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,,Aurelia!" rief George, als er mir entgegen kam. ,,Möchtest du nichts frühstücken-" er stockte, sah sich mein Gesicht genauer an. Er bemerkte, dass ich geweint hatte; dass meine Unterlippe blutete und blau angelaufen war. ,,Was ist passiert? Wer war das?"
,,Snape." antwortete ich ohne jegliche Emotionen. ,,Snape war es, George. Die ganze Zeit war es Snape. Mein eigener Vater."
George griff an mein Gesicht, sah sich meine Wunde genauer an. Er zog mich ein wenig zur Seite; auf eine Bank. Mit einem kleinen Tuch tupfte er sanft das Blut von meiner Lippe.
,,Das musst du melden, Aurelia. Er könnte dafür-"
,,Er ist es." unterbrach ich ihn. ,,Er ist Schuld an der Hochzeit, George." fuhr ich vollkommen geistesabwesend fort. George ließ mich sprechen; hörte mir geduldig zu. ,,Draco hat mich niemals betrogen; er unterlag einem Fluch."
,,Ein Fluch?" 
,,Ja. Maia hat ihn unter diesen Fluch gesetzt und, und Snape hat es nicht verhindert. Obwohl er es die ganze Zeit wusste." wimmerte ich. ,,Ich, ich muss zu ihm, George. Ich muss unbedingt zu ihm." hauchte ich mit Tränen in den Augen. ,,Wenn es nicht bereits zu spät ist."
,,Es ist nicht zu spät, vertrau mir." lächelte George aufmunternd. ,,Eure Liebe kann niemand brechen. Da bin ich mir sicher."
,,Ich werde es dir und den Anderen alles in Ruhe erklären, doch ich muss zu ihm. Ich, ich muss zu ihm, George."
Er fing an zu lächeln, strich mir eine meiner Haarsträhnen aus dem Gesicht.
,,Er ist beim Astronomieturm." antwortete George. ,,Er ist allein, geh zu ihm."
,,Danke. Danke!" ich fiel ihm in die Arme, ehe ich mich auf dem Weg zum Astronomieturm machte. Ich fing an zu rennen; zahlreiche Mitschüler im Vorbeigehen anzurempeln. Meine ersten Tränen liefen bereits meine Wangen hinab; ließen meine Augen nur noch mehr schmerzen. Es dauerte ein wenig, ehe ich endlich die ersten Stufen erreichte. Eilig rannte ich hoch; erklamm die letzte Stufe. Stand endlich vor ihm.
,,Aurelia?" hauchte Draco, als er mein Gesicht erblickte.
,,Draco." flüsterte ich wie versteinert. Er hatte rote Augen; nasse Wangen. Er war fürchterlich am weinen; sah mich voller Angst an. 
,,Was machst du hier?" eilig wischte er sich die Tränen weg, sah von mir. Er wollte nicht, dass ich ihn so sah. Er wollte wahrscheinlich nicht einmal, dass ich nun hier bei ihm war.
,,Ich habe dich gesucht." antwortete ich leise. Ich ging behutsam auf ihn zu; ließ meine Augen nicht von ihm. Er wischte sich die letzten Tränen weg, bevor er wieder zu mir blickte. Zögerlich, seine Augen glänzten in Tränen voller Angst. 
,,Was ist mit deiner Lippe passiert?" ein wenig erschrocken ging er auf mich zu, blieb jedoch kurz vor mir wieder stehen. Er wollte mich berühren, doch er ließ es. 
,,Snape." antwortete ich leise. Noch als ich seinen Namen aussprach riss er seine Augen auf; schien sich unsicher zu sein, ob es die Antwort auf seine Frage oder die Antwort auf alles war. Auf seine verzweifelten Hilfeschreie; auf seine Hinweise. ,,Ich werde zu dieser Hochzeit gehen, Draco." 
,,Nein, nein!" schrie er mich an. Er stand nun so nah vor mir wie lange nicht mehr. Seine Augen schlugen in Wut um; in Angst und Wut. ,,Auf keinen Fall, wirst du dort hin gehen, hast du verstanden?"
,,Warum nicht?" lächelte ich behutsam. 
,,Ich, ich kann es dir nicht sagen, Aurelia."
,,Doch, Draco." hauchte ich nervös. Meine Hand zitterte fürchterlich, als ich sie auf seine Wange legte. Er erschrak, ebenso wie ich. Zu lange hatte ich ihn nicht mehr berührt; seine Wärme gespürt. ,,Du kannst, Draco. Vertrau mir."
Irritiert sah er mich an, legte seine Hand auf meine. 
,,Wieso kann ich nicht zu dieser Hochzeit, Draco?" wiederholte ich meine Worte.
,,Weil Voldemort dort sein wird." antwortete Draco leise. Er riss seine Augen auf, begriff, dass es ihm wieder möglich war die Wahrheit auszusprechen. Mir liefen die Tränen die Wangen hinab, ließen mich zittern. 
,,Ich konnte es sagen." hauchte Draco sprachlos. ,,Doch wie-"
,,Snape. Snape, Draco." unterbrach ich ihn. ,,Ich weiß es. Ich weiß alles."
,,D-du weißt es? Doch wie-"
,,Versuch es Draco. Versuch mir alles zu erklären." unterbrach ich ihn erneut. ,,Na los." drängelte ich mit einem zarten Lächeln; mit Tränen in den Augen. Und er begann; begann mir alles von Maia zu erzählen, von Snape; von dem dunklen Lord. Er konnte es nicht fassen; sprach, als würde es kein Ende geben. Er erzählte mir von dem Fluch, von Maias Forderungen. Davon, dass der dunkle Lord mich töten wollte, dass er mir verzweifelt versucht hatte, die Wahrheit zu sagen. Mir stattdessen Hinweise gegeben hatte, sehnlichst hoffte, dass ich es eines Tages begreifen würde. Und das tat ich. 

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt