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,,Was meinst du, Aurelia? George hat es vorhin beim Abendessen erzählt." antwortete Ron sichtlich nervös.
,,Hör auf zu lügen. Im Gegensatz zu dir ist dein Bruder loyal, er würde euch nie etwas erzählen bevor ich nicht die Chance dazu gehabt hätte." flüsterte ich angespannt. Ron schluckte, ging immer weiter rückwärts zur Tür.
,,Es gab einen anonymen Hinweis. Ein Hinweis, der besagte, dass einem aktiven Todesser in Hogwarts Unterschlupf gewährt wurde." fuhr ich fort und kam langsam auf ihn zu. ,,Der Grund, warum wir dem Zauberministerium einen Todesser liefern mussten. Der Grund, warum dieser ganze Streit erst entstanden ist. Der Grund, warum mein Vater nun zu lebenslanger Haft in Azkaban verurteilt wurde."
,,Aurelia, ich verstehe nicht. Ich-"
,,Ich frage dich jetzt das erste und das letzte Mal, Ron." unterbrach ich ihn mit kratziger Stimme. ,,Warst du derjenige der dem Zauberministerium diesen Hinweis geliefert hat? Und ich warne dich, versuchst du mich zu belügen, dann wirst du es bereuen! Schmerzlichst bereuen! Nicht umsonst ist mein Vater einer der besten Professoren hier in Hogwarts. Ich habe so einiges von ihm gelernt, welches mir jetzt nutzen würde."
,,In Ordnung; ja." antwortete Ron eingeschüchtert und doch festentschlossen. ,,Ja, ich habe den Hinweis geliefert, ich war der anonyme Tippgeber."
,,Wieso? Wieso Ron?! Möchtest du mich tot sehen? Möchtest du uns alle nur noch mehr in Gefahr bringen?! Ist dein Groll so stark, dass du mich fälschlicherweise verraten hättest, du-"
,,Es war nicht deinetwegen, Aurelia!" unterbrach er mich ernst. ,,Ich wollte nicht dich melden, auch nicht deinen Vater."
,,Dein Hass ist so groß, dass du-"
,,Ja." unterbrach er mich erneut. ,,Ich wollte damit Draco ausliefern." entgegnete er ungewohnt kühl; beinah schon psychosisch. Er grinste, schien es zu genießen, es endlich ausgesprochen zu haben. Ohne zu zögern ging ich auf ihn zu, holte aus und schlug ihm so fest ich nur konnte in sein Gesicht.

,,Du elendiger Bastard!" schrie ich als ich meinen Zauberstab zückte.
,,Wage es nicht, Aurelia!" entgegnete er und packte mich an meinen Oberarmen; schlug mich gegen meinen Kleiderschrank. Er stand so dicht an mir, wie er nur konnte. Seine Hände drückten in meine Oberarme, sein starrer Blick galt meinen Augen.
,,Er ist doch Schuld an Allem, Aurelia! Wann willst du es endlich verstehen!?" entgegnete Ron wütend, als er mir schließlich meinen Zauberstab aus der Hand schlug; ihn in die andere Ecke des Raumes warf.
,,Du tust mir weh, Ron." wisperte ich angestrengt.
,,Wegen ihm ist unsere Freundschaft zerbrochen, wegen Ihm hast du dein Leben gegeben! Einfach so, verdammt! Du bist so blind und dumm seinetwegen, dass du dich ohne zu zögern geopfert hast! Du weißt gar nicht mehr wer du eigentlich bist und was du machst! So bist du nicht, so warst du noch nie!"
,,Du sollst in der Hölle schmoren, Ronald Weasley!" hauchte ich rasend vor Wut, als ich ihm entwürdigend in sein Gesicht spuckte. ,,Und jetzt lass mich los, verdammt!"
Er löste seinen Griff, wischte sich mit seinem Ärmel durch sein Gesicht. ,,Mein Leben und meine Entscheidungen haben dich in keinster Weise zu interessieren! Du besitzt mich nicht, verdammt! Ich bin nicht dein Eigentum, ich bin nicht deine Geliebte!"
,,Mag sein, doch egal bist du mir trotzallem nicht! Ich werde sicherlich nicht zusehen, wie du dein Leben wegwirfst, nur um einem Todesser, einem verfluchten Bastard unterlegen zu sein! Er manipuliert dich, verdammt!"
