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,,Was meinst du damit, Aurelia?" auch Draco wurde nun ernster, aufmerksamer.
,,Ich kann es dir nicht sagen, Draco." ich stand eilig auf, spielte mit meinem Ring herum. ,,Du wirst mich danach nicht mehr so sehen, wie Du es jetzt tust. Ich kann das nicht kaputt machen."
,,Hey-" Draco stand auf, kam zu mir. ,,Aurelia, meine Sicht auf dich wird sich niemals ändern. Ich weiß wer du bist. Was für ein Mensch. Egal, was deine Geschichte auch ist, ich werde hinter dir stehen. Das verspreche ich dir." er nahm mich in den Arm. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Schulter, seine Hand lag auf meinem Hinterkopf.
,,Versprichst du es mir?" hauchte ich.
,,Ich verspreche es."

Ich löste mich von ihm, zog ihn aufs Bett. Wir saßen beide am Bettrand, meine Hand in seiner. Ich nahm einen letzten Atemzug.
,,Ich habe gelogen, ich musste! Zu meiner Sicherheit."
,,Zu deiner Sicherheit? Bist du in Gefahr?" er legte seine Hand auf meinen Oberarm, sah mich an. Ich hingegen sah auf den Boden, auf meine Füße. Ich nickte ihm zu.
,,Mein Vater war nicht mein leiblicher Vater. An dem Tag, als er meine Mutter, meine Tante und meinen Onkel ermordete, hatte er es erfahren. Er ist durchgedreht, letztendlich verschwunden. Gerüchten zur Folge hat er sich den Todessern angeschlossen. Wer weiß ob das stimmt." eine einzelne Träne glitt meine Wange hinab.
,,Professor Dumbledore hat mich hier her geholt. In Sicherheit. Mein Vater-" ich schluckte. ,,Ich meine dieser Mann, er will Rache. An mir. An meinem leiblichen Vater. Rache an diesem Verrat."
,,Und wer ist dein leiblicher Vater?"
,,Das weiß ich leider nicht. Ich weiß nicht einmal, ob er weiß, dass er eine Tochter hat. Dass ich überhaupt existiere."

,,Aurelia" er legte seine Hand auf meine Wange, streichelte diese mit seinem Daumen. ,,Wieso sollte ich dich jetzt als schlechteren Menschen sehen? Jetzt kenne ich dich noch viel besser, als vorher. Was dir widerfahren ist, ist nicht deine Schuld. Es ist die Schuld dieses Mannes! Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich da bin. Ich bin für dich da. Denn-" er stockte, zögerte. ,,Du bist wie ich. Ich habe noch nie solch einen Menschen wie dich getroffen. Und genau deshalb, bist du so besonders für mich. Ja, die ersten Jahre waren wir beide naiv, nicht gerade nett zu einander-" wir mussten beide schmunzeln. ,,-aber nur weil wir uns zu ähnlich waren, hm? Komm her-" er zog mich an meiner Hand vom Bett, nahm mich, als würden wir auf dem Tanzparkett stehen.
,,Du kannst sagen was du willst, doch ich werde dich nie wieder loslassen. Mir egal, ob du ein Rein- oder ein Halblut, oder gar ein Muggel bist-" er strich mir sanft eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. ,,Meine Meinung über dich wird sich nicht ändern. Und wenn du magst, helfe ich dir."
Ich sah zu Ihm hoch, tief in seine Augen.
,,Ich helfe dir deinen leiblichen Vater zu finden."
,,Wirklich?" hauchte ich. Ein eindeutiges Nicken seinerseits gab mir seine Antwort.
,,Sag es bitte Niemanden. Ich möchte nicht, dass noch mehr wichtige Personen aus meinem Leben mit hineingezogen werden. Allein, dass du-"
,,Hör auf, Aurelia." unterbrach er mich. ,,Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass ich nun Teil dieser Geschichte bin. Ich möchte dir helfen. Helfen, dass du das alles vergessen kannst. Dass du deinen Vater findest. So wie du mir geholfen hast, Liebe und Geborgenheit zu fühlen. Dass ich mich nicht hassen muss, dass ich ein guter Mensch bin. So wie du es auch bist, Aurelia."

Seine Worte raubten mir meinen Atem, verursachten einen viel zu schnellen Herzschlag. Und doch, fühlte ich mich besser, geborgener. Sicherer als je zuvor. Sicherer, wegen Ihm. Meinem Seelenverwandten, so wie ich ihn immer nannte.
,,Ich danke dir, Draco...Für deine Worte. Dafür, dass du mir hilfst. Dass du einfach nur hier bist. Bei mir" ich packte ihm bei seiner Hüfte, legte mein Kinn auf sein Brustbein und sah zu ihm hoch. ,,Und du bist jetzt meins?" grinste ich. Er sah zu mir runter, lachend.
,,Nur deins"
,,Komm her, ich muss das direkt ausnutzen" lächelte ich frech und zog sein Gesicht hinunter zu meinem. Seine Lippen, auf meine.

,,Das wird schwer, dass hier vor allen Anderen zu verheimlichen" murmelte ich, während ich erneut auf seiner Brust lag. ,,Dich nicht einmal anschauen zu können."
,,Dafür haben wir das hier-" ich drehte mich zu Ihm um. ,,Die Zeit zu zweit. Abends. Allein. Ich-" ein Klopfen an der Tür unterbrach mich.
,,Oh, shit-" ich sprang auf. ,,Versteck dich im Bad. Dich darf hier keiner sehen!" Er folgte meinen Worten, ich hingegen richtete mein Haar, öffnete die Tür.
,,Guten Abend, Miss Johnson. Entschuldigen Sie die späte Störung."
,,Professor Dumbledore, nein, alles gut. Ich war noch am-" ich grübelte kurz. ,,Lernen" grinste ich nervös.
,,Wie schön, ich dachte, Sie könnten ihrer neuen Zimmergenossin Hogwarts ein wenig näher bringen" lächelte er. Erst jetzt bemerkte ich, dass schräg neben ihm ein Mädchen stand. Sie müsste so alt sein wie ich. Hatte lange blonde Haare, schwarz-braune Augen.
,,Natürlich erst morgen früh" verbesserte sich Dumbledore.
Sichtlich überfordert ließ ich sie eintreten.
,,Natürlich, Professor."
,,Wir sehen uns dann morgen. Gute Nacht" verabschiedete sich Professor Dumbledore und ging. Ich schloss die Tür. Wissend, dass Draco sich noch immer in unserem Badezimmer befand.

,,Hey, ich bin Alexandra Evans. Nur Alex bitte." lächelte sie mir zu und reichte mir ihre Hand.
,,Oh, entschuldige. Ich bin Aurelia Johnson. Freut mich dich kennenzulernen" grinste ich und schüttelte ihr die Hand.
,,Wie wärs, wenn ich dir die Räumlichkeiten zeige? Hm?" ich ging bereits zur Tür.
,,Jetzt? Es ist fast Mitternacht" lächelte sie ein wenig verlegen.
,,Achso, ja, nein, ich wollte dir nur das nötigste zeigen, bevor morgen so viel Trubel ist. Verstehst du? Wir können auch zum Astronomieturm, da kannst du über ganz Hogwarts blicken. Besonders bei Nacht wunderschön" versuchte ich sie nervös zu überreden. Sie sah mich irritiert an, willigte jedoch ein. Sie musste mich wohl für verrückt halten.
,,Du wirst es nicht bereuen, glaub mir. Es schlafen sowieso alle, keiner wird uns bemerken." Grinste ich und öffnete die Tür.
,,Na gut, aber nur kurz ja?" Sie ging an mir vorbei, hinaus aus dem Zimmer. Ich sah noch schnell zur Badezimmertür und ging schließlich gemeinsam mit ihr zum Astronomieturm.

Fear of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt