,,Aurelia!" rief Ron als er mich erblickte. Er kam zu mir, würdigte Draco keines Blickes. Er wirkte wütend, vollkommen angespannt. In den letzten Tagen hatten wir uns ziemlich auseinander gelebt; er war nicht mehr der, der er früher einmal war. Der Streit über seine Gefühle, über Draco und auch über die aktuelle Situation hatten unsere Freundschaft so gut wie zerstört.
,,Ron, was ist los?" entgegnetet ich irritiert. Draco wich ein Stück beiseite, behielt genügend Abstand. Ich wusste, dass er weiterhin Ron verdächtigte; sich mir zur Liebe jedoch zurück hielt. Noch.
,,Hast du Harry gesehen?" fuhr er fort.
,,Nein, heute noch nicht. Warum, was ist los?" fragte ich erneut. Ron knirschte mit seinen Zähnen, ballte seine Hand zu einer Faust.
,,Es geht um Ginny."
,,Ich habe ihn vorhin noch in der großen Halle gesehen. Er war gemeinsam mit Fred und Angelina dort." sprach Draco ohne jegliche Emotionen.
,,Habe ich mit dir geredet, Malfoy?" knurrte Ron wütend.
,,Ich wollte nur helfen. Komm runter, Weaselbee."
,,Wie hast du mich genannt?" Ron ging auf Draco zu, stand nun unmittelbar vor ihm.
,,Hey, Jungs-" ich versuchte dazwischen zu gehen, doch Ron schubste mich gegen die Wand.
,,Pass auf wie du mit ihr umgehst!" sprach Draco wütend, als sie sich gegenseitig mit geballten Fäusten an der jeweiligen Robe festhielten.
,,So wie du mit ihr umgegangen bist, Malfoy?"
,,Du solltest dich aus Sachen raushalten, die dich nicht betreffen, Weasley." entgegnete Draco immer wütender.
,,Jungs!" schrie ich und zwang mich erneut zwischen die Beiden. ,,Es reicht jetzt, verdammt! Wie alt seid ihr?!"
,,Was verteidigst du ihn noch, Aurelia!? Wieso redest du überhaupt noch mit diesem Arschloch!?" schrie mich Ron an. Ich wich ein Schritt zurück; erschrak vor Rons hasserfüllten Augen.
,,Ich denke nicht, dass es dich etwas angeht, Ron!" antwortete ich aufgebracht.
,,Oh doch; er verdient es nicht-"
,,Hast du nicht gehört!?" unterbrach Draco Ron wütend. ,,Es geht dich nichts an, also verschwinde!"
,,Warum sollte ich? Denkst du, dass ich mir von einem Verräter wie dir etwas sagen lasse!?" entgegnete Ron.
,,Ich sage es nur noch einmal; Verschwinde, wir wollen allein sein; du hast unser Gespräch unterbrochen, Weasley."
,,Jungs, hört auf jetzt!" schrie ich erneut. Doch natürlich hörten sie nicht auf mich. Ganz im Gegenteil.
,,Ich entscheide wann ich gehe, hast du verstanden, Malfoy?"
Draco biss seinen Kiefer zusammen, entfachte eine immer größer werdenden Wut.
,,Ron." flüsterte ich und stellte mich vor ihn; mit dem Rücken zu Draco. ,,Bitte. Geh und such Harry."
,,Du stehst hinter ihm? Du weißt doch nur zu gut, was er alles getan hat! Hast du all das etwa schon vergessen?"
,,Das hat dich nichts zu interessieren. Geh. Ich bitte dich darum." fuhr ich fort. Ron schnaubte auf, sah mir wütend in meine Augen.
,,Unglaublich, dass du dich für ihn entschieden hast; selbst jetzt noch immer hinter ihm stehst." flüsterte er hasserfüllt.
,,Hör auf sowas zu sagen, Ron!" antwortete ich wütend. ,,Halt dich einfach aus Sachen raus, die dich nichts angehen! Es ist mein Leben; meine Entscheidung. Ich gehöre dir nicht verdammt! Wenn du nicht die ganze Geschichte kennst, dann wage es nicht dich einzumischen! Wir haben einiges zu klären; Draco und ich. Ich will, dass du gehst. Jetzt."
Ron grinste, sah erst zu mir; dann zu Draco.
,,Verstehe, ich gehe schon. Unglaublich, dass du weiterhin mit ihm zu tun hast. Einmal die Beine breit gemacht und schon bist du zu einer Schlampe geworden. Dich ins Bett zu kriegen hat scheinbar gereicht, um dich so derartig manipulieren zu können. "
Noch ehe ich antworten konnte, schubste Draco mich ein wenig zur Seite, holte aus und verpasste Ron einen festen Schlag mit seiner geballten Faust. Ron fiel zu Boden; Draco schlug noch immer auf ihn ein.
,,Nie wieder, nie wieder wirst du sie eine Schlampe nennen!" schrie er und schlug weiter auf ihn ein. ,,Hast du gehört?!"
,,Draco!" Ich zog ihn mühselig von Ron runter; sah ihn ein wenig erschrocken an. Er raste vor Wut; sein Blick galt noch immer Ron.
,,Wow." lachte Ron ironisch. ,,Du hast eine andere und trotzdem verteidigst du sie noch."
,,Ron, was ist denn bloß in dich gefahren?!" antwortete ich ihm fassungslos. Ron fand wieder in den Stand, wischte sich seine blutige Lippe mit seinem Ärmel ab.
,,Nicht ich bin es, der sich verändert hat, Aurelia. Du bist es." antwortete er und kehrte uns endlich den Rücken. Er ging; verschwand hinter der nächsten Ecke.
,,Und du? Was ist mit dir?"
,,Entschuldige." antwortete Draco noch immer aufgebracht. ,,Niemand, vorallem nicht Ron betitelt dich als Schlampe. Dieser-"
,,Du hast dich nicht unter Kontrolle, Draco. Wir sind getrennt, vergiss das nicht. Auch wenn es nur zum Anschein ist." fuhr ich fort. ,,Aber...danke." grinste ich verlegen. ,,Er hat es nicht anders verdient, keine Ahnung was mit ihm los ist."
,,Er ist es, Aurelia. Er muss es einfach sein. Sieh doch wie er sich verhält, er-"
,,Du bist nicht objektiv, Draco." unterbrach ich ihn. ,,Lass mir ein wenig Zeit, ich werde nochmal versuchen mit ihm zu reden."
,,In Ordnung, doch wir haben nur noch wenige Tage, Kleines. Wir müssen uns endlich für einen Plan entscheiden."
,,Ja, ich weiß." antwortete ich traurig. ,,Was ist mit deiner Hand? Zeig mal her." Ich griff nach seiner rechten Hand; sah sie mir ein wenig genauer an. Seine Knöchel waren aufgeplatzt; das Blut lief seine Faust hinab.
,,Schon gut, es ist nichts. Ich werde jetzt wieder zu Maia gehen, bevor sie mich noch sucht."
,,In Ordnung, ich muss jetzt auch weiter, wollen wir uns heute Abend treffen? Beim Astronomieturm?" fragte ich hoffnungsvoll.
,,22 Uhr." antwortete er. Ich nickte, ehe ich ihn stehen ließ; in Richtung der großen Halle ging. Es war unfassbar schwer, Draco nicht berühren; nicht küssen zu dürfen. Ich fing bereits an die Tage zu zählen. Die Tage, bis dieser Alptraum endlich sein Ende finden würde. Es würde nicht mehr lange dauern, ich konnte es spüren.
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Fear of Love
FanficTEIL 2 JETZT AUF WATTPAD :) - Fear of Hope Du verabscheust ihn; er dich. Seit dem ersten Schuljahr in Hogwarts wart ihr Erzfeinde. Ihr konntet euch noch nie ausstehen. Seit 4 Jahren. Das sich dies bald ändern würde, konnte keiner wissen. Keiner gl...