,,Halt den Mund, halt den Mund!" schrie ich so laut ich nur konnte. ,,Auch ich trage das Mal auf meiner Haut, doch bei mir scheint es keine Rolle zu spielen, was?"
,,Du trägst es seinetwegen. Seinetwegen hast du dir dein ganzes Leben ruiniert! Er ist schlecht für dich, wie blind und dumm kannst du bloß sein!?" erwiederte er lachend.
,,Dein Verhalten ist absurd; toxisch! Du-"
Ein Klopfen an der Tür unterbrach meine Worte.
,,Aurelia?" ertönte Georges Stimme. ,,Ist alles in Ordnung hier?" fragte er besorgt, als er seinen Bruder erblickte. Er stützte noch immer vor mir. ,,Ron? Was machst du mit ihr?" fragte er skeptisch und vollkommen irritiert.
,,Das geht dich nichts an, George."
,,George, bitte geh nicht." flehte ich, als er meinen Zauberstab auf dem Boden liegen sah. Mein verängstigtes und doch wütendes Gesicht erblickte. ,,Geh nicht, bevor er noch zu weit gehen wird." hauchte ich leise, als ich wieder zu Ron blickte. George schloss die Tür, kam unverzüglich zu mir; stellte sich schützend vor mich. Er schubste Ron von mir, sah ihn wütend an.
,,Was ist hier los, Aurelia?"
,,Ron war es. Er hat den Hinweis an das Zauberministerium geliefert!" antwortete ich erschüttert.
,,Halt endlich deinen Mund-"
,,Was? Wie konntest du nur Ron?" unterbrach George seinen Bruder. ,,Was war mit den Worten die du mir erst vor wenigen Tagen anvertraut hast?"
,,Sei leise, George."
,,Was für Worte, George?" fragte ich irritiert. Ron sah weg von mir, weg von George.
,,Er wollte sich bei dir entschuldigen, um Verzeihung bitten." antwortete George mit angespannter Stimme. ,,Er hat mir erzählt wie sehr du ihm fehlst, dass er sich wieder eine Freundschaft wünscht. Auch wenn es nie wieder so sein würde wie es mal war."
Ein wenig erschrocken über diese Worte sah ich zu Ron; für einen kurzen Moment vergaß ich seinen Verrat. Es war etwas anderes, welches mir nun durch den Kopf ging.
,,Es war nie die Freundschaft die Ron wollte." sprach ich kalt. ,,Habe ich recht, Ron?"
Er antwortete nicht, verschränkte bloß seine Arme; sah weg von mir. ,,Er wollte keine Freundschaft, Georgie. Er wollte mehr."
,,Was?" erschrocken sah George mich an, schien das ganze Hin und Her nicht zuordnen zu können.
,,Rons Verhalten; er wollte mich nicht als beste Freundin, sondern als feste Freundin."
,,Selbst wenn es so ist, das spielt keine Rolle mehr!" entgegnete Ron wütend. ,,Du-"
,,Du hast sie nicht verdient." unterbrach ich ihn emotionslos. ,,Du liebst sie nicht. Hermione."
,,Nein, ich habe sie noch nie geliebt!" schrie Ron, als er aufgebracht hin und her ging; sich nervös am Hinterkopf kratzte. Ich schob George leicht zur Seite, ging zu meinem Zauberstab; hob ihn hoch. ,,All die Jahre hast du ihr etwas vorgespielt. Du hast mit ihr geschlafen, ihr gesagt wie sehr du sie liebst." fing ich an zu erzählen. Ron blieb stehen, ich ging auf ihn zu. ,,Du hast ihr Versprechungen gemacht, sie zwei Jahre ihres Lebens gekostet. Und dass-" ich legte meinen Zauberstab an sein Kinn an. ,,-obwohl du sie nie wirklich geliebt hast. Du hast sie ausgenutzt, du hast bloß mit ihr gespielt."
,,Scheint als würdest du es endlich begreifen." knurrte Ron wütend. ,,Hermione ist mir egal; sie-"
Ich ließ ihn nicht aussprechen; mit Hilfe meines Zauberspruches schleuderte ich ihn an die angrenzende Wand. Ich raste vor Wut, ging auf ihn zu; zog ihn an seinen Haaren hoch. ,,Du gehörst in die Hölle." flüsterte ich voller Wut.
,,George!" rief Ron. ,,Jetzt hilf mir, ich bin dein Bruder!"
Doch George antwortete nicht, er lehnte sich an den Türrahmen an, verschränkte seine Arme; und sah mir zu.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt