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Einige Minuten genossen wir noch unserer wiedergefundene Freundschaft, ehe wir wieder aus der Abstellkammer gingen. Uns grinsend ansahen.
,,Bist du heute Abend trotzdem da? Wenn ich es den Anderen sage?" hakte ich nach.
,,Ja klar" antwortete Ron festentschlossen. ,,Ist lange her, dass wir alle beisammen waren. Wird mal wieder Zeit, hm?"
Ich nickte, nahm ihn zum Abschied noch einmal fest in den Arm. ,, Danke, ich freue mich schon drauf. Bis heute Abend dann" verabschiedete ich mich und ging den Korridor in die entgegengesetzte Richtung entlang. Ich lächelte, fühlte mich so gut wie lange nicht mehr. Hoffte, dass auch meine anderen Freunde eine ähnliche Reaktion hegen würden. Ja; ich hoffte es inständig.
,,Hey, da bist du ja" lächelte Draco mir zu, als er mir entgegen kam. Er trug einige Bücher, gab mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Was war mit Ron vorhin los? Oder viel mehr mit dir?"
,,Ich habe es ihm gesagt, Draco" antwortete ich und sah zu ihm hoch. ,,Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich habe ihm einfach alles erzählt. Jedes Detail. Er versteht mich; wir haben uns endlich vertragen" lächelte ich überglücklich.
,,Wow, das freut mich Kleines" antwortete Draco, ehe er mich in den Arm nahm; mit mir weiter den Korridor entlang ging. ,,Aber was ist mit S-"
,,Ich habe mit Snape gesprochen; ich darf es Ihnen sagen. Ihn Allen. Heute Abend. Ich habe sie zu mir eingeladen" murmelte ich und sah im Gehen zu ihm hoch.
,,Ziemlich festentschlossen, hm?"
,,Ja. Ich möchte nicht mehr lügen. Ich möchte nicht mehr, dass sie denken, dass du der Grund für mein distanziertes Verhalten bist. Ich vertraue Ihnen.."
,,Ja, ich weiß" lächelte Draco. ,,Ich auch"
Diese Worte aus seinem Mund; ziemlich überraschend und dennoch tat es unfassbar gut sie zu hören. Sie von ihm zu hören. Wir gingen in den Slytherin Gemeinschaftsraum, ließen uns gemütlich auf der Couch nieder. Es war recht still, wir waren die einzigen Schüler weit und breit.
,,Sag mal; Ron hat mir erzählt, dass du vorhin bei ihm warst?" grinste ich neugierig und setzte mich auf seinen Schoß. Sah ihn nun mit erwartungsvollen und ziemlich neugierigen Augen an. ,,Um was ging es da? Ron wollte es mir nicht verraten"
,,Auch ich kann es dir leider nicht sagen" grinste Draco und gab mir einen Kuss auf meine Nasenspitze. ,,Zumindest noch nicht"
,,Hm." schnaubte ich lächelnd. ,,Zumindest akzeptiert er dich jetzt; er findet dich in Ordnung" erzählte ich ihm ziemlich stolz. ,,Egal was du ihm gesagt hast; Danke"

Er lächelte, zog mich an meiner Hüfte näher an ihn ran, griff beherzt zu. Ich sah zu ihm hinunter, gab ihm einen Kuss. Lehnte mich mit meiner Stirn an seine; schloss meine Augen. Es tat so gut meinen besten Freund wiederzuhaben. Dass Ron Draco endlich akzeptierte. Wie würde es bloß sein, wenn ich es endlich Allen gesagt habe? Ich fieberte sehnlichst auf den heutigen Abend hin. Ich war zwar nervös, doch meine Hoffnung triumphierte. 
,,Wollen wir in mein Zimmer?" lächelte ich und setzte mich wieder aufrecht hin. 
,,Hier ist es doch auch schön. Wir sind die Einzigen hier" antwortete Draco grinsend. ,,Wir könnten Schach spielen? Ist schon lange her, dass du gegen mich verloren hast" witzelte er.
,,Das können wir doch auch in meinem Zimmer?" entgegnete ich ein wenig irritiert. Ich stand auf, reichte ihm meine Hand. ,,Na komm"
Er stand auf, griff nach meiner Hand, doch zog mich an ihn heran. Er lächelte, wirkte ein wenig nervös. 
,,Es ist Niemand hier; lass uns hier bleiben. Ich mache den Kamin an, wir spielen eine Partie, hm?"
,,In Ordnung?" antwortet ich irritiert. Ich folgte ihm zum Schachtisch, nahm ihm gegenüber platz. Ich genoss es mit ihm meine Freizeit zu verbringen. Dabei war es egal was wir taten; Schach spielen, lesen, lernen, schlafen. Egal was, ich genoss es. Immer.
,,Schachmatt" grinste ich einige Zeit später und schlug endgültig seinen König.
,,Wow - Du wirst immer besser, Kleines" lächelte Draco. Er räumte die Figuren beiseite, stützte seine Arme auf dem Tisch ab. Er lächelte; sah mich bloß an. Das Flackern des Kamins spiegelte sich in seinen Augen wieder. Sie glänzten - nein sie strahlten förmlich.
,,Was schaust du mich so an?" entgegnete ich ein wenig verlegen. Sein Blick machte mich nervös; ließ die Schmetterlinge in mir tanzen.
,,Du bist nur so wunderschön. Unglaublich, dass du dich für mich entschieden hast" rechtfertigte er sich mit einem charmanten Lächeln. Ich kicherte, stand auf und ließ mich auf seinem Schoß nieder. Ich beugte mich zu ihm runter, gab ihm einen langen gefühlvollen Kuss.
,,Ich würde mich immer wieder für dich entscheiden, Draco. Immer." flüsterte ich ihm ins Ohr. ,,Wollen wir jetzt ins Zimmer? Wir haben so lange Schach gespielt, dass es draußen bereits dunkel geworden ist" Draco sah sich ein wenig um; so, als würde er Jemanden suchen.
,,Ich denke schon" grinste er und deutete an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick, erblickte folglich all meine Freunde. Hermione, Ginny und Luna. Fred, George, Harry und Ron. 
,,Hey, da seid ihr ja" lächelte ich freudig und sprang von Dracos Schoß. Ich ging zu ihnen, nahm jeden nach und nach in den Arm. 
,,Wir freuen uns schon" grinste Fred. ,,Warum auch immer wir hier sind" hing George lachend an.
Und da war sie wieder; meine Nervosität. Ich sah zu Ron; er lächelte sanft, nickte mir zu. Er bestärkte mich in meinem Vorhaben. Er verlieh mir ein wenig mehr Selbstbewusstsein. 
,,Na kommt, wir gehen in mein Zimmer" fuhr ich nervös fort. Draco kam an meine Seite, nahm mich in den Arm. Wir gingen vor, schlossen anschließend die Tür zu meinem Zimmer wieder ab. Niemand anders sollte von meinen Geheimnissen mitbekommen. Niemand anderes als meine zweite Familie.  Da ich noch immer keine Zimmergenossin hatte, war ausreichend Platz um all meine Freunde unterzubringen. Sie saßen kreuz und quer im Zimmer. Auf meinem Bett, an meinem Schreibtisch, auf dem Boden. 
,,Nun? Warum sind wir hier?" hakte Hermione neugierig nach. Ich fing an zu zittern; zu viele neugierige Augen lagen auf mir. Zu viele unterschiedliche Reaktionen würden mich in wenigen Augenblicken ereilen.
Draco, als auch Ron kamen zu mir. Die Beiden sahen sich an; nickten sich zu. 
,,Sag es Ihnen, Liebes" flüsterte Draco. 
,,Vertrau Ihnen" hauchte nun auch Ron. Die Beiden stellten sich schützend hinter mich, lächelten mir sanft zu. Ich nahm einen tiefen Atemzug ehe ich anfing zu erzählen. Wie auch bei Ron erzählte ich Ihnen jedes Detail. Ich ließ nichts aus. Von meiner Macht, von meinem Todessermal, von Snape. Wie zu erwarten und wie auch bei Ron erblickte ich sieben erstarrte Augenpaare. Fassungslosigkeit, als auch Wut und Trauer machten sich breit. Es war eine unangenehme Stille. Hermione sah mich bloß geschockt an. Fred und George konnten meinen Worten kaum Glauben schenken. Und Harry? Er griff nach Ginnys Hand, sah betrübt zu Boden. Selbst Luna war sprachlos. Geschockt. Wütend? Traurig? Ich wusste es nicht genau; stellte mich auf jede mögliche Reaktion ein. Ich stand den Tränen nahe; bekam Angst, einen meiner Freunde nun verlieren zu müssen.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt