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Es war kaum eine Stunde vergangen, seit dem Lucius uns wieder verlassen hatte. Eine Stunde, seit dem er seinem einzigen Sohn gesagt hatte, dass seine Mutter und er untertauchen würden. Wohin? Wir wussten es nicht.
,,Draco." flüsterte ich besorgt. ,,Jetzt lass uns doch darüber reden."
,,Worüber willst du reden, Kleines? Mir geht es gut." stritt er ab. Er zog sich um, legte sich zu mir ins Bett. Er griff nach seinem Buch; wollte es überspielen. Wir so oft. Ich verdrehte meine Augen, schlug ihm das Buch direkt wieder aus der Hand.
,,Aurelia, was-"
,,Ich weiß, dass es nicht spurlos an dir vorbei geht. Deine Eltern sind-"
,,Es geht nicht um meine Eltern, Aurelia." unterbrach er mich ein wenig verärgert. ,,Denkst du wirklich, dass es das erste Mal ist, dass sie mich im Stich lassen? Das ich von ihnen enttäuscht bin?" Ich verstummte. ,,Es geht um dich."
,,Um mich?" flüsterte ich.
,,Ja, wir wollten ehrlich zueinander sein. Richtig?"
,,Ja. Richtig." bestätigte ich ihn vorsichtig.
,,Du wolltest, dass ich mit ihm gehe; dich hier alleine lasse. Dich, deinen Vater; unsere Freunde."
,,Oh..." wisperte ich rückblickend. ,,Ich wollte dich bloß-"
,,-beschützen?" vollendete er meinen Satz. Ich nickte. ,,Ich weiß, doch wir haben uns etwas versprochen, Kleines. Zusammen; immer und egal wo. Unzertrennlich. Wie konntest du bloß von mir fordern dich hier alleine zu lassen? Meinem Vater zustimmen; auch nur einen Augenblick über diese Möglichkeit nachzudenken."
,,Entschuldige." wimmerte ich verständnisvoll.
,,Kleines-" er griff sanft an mein Gesicht; sah mir tief in meine Augen. ,,Ich bin dir nicht böse, doch du musst langsam die Schuldgefühle von dir lösen; dich nicht immer für alles verantwortlich zu machen. Voldemort jagt nicht nur dich; er jagt Jeden der nicht hinter ihm steht. Menschen, die nicht an die dunkle Magie glauben. Er will Rache an uns Allen; wir Alle haben geliebte Menschen durch seine Hand verloren. Du hast es bloß geschafft dich ihm zu stellen; gegen ihn zu kämpfen."
,,Aber-"
,,Es gibt kein aber, Aurelia. Wir alle wollen seinen Tod. Die Zauberwelt würde ohne ihn eine bessere Welt sein. Hör endlich auf dir die Schuld für alles zu geben, hm?" lächelte er schwach und gab meiner Stirn einen Kuss.
,,Ich versuche es; versprochen."
,,Das weiß ich doch; lass uns nicht streiten. Komm her-" grinste er und zog mich zu ihm. Er schlug die Decke über uns, bließ die Kerze aus; gewährte der Nacht so Einzug.
,,Gute Nacht, Draco." flüsterte ich und lauschte seinem Herzschlag. ,,Ich freue mich auf morgen. Sehr sogar."
,,Und ich erst." antwortete er leise und doch selbstsicher. Sein Herzschlag wurde schneller.

Kaum fünf Stunden später saßen wir bereits beim Frühstück. Ziemlich müde und doch bei bester Laune. Heute Abend würde der Ball stattfinden; dem zur Folge war die große Halle bereits wunderschön geschmückt. Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, die ersten Vorfreuden wurden ausgetauscht.
,,Alles in Ordnung?" fragte Hermione, als sie Dracos und meine müden Blicke bemerkte. Wir saßen gemeinsam mit ihr, George, Harry und Ginny am Tisch. Draco und ich hatten uns darauf geeinigt den Vorfall mit Lucius vorerst für uns zu behalten.
,,Ja, nur ein wenig müde." antwortete ich und sah durch die Reihen. Ich erblickte Ron, beobachtete ihn wie er mit Lavender Brown sprach. Sie lachte, er lachte. Es wirkte ungewohnt vertraut.
,,Er geht mit ihr." schnaubte Hermione auf, als sie meinem Blick gefolgt war. ,,Zum Ball. Nicht das es mir etwas ausmacht."
,,Ach bitte, Hermione." grinste ich. ,,Du hast Jemand besseres verdient als Ron. Vielleicht diesmal einen größeren Kerl; gebildet. Vielleicht mit einer wundervollen besten Freundin an seiner Seite. Bleib ruhig bei Griffindor, auch rotes Haar scheint dir ja besonders gut zu gefallen." lachte ich frech, als ich Georges und Hermiones verlegene Blicke beobachtete.
George zupfte eine Weintraube ab; warf sie mir ins Gesicht.
,,Ganz schön vorlaut heute, was?"
,,Immer doch; dafür ist eine beste Freundin doch da." erwiderte ich und gab ihm einen Luftkuss. ,,Ich gehe jetzt zurück, ich wollte noch in die Bibliothek."
,,Heute?" fragte Draco verwundert.
,,Ja; heute, Liebster." antwortete ich und gab ihm einen Kuss. ,,Es dauert noch bis zum Ball, ich muss die Zeit nutzen." rief ich noch, als ich mir Georges Croissant schnappte und die große Halle bereits wieder verlassen hatte.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt