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Er lächelte, strich mir durch mein Haar. ,,Einfach nur, dass ich überglücklich bin, dich wieder bei mir zu haben. Endlich spüre ich etwas anderes als Wut, Hass und Trauer." er beugte sich zu mir herunter, gab mir einen langen Kuss. Ich schwelgte noch ein wenig in Gedanken, ehe wir uns dazu entschlossen uns auf den Rückweg zu machen. Vor meiner Tür blieben wir letztendlich stehen. ,,Soll ich mit rein?" 
,,Nein, alles gut. Wenn ich morgen nicht beim Frühstück erscheine weißt du Bescheid" witzelte ich. Da hatte ich noch keine Ahnung, dass dies die schlimmste Nacht meines Lebens sein sollte. Ich wollte die Tür so eben öffnen, seine Hand an meinem Handgelenk hinderte mich jedoch.

,,Schon vergessen? Wir müssen es nicht mehr geheim halten" grinste er und zog mich an meiner Hüfte an ihn heran. Auch ich konnte meine Freude darüber nicht mehr verbergen, fiel ihm augenblicklich um den Hals und presste meine Lippen auf seine. Es fühlte sich so gut an. Endlich kein Geheimnis mehr daraus zu machen, wobei es nur einige Tagen waren. Jedoch mindestens genau so viele Tage zu viel für meinen Geschmack. Jeder sollte wissen, dass er mir gehört. Dass wir ein Paar waren. Dass wir glücklich sind.
,,Gute Nacht, wir sehen uns dann beim Frühstück" lächelte er mir zu.
,,Na, hoffentlich" witzelte ich erneut. Ich öffnete die Tür, ging hinein. Alex saß auf ihrem Bett, wirkte jedoch angespannt. Ob sie bereits Bescheid wusste?

,,Hey, Alex" lächelte ich und schloss die Tür. 
,,Hey" erwiderte sie mit einem Lächeln. Sie wirkte nicht sauer, sie hatte wohl doch noch nichts von Harry gehört. ,,Können wir reden? Es geht um Draco" fing ich an und setzte mich zu ihr auf das Bett.
,,Ja, klar. Hat er was gesagt? Über mich?" lächelte sie euphorisch. Es tat mir weh sie so zu sehen. So hoffnungsvoll wartend. Auf eine positive Reaktion von Draco. Und ich würde diese Vorfreude nun zerstören. Doch ich musste. Und ich wollte. Ich würde ihn niemals teilen wollen. Sie musste es somit erfahren. Ob unsere Freundschaft darunter leiden würde, war mir egal. Es ging mir einzig und allein um Draco.

,,Ich war nicht ganz ehrlich zu dir." ich nahm einen tiefen Atemzug. ,,Draco und ich, wir-"
,,Ihr seid ein Paar, richtig?" unterbrach sie mich. Ich sah sie verwundert an, sie wirkte weder wütend noch überrascht. 
,,Ja. Woher-?"
,,Also bitte. Das war doch offensichtlich. Du kannst mir nichts vormachen. Und du musst dich auch nicht schlecht fühlen, es ist alles in Ordnung." sie legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich finde ihn immer noch gut, doch er ist nicht der einzig gutaussehende Kerl hier" grinste sie.

Ich musste schmunzeln. Ich war froh, erleichtert. So musste ich meine neu gewonnene Freundin doch nicht verlieren. Ich nahm sie in den Arm, ein breites Lachen überkam meine Lippen.
,,Danke, dass du nicht wütend bist."
,,Ach was. Alles gut." Wir ließen uns auf ihr Bett fallen.
,,Und jetzt sag schon; wie lange seid ihr schon ein Paar?"
,,Ach noch nicht lange, erst seit ein paar Tagen, noch ganz frisch also."
,,Und vorher? War da schon einmal etwas zwischen euch? Ich habe vorhin beim aufräumen deine Zeichnungen gefunden. Die von Draco fiel dabei raus." gestand sie mir.
,,Achso, ja. Ich zeichne gern. All die Dinge über die ich nachdenken muss. Positiv als auch negativ. Doch Draco.." ich musste lächeln, sah zu Boden." Er ist etwas besonderes. Es gab bereits vorher einen Moment zwischen uns beiden.Vor fast zwei Jahren, im 5. Schuljahr. Es hielt aber nicht lange, wir hatten uns bloß geküsst. Kurz danach wurde ich nach Beauxbatons geschickt." ich grübelte ein wenig. Warum war sie so neugierig? Dafür, dass ich ihr die Hoffnung auf eine Zukunft mit Draco geraubt hatte, war sie doch ziemlich ruhig, ziemlich entspannt. 
,,Interessant" murmelte sie. ,,Vielleicht hat Snape euch damit ja einen Gefallen getan, hm?" grinste sie. ,,Auf jeden Fall freue ich mich für euch"

,,Ja mag sein..Sag mal ist dir nicht warm? Du sitzt ja immer noch mit deiner Robe hier" grinste ich.
,,Nein, alles gut. Ich mache mich schnell fertig." antwortete sie ein wenig nervös, ehe sie bereits im Bad verschwand. Ich grübelte noch ein wenig, stand allmählig von ihrem Bett auf. Hatte ich ihr je erzählt, dass Snape Derjenige war, der mich nach Beuaxbatons geschickt hatte? Ich war mir nicht mehr sicher. Heute war bereits zu viel geschehen.
Völlig in Gedanken versunken rempelte ich ausversehen ihren Nachttisch an. Ein Brief, noch zugebunden fiel dabei herunter. Ich hob ihn auf, wollte nicht hinauf schauen, doch der Name der zum Vorschein kam, zwang mich förmlich.

,,Was zur Hölle..." flüsterte ich.
,,Du solltest nichts lesen, was dich nicht angeht, Aurelia" hauchte Alex wütend. Sie stand unmittelbar hinter mir, ich hatte sie nicht einmal zurück ins Zimmer kommen hören.
,,Alex, was-" ich drehte mich zu ihr um.
,,So schnell sollte ich dich eigentlich nicht zu ihm bringen. Doch du lässt mir nun wohl keine andere Wahl. Du hast mir bereits alle Informationen geliefert die ich brauche" grinste sie und zog ihren Zauberstab. Ich ließ den Brief fallen, stolperte einige Schritte nach hinten, ehe ich mit dem Kopf gegen die Wand schlug.
,,Alex, was tust du ?! Was ist los mit dir ?!" hauchte ich voller Angst. Sie wirkte wie ein anderer Mensch, als wäre sie besessen. Besessen vom Bösen?
,,Du hast meinen Meister ziemlich wütend gemacht, Aurelia. Du solltest dich besser nicht mit ihm anlegen." grinste sie und fing an etwas zu flüstern. Verzweifelt sucht ich nach meinem Zauberstab, dieser jedoch verhakte sich in meiner Robe. Der Raum um uns herum verschwand allmählig, es wurde dunkel. Verschwommen. Still. Ich wurde ohnmächtig.

Sekunden, Minuten oder bereits Stunden später öffnete ich endlich  meine Augen wieder. (Gif)
,,Alex? Alex!" schrie ich. Meine Worte schallten wie ein Echo zurück. Ich war allein. Allein am Boden. Auf dem Boden eines dunklen Raumes. Kein Fenster, kein Licht, kein Geräusch. Es war kalt, ich trug nur meine Bluse, meinen Rock und meine Robe. Ich hielt mir an meinen Kopf. Ich konnte es nicht sehen, doch ich war mir sicher, dass ich mir eine Platzwunde zugezogen hatte. Mein Kopf schmerzte fürchterlich.

Ich griff nach meinem Zauberstab.
,,Lumos" flüsterte ich. Der Raum erhellte. Es war eine Art Abstellkammer. Noch nie zuvor war ich hier gewesen. Ich war nicht mehr in Hogwarts, da war ich mir ziemlich sicher. Ich sah mich um, blickte zur Tür. Verzweifelt versuchte ich diese zu öffnen. Sie war verriegelt.
,,Alohomora!" flüsterte ich. Doch die Tür blieb verschlossen. Verdammt.

,,Shit." murmelte ich. Wo war ich? Wo war Alex? Ist Draco in Gefahr? Bin ich es?  Und was hatte sie mit dieser abscheulichen Person nur zu tun?! Wusste Professor Dumbledore davon? War all das hier ihr Plan? Wusste er für wen sie arbeitet? Für wen sie mich ausspioniert hatte? Sie hatte keine zwei Tage gebraucht um herauszufinden, dass Draco und ich ein Paar waren.

War das die Information, die sie benötigte?

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt