat ein, sah ihr starr in die Augen. Sie hatte mich bereits erwartet.
,,Miss Johnson." ertönte ihre grelle Stimme. ,,Pünktlich."
,,Punkt 9.30 Uhr." antwortete ich und nahm unmittelbar vor ihr platz.
,,Sie tragen eine langärmlige Bluse; ihr Haar ist offen."
,,Wie Sie es verlangt haben." entgegnete ich klar und deutlich. Ich musste mich anstrengen, doch ich vertraute McGonagall. Ich musste bloß abwarten; es würde besser werden. Ich hatte es im Gefühl.
,,Zu Beginn schreiben Sie die Schulordnungen ab." begann sie und schob mir eine Feder und ein weißes Pergament zu.
,,Alle?" schrak ich auf. ,,Miss Umbridge, das sind über 250 Vorschriften."
,,Alle." sprach sie arrogant. ,,Nun; beginnen Sie schon. Zeit ist Geld." kicherte sie zufrieden.
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Fear of Love
FanfictionTEIL 2 JETZT AUF WATTPAD :) - Fear of Hope Du verabscheust ihn; er dich. Seit dem ersten Schuljahr in Hogwarts wart ihr Erzfeinde. Ihr konntet euch noch nie ausstehen. Seit 4 Jahren. Das sich dies bald ändern würde, konnte keiner wissen. Keiner gl...