14

9.4K 353 89
                                    

Die Reise dauerte lange. Beauxbatons lag in den Pyrenäen. Vor der Muggelwelt verborgen. Es war ein wahnsinnig schönes Schloss, ganz anders als Hogwarts. Edel, verträumt. Doch es war nicht mein Zuhause. Es würde für immer Hogwarts bleiben.

,,Hier finden Sie ihr Zimmer. Sie teilen es sich mit Adeliné. Ihre Uniform finden Sie auf Ihrem Bett." lächelte Madame Maxime mir warm zu. Ich erwiderte mit einem unechten Lächeln, trat in das Zimmer ein. Adeliné war scheinbar nicht da, ich war allein. Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. Das Zimmer war hell. Pastellblau. Es war ganz anders als in Hogwarts. Ein edles Kleid lag am Fußende meines Bettes. Meine neue Uniform.

Die Schachtel. Ich erinnerte mich an die Schachtel, die mir Draco bei meinem Abschied gab. Ich griff nach meiner Tasche, zog sie eilig heraus. Vorsichtig öffnete ich den Deckel. Ein Ring kam zum Vorschein. Silber, schimmernd grün. Eine Schlange zierte ihn. Er war wunderschön. Ein kleiner Zettel lag dabei, ich faltete ihn auf.

Damit du nicht vergisst wo du her kommst. Hogwarts wird immer dein Zuhause bleiben. Unser Zuhause.

Draco

Tränen stiegen mir in meine Augen, seine Worte schmerzten. 2 Tage war dieser Abschied nun her. 2 Tage hatte ich ihn nicht gesehen, nicht gesprochen, nicht berührt. Ich vermisste ihn. Ich sehnte mich nach seinen Augen, seinen Umarmungen. Seinem Geruch. Ich nahm den Ring aus der Schachtel, zog ihn an. Er passte perfekt.

Die Tür ging auf. Ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter, mit langen blond gelockten Haaren kam hinein.
,,Oh, hallo." lächelte sie mir zu.
Ich wischte mir schnell meine Tränen weg, stand auf und reichte ihr meine Hand.
,,Hey, ich bin Aurelia. Aurelia Johnson." ich zwang mir ein Lächeln auf meine Lippen.
,,Freut mich dich kennenzulernen, Aurelia. Ich bin Adeliné Laurent."
Sie wirkte nett. Fröhlich, von adeliger Herkunft. Ich hingegen wirkte wie das schwarze Schaf. Ich passte hier nicht rein, das Kleid an mir ? Ungewohnt. Ich trug nie Kleider, es war unbequem. Ich sehnte mich nach Hogwarts. Nach meiner Robe.

,,Und jetzt bist du hier?" hakte Adeliné nach, nachdem ich ihr alles von Hogwarts erzählt hatte. Von Snape, von meinen Freunden. Von Draco. ,,Dieser Draco scheint dir besonders viel zu bedeuten, hm?" lächelte sie.
Ich war verwundert, hatte nicht viel von ihm preisgegeben. Ihn als Freund betitelt. Ihr Worte machten mich nachdenklich.
,,Ja." entgegnete ich. ,,Er bedeutet mir viel. Sehr viel." ich sah auf meinen Ring, spielte ein wenig mit ihm.
,,Seid ihr ein Paar?"
,,Nein, wir sind nur Freunde." murmelte ich ein wenig nachdenklich. Enttäuscht. Traurig?
,,Hört sich für mich aber nicht so an" antwortete Adeliné und lächelte mir zu. Sie legte sich auf ihr Bett, verhakte ihre Hände unter ihrem Kopf, sah zur Decke.
,,Erzähl mir von Ihm" grinste sie.

,,Wo soll ich nur anfangen? Er ist groß, mindestens einen Kopf größer als ich. Er hat wunderschöne blau-graue Augen, ein böses und dennoch umwerfendes Lachen. Sein Haar? Weißblond. Es passt perfekt zu ihm. Er wirkt selbstbewusst, zielstrebig und ehrgeizig. Und dennoch emotional. Doch nur mir gegenüber. Nur wir erzählten uns von unseren Ängsten, von unseren Gefühlen." ich musste lächeln.
,,Sein Duft ist umwerfend. Ein Mix aus Pfefferminze und grünen Äpfeln. Er ist der einzige Mensch der mich versteht. Ich die einzige Person, die ihn versteht .... Wir haben das Selbe erlebt, weißt du? Wir wurden unterdrückt, allein gelassen. Liebe kannten wir nicht. Er verstand mich. Es fühlt sich an, als wären wir wie füreinander erschaffen. So wie, wie-"
,,Seelenverwandte?" unterbrach mich Adeliné. Ich musste lächeln.
,,Ja." antwortete ich leise.

Sie setzte sich auf, sah zu mir rüber.
,,Ich kenne dich keine zwei Stunden und kenne dich doch bereits besser, als du dich selbst, Aurelia." grinste sie.
,,Was meinst du?" auch ich setzte mich nun auf, sah sie an.
,,Aurelia. Du hast eindeutig Gefühle für ihn. Diese Gefühle. Und so wie es sich anhört, hat er sie auch."
Mein Herz schlug schnell. Immer schneller. Ein Gefühl von Adrenalin kam in mir auf. Aufregung, Nervösität, leichte Panik.
,,Nein, so ist das nicht. Wir sind beide gebrochen. Einsam. Wir sind einfach nur für einander da, verstehst du?"
Ich konnte meinen Worten selbst keinen Glauben schenken. Adelinés Worte verunsichert mich.
,,Na dann, erzähl mir mal wie du dich fühlst, wenn du bei Ihm bist." grinste sie.

,,Sicher. Geborgen. Es ist, als wäre ich in einer anderen Welt. Als wären nur wir Beide dort. Er schenkt mir Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere Zukunft .... Mein Herz schlägt schneller, wenn ich ihn lachen sehe, mein ganzer Körper kribbelt. Ich denke ständig an ihn. Tag und Nacht. Er gibt mir das Gefühl, normal zu sein. Dass ich nicht alleine bin, dass dort noch Jemand ist. Dass-" ich stockte. Starrte auf meinen Ring. Schlagartig wurde es mir endlich bewusst.

Ich war verliebt. Verliebt in Draco.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt