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Mit einem schwachen und doch aussagekräftigen Lächeln griff ich nach Georges Arm. Ich ließ mein Herz schlagen, schloss meine Augen; und reiste mit ihm an den Ort, an dem sich alles ändern würde. Dieser noch unbekannte Ort; der Ort, an dem mich Draco zu seiner Ehefrau nehmen würde.
,,Aurelia?" flüsterte George kaum einige Sekunden später. ,,Wir sind da; du darfst deine Augen öffnen."
Noch immer war ich mit George verhakt; noch immer waren meine Augen geschlossen. Ich wollte sie nicht öffnen. Noch nicht.
,,Danke, Georgie." flüsterte ich. ,,Für alles. Ohne dich wäre ich nicht da wo ich jetzt bin."
,,Oh doch, kleine Malfoy. Das wärst du. Du bist wohl die stärkste Hexe die ich kenne-" er beugte sich zu mir. ,,-aber erzähl bloß nicht Hermione, dass ich das gesagt habe." grinste er. Ich fing an zu lachen; mein Griff um seinen Arm wurde ein wenig fester. ,,Warum öffnest du deine Augen nicht? Ist alles in Ordnung? Hast du Angst?"
,,Nein." antwortete ich leise. ,,Ich habe keine Angst; es ist bloß-" ich stockte, lächelte; zog mich enger an George. ,,-wenn ich meine Augen wieder öffne, dann schließe ich mit dem bisherigen Leben ab. Wenn ich sie öffne, dann möchte ich all das schlechte vergessen, was in den letzten Jahren und Monaten, selbst in den letzten Tagen passiert ist. Ich möchte nicht mehr an all die Verluste denken, an den Schmerz und die Trauer. Nicht an die Wut und den Hass. Ich möchte nicht mit Schmerz an die Menschen denken die ich verloren haben; sondern an die, die ich dazu gewonnen habe. Ich möchte meine Augen öffnen und fortan meine Zukunft erblicken. Mit Draco. Dir und Hermione. Mit meiner zweiten Familie."
,,Das wirst du; vertrau mir." flüsterte George behutsam. ,,Öffne deine Augen, wenn du bereit bist. Es ist dein Tag, Aurelia."
,,Der Tag an dem unser Jahr endlich beginnen wird. Unser Leben." lächelte ich. ,,Der Tag an dem Draco und ich uns ein Versprechen geben werden." flüsterte ich, als ich endlich meine Augen öffnete.

Ich blinzelte ein paar Mal, als mir bereits die unzähligen funkelnden Lichterketten entgegen leuchteten.
,,A-aber-" stotterte ich emotional.
,,Ja." grinste George. ,,Es ist euer Haus. Ihr werdet auf der Dachterasse heiraten. Wir dachten es würde keinen besseren Ort geben eine gemeinsame Zukunft zu starten, als an dem Ort wo einst alles begann. Wo du geboren wurdest. Wo dein Vater dich das erste Mal erblicken durfte. Wo Draco dir diese eine entscheidene Frage gestellt hat."
,,Georgie-" wimmerte ich, als sich meine Augen voller Freudentränen füllten. ,,-das ist unfassbar."
,,Gefällt es dir?"
,,Natürlich!" weinte ich voller Rührseligkeit. Und erst jetzt bemerkte ich die ganze Arbeit die da hinter gesteckt hatte. Das kleine verträumte Häuschen lag umhüllt von feinem Pulverschnee; von den unzähligen Sternen am Nachthimmel. Von den Sternschnuppen. Der Weg dort hin; erleuchtet von Lichterketten, Glühwürmchen; verzauberten Schneeflocken. Sie rieselten auf uns herab; fein und unscheinbar. All die Bäume; erhellt durch kleine Lichterkugeln. Selbst die Schaukel die am größten Baum im Garten hing; geschmückt mit kleinen Lichtern. Mit Schneerosen. Mit weißen Federn; wie die an meinem Brautschleier.
,,Ich weiß gar nicht was ich sagen soll." flüsterte ich. All die zierlichen Lichter spiegelten sich in meinen glänzenden Augen wieder. Ich konnte und wollte nicht aufhören die Eleganz und die Romantik an diesem Ort zu spüren, zu sehen; zu begreifen.
,,Er ist schon ganz aufgeregt-" flüsterte mir George ein wenig amüsiert zu. ,,-schau." Er deutete zum Dach des Hauses; ganz links. Ein kleiner Abschnitt der Dachterasse war zu sehen. Ebenso umwerfend geschmückt und erleuchtet.
,,Draco." flüsterte ich, als ich sein beinah schneeweißes Haar erblickte. Sie hatten uns noch nicht bemerkt; keiner von ihnen. Sie waren alle da. Nicht nur Hermione und Draco; auch all unsere Freunde. Harry und Ginny. Fred und Angelina. Luna und Neville.
,,Er ist so nervös." lachte George.
,,Ja." lächelte ich und trocknete mir eilig meine Tränen. Tatsächlich war ihm die Nervosität in sein Gesicht geschrieben. Hermione rückte ihm ständig seine schwarze Fliege zurecht; er hingegen sah sich um. Spielte mit seinen Händen rum. Es war, als könnte ich seinen pochenden Herzschlag bis hier unten hören; so nervös war er. Dabei sah er so unfassbar gut aus. Ein Anzug, ganz in schwarz. Sein Haar war leicht gewellt; so wie ich es am meisten an ihm liebte. Er wusste dies nur zu gut.
,,Lass uns gehen, Georgie." lächelte ich glücklich und hakte mich erneut bei ihm ein. ,,Es wird Zeit zu heiraten."

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt